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Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen.

Trixi.com

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Registriert
25. Feb. 2005
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3.569
Sorry, wenn ich mich jetzt mal nicht an die Vorlage zur Bewertung halte.

Seit ich mit dem Dom-Biz angefangen habe, lese ich immer wieder den Satz "Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen."

M.E. ist die Aussage zu platt und undifferenziert und eigentlich der beknackteste Spruch, den es im Dombiz gibt.

Angenommen ich habe ne Domain für 10K gekauft. Und jetzt kommt 2 Jahre kein Angebot. Und dann schneit einer rein und sagt "60 Euro". Letztes Gebot.

Ist die Domain jetzt 60 Euro wert? Oder 10.000, weil ich das Kaufangebot nicht annehme? Oder ist sie 10K Wert, weil ich den Betrag dafür bezahlt habe und sie keinesfalls billiger abgebe? Ich bin ja auch ein "Bieter" bzw Marktteilnehmer. Ich sage nämlich: Für weniger als 10K geht nix.

Was hat mehr Wert: Ein Luschi-Angebot oder meine Auffassung, dass ich die lieber halte, als zu verscherbeln für 60 Euro gemäss dem stumpfsinnigem Gesetz "Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen

M.E. wird der Wert erst festgelegt, wenn der Deal zustande kommt. Ich also für 60 Euro verkaufe. Wenn ich aber der Meinung bin, dass meine Domain 10 K wert ist, warum sollte ich sie für 60 vertickern, bloss weil gerade kein besserer Bieter aufkreuzt?

"Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen." ist der grösste Schwachsinn, denn ich im Dombiz gelesen habe und immer wieder lesen muss. Bloss weil es JETZT keinen Bieter gibt, der 61 Euro bietet, ist die Domain nicht automatisch 60 Euro wert.

Ich muss erst einnmal feststellen, wieviele Menschen an der Domain sonst noch interessiert sein könnten, versuchen, diese zu animieren und im Rahmen einer Versteigerung den Marktpreis feststellen. Erst wenn ich die Eier habe, meine Domain in ne Auktion zu stellen, entscheidet der Markt. Und dann trifft das zu. Dazu muss ich aber alle potentiellen Interessenten alarmieren...sonst gibt das nix.

Aber von einem Einzelangebot auf den Wert einer Domain zu schliessen ist Humbug. M.E. müsste es heissen: "Ein Domain ist soviel wert, wie das Höchstgebot des GESAMTMARKTES bereit ist, auf den Tisch zu legen".

Was meint ihr zum Thema "Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen."?

Ich halte das für nen Oma-Spruch. Der Markt besteht nicht nur aus Kunden (Käufern). Sondern auch aus Verkäufern.

Mir geht der Spruch schon seit Jahren auf die Nüsse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Trixi,

der Satz:

"Eine Domain ist nur soviel Wert wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen!"

ist meiner Meinung nach absolut richtig, und widerspiegelt die aktuelle Nachfrage nach einer Domain. Aber im kaufmännischen gibt es ja nicht nur Nachfrage, sondern auch das Angebot. Bei Domains bestimmt der aktuelle Inhaber alleine wie hoch das Angebot ist, deshalb füge ich noch den zweiten Satz hinzu der meiner Meinung nach Hand in Hand mit dem ersten Satz geht:

"Eine Domain besitzt den Wert den der aktuelle Inhaber der Domain für richtig empfindet!"
 
"Ein Domain ist soviel wert, wie das Höchstgebot des GESAMTMARKTES bereit ist, auf den Tisch zu legen".

Du hast schon recht, nur stimmt Dein Satz auch nur begrenzt da hier die zeitliche Komponente nicht enthalten ist. Es gibt Domains die waren vor Jahren viel wert und jetzt sind sie nichts mehr wert, es gibt Domains die waren vor Jahren nichts wert, sind jetzt etwas wert und in Zukunft werden sie viel wert sein etc. z.B. bei Trenddomains wie dvd, umts, apps etc.

Ich habe für Domains bereits in der Vergangenheit Gebote bekommen, die ich mit 99,9% Sicherheit nie wieder bekommen werde, und ich habe Domains, wo ich mit 99,9% Sicherheit weiß, dass ich irgend wann ein gutes Angebot bekommen werde und dann die Domain verkaufen werde.

