Arithmos
Erfahrener Benutzer
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Ich fürchte, ich werde mir jetzt keine Freunde machen, aber da in diesem Thema alle nach Fakten gerufen haben, habe ich mich mal auf die Suche nach belastbaren Fakten begeben, um mir ein Bild der Lage bezüglich des Domainhandels zu machen.
Das was ich bislang gefunden habe zeigt ein geradezu verheerendes Bild. Ich habe den Eindruck, dass es so etwas wie einen erfolgreichen Domainhandel in der Realität gar nicht gibt. Jedenfalls nicht auf die gesamte Branche bezogen.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Diese Studie bezieht sich ausschließlich auf den Domainhandel im Sinne von Ein- und Verkauf von Domains und nicht etwa auf den Verkauf von selbst registrierten oder gesnappten Domains oder die Projektierung gekaufter Domains.
Die Fakten:
Ich habe sämtliche gut 45.000 bislang seit Ende 2006 auf Sedo erfolgreich durchgeführte Auktionen analysiert.
Es wurden insgesamt 1.456 Domains mehr als einmal erfolgreich versteigert. Einige davon, nämlich
1j9.com
2008.info
4p0.com
89n.com
bc0.com
bo3.com
lu0.com
gleich 5 mal und
s9c.com
sogar 6 mal. Warum auch immer.
Gehen wir mal freundlicher Weise davon aus, dass es keine gefakten Auktionen auf Sedo gibt...
Insgesamt sind in 1.632 Fällen Domains mehr als einmal erfolgreich versteigert worden (ca. 3,6% aller erfolgreichen Auktionen).
Der Nettoverlust dieser Zweit- und Drittverkäufe der selben Domain beträgt in der Summe vor Abzug der Sedo-Gebühren:
rund 55.000,- Euro
Nach Abzug der Sedo-Gebühren:
rund 248.000,- Euro
Zu gut Deutsch: sämtliche Domainhändler zusammen haben in den letzten knapp 3 Jahren auf Sedo alleine durch das Versteigern zuvor ersteigerter Domains rund eine viertel Millionen Euro Verlust gemacht. Irgendwelche Domaingebühren, Betriebskosten oder sonstiger Aufwand für die Vermarktung nicht inbegriffen.
Und das liegt nicht etwa an ein paar Ausreißern. Der Medianwert der Salden liegt dick im Minus. Nur in 657 Fällen gab es einen Gewinn (nach Sedo-Gebühren) - in 963 Fällen ein Minus - drei mal war der Saldo +-Null.
Die Top 5:
23335 08.01.08 nudetube.com 51.000 GBP
45685 08.12.08 nudetube.com 167.500 USD
4159 21.01.07 kristina.com 9.400 USD
13988 26.07.07 kristina.com 36.000 USD
8730 14.04.07 jeddah.com 35.000 USD
52915 12.04.09 jeddah.com 45.000 EUR
17090 20.09.07 juegos-gratis.com 3.500 EUR
57843 23.07.09 juegos-gratis.com 16.500 EUR
1649 25.11.06 qzq.com 3.299 USD
23679 14.01.08 qzq.com 13.000 EUR
Die Flop 5:
29956 18.04.08 dollars.com 500.000 EUR
48703 04.02.09 dollars.com 302.500 EUR
18409 09.10.07 meencontraste.com 17.500 EUR
23877 19.01.08 meencontraste.com 2.950 EUR
20745 05.12.07 jokes.mobi 24.100 USD
58814 28.07.09 jokes.mobi 5.099 USD
5350 06.02.07 oleoo.com 13.500 EUR
56908 19.06.09 oleoo.com 2.000 EUR
14012 26.07.07 tai.com 31.000 USD
49047 10.02.09 tai.com 13.000 EUR
Natürlich werden nur etwa 35 Prozent der Domainverkäufe bei Sedo über Auktionen durchgeführt. Sollen wir den Verlust jetzt mal drei nehmen um den Gesamterfolg via Sedo zu berechnen?
Auch ein Blick in die bekannten Listen der Domainverkaufspreise, in denen vor allem die großen Erfolge veröffentlicht werden ( z.B. hier: domain-recht.de - Domain-Preise im Domain-Preisspiegel ) hilft nicht weiter. Denn dort es gibt bei .com gerade mal 50 Beispiele bei ca. 4.000 gelisteten (ca. 1,25%) und bei .de sogar nur 5 (!) von ca. 1.200 gelisteten (0,4%) für Domains, die mehr als einmal auftauchen. Und die Liste beinhaltet Verkäufe aus den letzten 12 (!) Jahren.
Zu allem Überfluss gibt es selbst unter diesen wenigen Beispielen auch noch eine ganze Reihe von Domains, die im Wert gesunken sind.
Exemplarisch dafür:
paintballgun.com 2004 21830 $
paintballgun.com 2007 15000 $
paintballgun.com 2008 10299 $
Wenn Bill Gates dennoch recht haben sollte mit dem Satz, der Ihm immer wieder zugeschrieben wird und der das Mantra vieler Domainer ist: "Domains have and will continue to go up in value faster than any other commodity ever known to man" - warum kann man dann dafür keine Belege finden?
Hat jemand (Marc?, Christoph?, Markus?) belastbare Daten, die ein positiveres Bild der Lage zeichnen?
Ratlos
M.
Das was ich bislang gefunden habe zeigt ein geradezu verheerendes Bild. Ich habe den Eindruck, dass es so etwas wie einen erfolgreichen Domainhandel in der Realität gar nicht gibt. Jedenfalls nicht auf die gesamte Branche bezogen.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Diese Studie bezieht sich ausschließlich auf den Domainhandel im Sinne von Ein- und Verkauf von Domains und nicht etwa auf den Verkauf von selbst registrierten oder gesnappten Domains oder die Projektierung gekaufter Domains.
Die Fakten:
Ich habe sämtliche gut 45.000 bislang seit Ende 2006 auf Sedo erfolgreich durchgeführte Auktionen analysiert.
Es wurden insgesamt 1.456 Domains mehr als einmal erfolgreich versteigert. Einige davon, nämlich