Harry
 
Ich sehe das bekanntermaßen viel weniger esoterisch, da ich die allermeisten Domains für ersetzbar oder austauschbar halte. Soll es ein generischer Begriff sein und ist die .de zu teuer, nehme ich eben die .com/.net oder .org.

Soll es ein Phantasiebegriff sein, habe ich unter jeder TLD Milliarden an Möglichkeiten und werde daher viel eher eine freie als eine belegte Domain finden. Dann melde ich gleich noch ne Marke an und bastle an meinem Brand.

Daher besteht in meinen Augen der Wert einer Domain für den Domainer in erster Linie darin, was er selbst mit der Domain an laufenden Einnahmen erzielt, da er auch bei hohem Umschlag meist sehr viel länger als 10 Jahre mit dieser Domain verbringen wird, bis sich ein Käufer findet. Rechnet doch einfach mal Euren eigenen Umschlag auf die Domainzahl um.

Für den Endkunden hingegen besteht der Wert der Domain in ersparten bzw. verringerten Werbe- oder SEO/SEM-Kosten durch besseres Ranking oder geringeren CPC (zu genau dem passenden Begriff) plus ggf. Type-Ins.

Das ist schon alles und beides lässt sich näherungsweise recht gut quantifizieren und irgendwo in der Mitte muss man versuchen sich zu treffen.

Im luftleeren Raum, in dem es keinen Ersatz und keine Alternativen gibt, mag es ja sinnvoll sein, auf den bestmöglichen Deal zu warten. Wer aber davon leben muss, sollte Domains imho eher als Betriebsmittel sehen, denn als Wertanlage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Trixi,


zu deinen Ausführungen würden ich die Bewertungen für Immobilien mit dem Trendfaktor anfügen, dh:

1. Sachwert
2. Ertragswert
3. Verkehrswert
4. Liebhaberwert

bei Projekten wären dann die geplanten Gesamtkosten + die Ertragshochrechnung, die Grundlage für die Bewertung einer Domain.


Ertragreichen Gruß :proud:

Erwin
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Domain ist immer so viel wert wie der Kunde bereit ist zu bezahlen im Zusammenhang mit dem, für was man selber bereit ist die Domain abzugeben...

Vielleicht kommt man zu einem Konsens, womit beide zufrieden sind, aber pauschal einen Wert zu ermitteln, kann man doch gar nicht. Jeder muss für sich entscheiden was man bereit ist zu zahlen und für was man bereit ist zu verkaufen...

Gruß André
 
Meine Meinung:

Eine Domain kostet, und zwar jährlich die Registrierungsgebühr. Das ist sozusagen ein "negativer Ertragswert".

Diese Kosten können durch Parking oder Vermietung oder Verkauf in einen Gewinn verwandelt werden. Angenommen Vermietung und Parking kommen nicht in Frage, oder würden die Kosten nicht decken, dann kommt nur der Verkauf in Frage.

Bei der Einschätzung des potentiellen Verkaufspreises kann viel schief gehen. Der einzig konkrete VK ist ein realisierter!

Insofern hat Trixi Recht!

Andererseits: Es ist klar, dass eine doppelvokal ll.com 6-stellig Wert ist. Es ist klar, dass eine keyword.de eines Top gesuchten Keywords viel Wert ist.

Der "Wert" einer Domain wird von so vielen Parametern bestimmt, dass eine korrekte Vorhersage (insbesondere über mehrere Jahre in die Zukunft) nahezu unmöglich erscheint! Allgemeine Weltwirtschaftslage, Stärke des Internetbusinesses, usw.

AlexS
 
Also es ist wohl mit das Schwerste den Wert einer Domain festzulegen. Ich bin bekannterweise öfter als Käufer unterwegs und verkaufe vergleichsweise weit aus weniger als ich Einkaufe. Dennoch ist meistens am Ende des Jahres der Ertrag der Verkäufe höher als die Ausgabe für Verkäufe.

Ich für mich verfolge das Prinzip der Masse. Umso mehr Domains und Themenbereiche, desto mehr potentzielle Interessenten aus verschiedenen Bereichen.

Ich bin der Meinung, dass Domainhändler von der unterschiedlichen Wertschätzung von Domains leben.

Beispiel: Am 21.09.10 kaufte ich von Domcollect 2 Domains die ich für den Eigenbedarf benötigte, da ich ein Projekt starten wollte bzw. gestartet hab. Ich bezahlte knapp 3300€ für beide Domains. Am 16.11.10 verkaufte ich eine Domain von den beiden via Sedo für 22k.

Klingt nach einem superdeal, ist es auch. Habe ich es vorher geahnt? Selbstverständlich nicht!!! Aber war mir die Domain mehr wert als ich ausgegeben habe?? Natürlich, sonst hätte ich die nicht gekauft ;)

Der Ertrag war also nur möglich weil, dass zwei Händler, zwei unterschiedliche Werteinschätzungen hatten.

Nicht zu verachten ist es bei massen Domainhaltung der notwendige Cashflow, ganz gleich ob er von Projekten, Parking, Verkauf oder Vermietung zur Stande kommt. Existiert dieser Cashflow nicht, ist man gezwungen die Preise zu senken um halt mehere Domains schneller loszuwerden. Ist die Preissenkung eine Garantie für mehr Verkäufe? Ich bezweifele es - es steigert meiner Meinung nach nur die Wahrscheinlichkeit.

Das eine Keyword Domain heutzutage einfach ersetzbar ist mit anderen gängigen TLD wie de com net org biz oder info bezweifele ich auch. Die meisten guten Keys sind entweder schon sehr teuer oder gar nicht mehr zu kaufen. Von daher sehe ich es nicht so wie Arithmos - das es einfach ist eine Domain einfach zu verkaufen da ersetzbar. Das Argument der Brandingbegriffe stimme ich zu.

Letztlich ist der Spruch "die Domain ist soviel wert, wie der Kunde bereit ist zu zahlen" schon richtig. Klar die 60€ Gebote zählen nicht, denn wir Verkäufer sind ja auch nicht dumm und lassen uns nicht einfach einen Preis einreden. Der Spruch kommt im Zusammenhang mit der eigenen Werteinschätzung. Wenn ich eine krimi.com für 2k einkaufe und denke dass ich sie für 6-7k verkaufen kann, dann erachte ich erst auch diese Preisspanne als sinnvoll wenn das entsprechende Gebot reinkommt.Ist das Gebot nun höher als meine Einschätzung habe ich die Domain Fehleingeschätzt und profitiere sogar davon. Kommt mehrere Jahre gar kein Gebot in dem Bereich, muss ich sie halt eben behalten bis der Kunde kommt.

Nun habe ich viel zu viel geschrieben und hoffe ich konnte meinen Standpunkt gut schildern.

Gute Nacht,

DeTep
 
Trixi, ich glaube schon, dass der Satz im Grunde richtig ist. Du siehst ihn nur etwas zu eng wenn Du nur auf das gerade jetzt reinkommende 60 Euro Gebot schaust.

Auch spielt es eine Rolle ob man überhaupt verkaufen will oder gar muss.

Ich würde mir eine Domain über den Zeitraum von ein paar Jahren ansehen.
Wenn dann keiner sie haben wollte oder alle nur 60 Euro bieten un bei jedem Gegengebot aussteigen, ist es naheliegend, dass ich am Markt keinen höheren Preis erzielen kann. Dieses warten und Geote vergleichen ist natürlich keine echte Lösung der Preisermittlung. Denn wenn nach einer Woche Domainbesitz ein Gebot über 6K rein kommt und ich noch warten will was die nächsten Jahre so passiert, dann aber nur noch 60 Euro Gebote kommen, habe ich auch was falsch gemacht.

Es gibt nunmal kein Patentrezept für den Wert einer Domain.

Ich frage mich bei der Preisermittlung meistens, was man mit der Domain anfangen kann und wer etwas damit anfangen kann. Neben dem Key gehören dazu natürlich auch Werte wie Backlinks, Domainalter, PR, usw.

Dann kann man eventuell abschätzen wieviele potentielle Interessenten es etwa geben könnte.

Im nächsten Schritt überlege ich mir, was die Domain diesen potentiellen Käufern an Nutzen und Wert bringen könnte.

Wenn es nicht gerade eine im Unterhalt günstige .de-Domain ist, spielt natürlich auch eine Rolle, was mich die Domain insgesamt kostet wenn ich sie noch ein paar Jahre unverkauft liegen lasse.

Aus solchen Gedanken ergibt sich dann ein Schluss auf den Preis.

Um auf den besagten Satz zurück zu kommen:

Allein die Anzahl potentieller Käufer macht schon viel aus. Wenn ich die Gebote aller potentiellen Käufer kenne, kenne ich den Preis.
Sowas ist aber nur bei wenigen Domains (schlechter Qualität) denkbar. Beispielsweise dann wenn ich eine Domain ala kiosk-buxtehude.de habe. Da kann ich alle Kioskbesitzer ansprechen und deren Interesse und Gebot erfragen. (selbst hier kann ich aber einen übersehen der erst plant einen Kiosk zu eröffnen).

Bei qualitativen Domains wie das extrembeispiel hotel.de sieht das natürlich ganz anders aus. Da kann ich niemals jeden potentiellen Käufer finden und abfragen.

Im Grunde passt der Satz also schon recht gut finde ich.
 
Was meint ihr zum Thema "Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen."?

Ich halte das für nen Oma-Spruch. Der Markt besteht nicht nur aus Kunden (Käufern). Sondern auch aus Verkäufern.

Mir geht der Spruch schon seit Jahren auf die Nüsse.

Etwas abgeändert trifft der Satz schon zu, ich würde ihn so formulieren:


Eine Domain ist soviel wert wie ein Kunde heute oder künftig bereit ist zu zahlen.

Eine Domain kann auch weitaus mehr wert sein, wenn aber Domain und (Mehrzahlender) Kunde nicht "zusammentreffen", wird man es einfach nicht erfahren.

LG
Tobi
 
Ich würde es eher so formulieren:

Eine Domain ist soviel Wert, wie an Mehrschöpfung aufgrund der Domain erreichen werden kann.

Eine Domain ist eine Investition und im harten Business wird meist nur in etwas investiert, was am Ende mehr Umsatz (oder eher mehr Gewinn) bringen soll.

Die große Variable, ist was der aktuelle Interessent an Mehrschöpfung erwartet. Der "richtige" Kunde für uns ist halt der, der vorhat das meiste da rauszuholen, der ist dann meist bereit, das höchste Gebot zu machen.
 
irgendwie erscheint mir das Ganze ein bissl nach: man iss auf ner riesen Party und iss ganz fest am feiern...dann setzt die Musik aus, und einer fragt ganz laut: warum feiern wir eigentlich?!?...und alle zucken mit den Schultern...

Sprich: wir handeln jetzt schon so lange mit Domains, und (erst) jetzt stellt sich einigen (langjährigen Mitgliedern) die Frage nach dem Wert von Domains?!? Wonach habt ihr denn in der Zwischenzeit die Preise gestaltet?

Gut, es geht jetzt insbesondere um den Satz: eine Domain ist soviel wert, wie ein Kunde bereit ist dafür zu zahlen...genau, nachts ist es kälter als draußen...

Nach dieser "Definition" würde rein der "Kunde" den Preis festlegen, der Verkäufer wird als Statist herabgestuft, denn er muss ja schauen, was der Kunde meint zahlen zu müssen/wollen. Ihm sind die Hände durch den Käufer gebunden, der den Preis bestimmt.
Doch ist es auch in der Praxis so?
Wie soll der Verkäufer nach dieser Definition ein ungefähres Angebot für eine Domain erstellen, wenn ihm vom potentiellen Käufer noch kein Betrag signalisiert wurde? Und der bestimmt ja laut dieser Definition den Preis...?

Auch wenn man den Begriff "wert" in diesem Spruch betrachtet: geht es um einen möglichst objektiven Wert der Domain, oder um den Verkaufspreis...gibt ja noch ein Sprüchle: nicht unter Wert verkaufen...bedeutet also, ich kann theoretisch auch über- bzw. unter Wert verkaufen...also ist der Wert hier nicht gleich Verkaufspreis.

Da kann man noch nen ganzen Roman zu schreiben, da der Domainhandel recht vielschichtig ist und immer von verschiedenen Faktoren beeinflußt wird (Liquidität Käufer/Verkäufer, etc.).

Aber der Satz: eine Domain ist soviel wert, wie ein Kunde bereit ist dafür zu zahlen ist kompletter Humbug, und ist für die Komplexität des Domainhandels nicht annähernd geeignet, bzw. hilft einem in Bezug auf eine Wertfindung in keinster Weise weiter.

grüsse,
engel
 
Zuletzt bearbeitet:
irgendwie erscheint mir das Ganze ein bissl nach: man iss auf ner riesen Party und iss ganz fest am feiern...dann setzt die Musik aus, und einer fragt ganz laut: warum feiern wir eigentlich?!?...und alle zucken mit den Schultern...

Sprich: wir handeln jetzt schon so lange mit Domains, und (erst) jetzt stellt sich einigen (langjährigen Mitgliedern) die Frage nach dem Wert von Domains?!? Wonach habt ihr denn in der Zwischenzeit die Preise gestaltet?

Gut, es geht jetzt insbesondere um den Satz: eine Domain ist soviel wert, wie ein Kunde bereit ist dafür zu zahlen...genau, nachts ist es kälter als draußen...

Nach dieser "Definition" würde rein der "Kunde" den Preis festlegen, der Verkäufer wird als Statist herabgestuft, denn er muss ja schauen, was der Kunde meint zahlen zu müssen/wollen. Ihm sind die Hände durch den Käufer gebunden, der den Preis bestimmt.
Doch ist es auch in der Praxis so?
Wie soll der Verkäufer nach dieser Definition ein ungefähres Angebot für eine Domain erstellen, wenn ihm vom potentiellen Käufer noch kein Betrag signalisiert wurde? Und der bestimmt ja laut dieser Definition den Preis...?

Auch wenn man den Begriff "wert" in diesem Spruch betrachtet: geht es um einen möglichst objektiven Wert der Domain, oder um den Verkaufspreis...gibt ja noch ein Sprüchle: nicht unter Wert verkaufen...bedeutet also, ich kann theoretisch auch über- bzw. unter Wert verkaufen...also ist der Wert hier nicht gleich Verkaufspreis.

Da kann man noch nen ganzen Roman zu schreiben, da der Domainhandel recht vielschichtig ist und immer von verschiedenen Faktoren beeinflußt wird (Liquidität Käufer/Verkäufer, etc.).

Aber der Satz: eine Domain ist soviel wert, wie ein Kunde bereit ist dafür zu zahlen ist kompletter Humbug, und ist für die Komplexität des Domainhandels nicht annähernd geeignet, bzw. hilft einem in Bezug auf eine Wertfindung in keinster Weise weiter.

grüsse,
engel

Hi Engel,

sehr schön beschrieben!

Die "Wertfindung" ist eben das, was einen Domainer ausmacht! Ein Verkäufer bietet mir eine Domain an, ich "finde" einen anderen Wert (nämlich einen höheren) und kaufe daher, und verkaufe an einen Dritten. Dabei setze ich einen "vermuteten" Wert an, und fische ein wenig herum ob jemand anbeisst, ähnlich dem Vorgang des Verkaufs eines Gebrauchtwagens: Erst setzt man ihn mit 10.000,- ins Netz, meldet sich 1 Woche keiner, dann geht man auf 8k runter, meldet sich nur einer, kauft aber nicht, usw.

Über die Zeit bildet man sich sein eigenes "Referenzsystem", und legt anhand dessen (oftmals erstaunlich akkurate) Preise intuitiv fest. Oftmals zu günstig, wie Deteps Beispiel zeigt!

Ich z.B. ziehe meine Gewinnspanne in der Regel aus dem Umstand, dass die Verkäufer die Endkundenansprache scheuen, und nicht aktiv auf potentielle Interessenten losgehen. Oftmals, weil sie nicht in Lage sind den Endkunden die Vorteile des Erwerbes der Domain zu vermitteln, oder weil sie schlicht nicht in der Lage sind sich mit dem richigen Ansprechpartner verbinden zu lassen (was übrigens oft erstaunlich schwer ist, man muss den nämlich erstmal identifizieren, und dann ans Rohr bekommen, leider sind die Kerle ständig in Meetings). Gerade beim Verkauf an die Old-Economy benötigt man auch ein gewisses "Fingerspitzengefühl" im richtigen Umgang mit dem Gegenüber: Wann man insestieren muss, wo man warten sollte, usw. Beim Umgang mit z.B. den USA verkompliziert sich das alles nochmal: Mit Entscheidern aus den USA zu telefonieren erfordert neben excellenten Business-Sprachkenntnissen viel Erfahrung, das fängt schon mit so lapidaren Dingen wie den "Sprechpausen" an: Amerikaner kommunizieren GANZ anders. Zudem ist es gerade bei grossen US Firmen eine echte Kunst den richtigen Ansprechpartner zu finden, denn die Zentralen verraten einem den nicht. Entweder man findet ihn via LinkedIn oder andere Quellen, oder gar nicht. "Could you connect me with your VP Online Marketing, or your Product Manager for XYZ" funzt net.

Aber eines steht fest: Offensichtlich gibt es ja regen Handel mit Domains, und alle profitieren davon!

AlexS
 
Eigentlich ist es fast eine philisophische Frage und sie hängt stark mit unserer Wirtschaftordnung zusammen.

Letztlich gilt die Frage für alle Güter, nicht nur für Domains.

Wieviel ist eine nagelneuer Porsche wert, den mir gerade niemand abkaufen will/kann (warum auch immer)?

Aus dem Bauch heraus würde wohl jeder sagen, dass er mehr als 60 EUR wert sei...

Ich vermute mal, dass selbst Ökonomie-Professoren über die Frage gut streiten können.

Ich persönlich tendiere dazu, (neben evtl. vorhandenen Renditen) die Kostenersparnis gegenüber Fantasienamen zu bewerten - aber ob das auch gilt, wenn kein potenzieller Käufer da ist, weiss ich auch nicht.
 
Eigentlich ist es fast eine philisophische Frage

Genau so isses, Florian. Das ist in der Tat eine philosophische Frage.

Ich habe meine Anfangsfrage mal so in den Raum geworfen. Klar, dass ich persönlich nicht danach meinen Preis festlege. Die Frage war simpel veranschaulicht. Logisch.

Spannend finde ich, dass die meisten Poster hier diesen Satz "Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen." mit einem "Aber" versehen haben bzw. direkt gegen die Pauschalisierung waren.
Uneingeschränkten Konsens kann es zu diesem Satz auch gar nicht geben.


Der Preis / Wert einer Domain wird von vielen Parametern bestimmt, wir hier auch vielfach gesagt wird. Da sind wir uns doch alle so ziemlich einig, oder? Wäre ja noch schöner, wenn der Bieter ausschliesslich den Preis bestimmt ;-)

Gut - mein Beispiel war jetzt "extrem". Aber es trifft den Kern: Es ist nicht allein der Kunde, der den Preis bestimmt. Da kommen viele Faktoren zusammen. Erwartung des Verkäufers, Potential der Domain, Weltwirtschaftslage etc. 10000 Faktoren, die einfliessen könnten.

Dann können wir dem Spruch "Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahle" doch das letzte Geleit geben und ihn in Ehre unter die Erde bringen.

Dank' Euch für's Input. Die Frage "Gebot versus eigene Wertschätzung" werden wir niemals abschliessend klären. Liegt in der Natur der Sache.

Auch für mich habe ich mir nochmal vergegenwärtigt, was Arithmos sagte "Wer aber davon leben muss, sollte Domains imho eher als Betriebsmittel sehen, denn als Wertanlage. ". Das erinnert mich an mein Gespräch mit Stain auf dem FFM-Stammtisch.

Auf jeden Fall: Wenn hier mal ein Newbie vorbeischaut zum Thema "Wert / Domain":

Lass' Euch die Meinungen auf der Zunge zergehen. Es ist nicht der Interessent alleine der den Preis diktiert, sondern eine Vielzahl von Komponenten / Faktoren.

Die Preisfindung einer Domain kann nicht auf Basis von "Eine Domain ist soviel wert wie der Kunde bereit ist zu zahlen." durchgeführt werden.

Domaining ist komplexer.

Saludos

Gerald
 
Dieser Thread ist wirklich interessant. :top:

Er zeigt mir ganz deutlich, dass es diesen einen Wert für eine Domain nicht gibt/nicht geben kann! Eine Domain-Bewertung wird von daher auch immer sehr individuell gefärbt sein; sie kann nie objektiv-korrekt sein. Es gibt keine allgemein-gültigen Regeln, die man (ganz einfach) bei einer Domain-Bewertung anwenden kann. Die breite, mitunter kontroverse Meinungspalette in Domain-Bewertungsthreads verdeutlicht das jeweils sehr nachdrücklich.

Am treffendsten sind für mich die folgenden Antworten:

...
Letztlich gilt die Frage für alle Güter, nicht nur für Domains.

...

AlexS schrieb:
...Die "Wertfindung" ist eben das, was einen Domainer ausmacht!...
Dem würde ich zustimmen.

Ich glaube, dass der mögliche Wert, den man einer Domain zuordnen kann bzw. für den man eine Domain verkaufen kann, außerdem ganz entscheidend vom Vermarktungs- und Verhandlungsgeschick, vom Wissen um die Sache, von der Argumentations- und Überzeugungskraft und von den konkreten Erfahrungen des jeweiligen Domain-Inhabers/Domain-Händlers abhängt.
 
Er zeigt mir ganz deutlich, dass es diesen einen Wert für eine Domain nicht gibt/nicht geben kann! Eine Domain-Bewertung wird von daher auch immer sehr individuell gefärbt sein; sie kann nie objektiv-korrekt sein. Es gibt keine allgemein-gültigen Regeln, die man (ganz einfach) bei einer Domain-Bewertung anwenden kann.

Da bin ich aber anderer Meinung. Mit dem von mir entwickelten Domainbewertungstool kann man nach meiner Meinung sehr wohl marktgerechte Preise automatisch und objektiv berechnen. Mittlerweile habe ich schon drei Domains im 5-stelligen Bereich an Endkunden mit genau dem von Adomino automatisch berechneten Preis verkauft, sowie eine Vielzahl an weiterer Domains im 4-stelligen Bereich.

http://www.adomino.com/index.php?s=dom&t=prsp&b=&sort=vermarkter

Harry
 
Einige scheinen "Wert" und "erzielbarer Verkaufserlös" durcheinanderzubringen - diese sind nicht zwangsläufig identisch.

Unbestritten ist (denke ich mal): eine Domain lässt sich so teuer verkaufen, wie ein Kunde bereit ist, zu zahlen.
 
Einige scheinen "Wert" und "erzielbarer Verkaufserlös" durcheinanderzubringen - diese sind nicht zwangsläufig identisch.

Da hast Du schon recht. Es hängt hier auch sehr stark vom Verkaufsgeschick des Domaininhabers ab. Die parkett.at hatte damals einen berechneten Preis von ca. 35k EUR und ich habe sie dann um 100k an einen Endkunden verkauft. Das aber auch nur, weil ich damals die Domain eigentlich gar nicht verkaufen wollte und deshalb hoch pokern konnte.

Harry
 
Auf Sedo sind inzwischen über 1,4 Millionen Domains mit Festpreis gelistet.
http://member.peew.de/domains/sedofixedprices/?o=price&r=d

Das hat zu Folge, dass der Anteil der Verkäufe via Festpreis innerhalb eines Jahres von 5% auf fast 30% hochgeschnellt ist.
Markt-Trends*-*Sedo GmbH

Insgesamt sind auf Sedo derzeit etwa 17 Millionen handelbare Domains gelistet.
Berichte: Sedo Holding AG

Die 8% (1,4 von 17 Millionen)der Domains, die mit Festpreis gelistet sind, sorgen also für 30% der verkauften Domains.
Festpreis-Domains verkaufen sich alles in allem demzufolge via Sedo fast 4 mal so schnell/so gut wie solche ohne Festpreis.

Man kann diese Entwicklung ignorieren. Klug scheint mir das aber nicht zu sein.
 
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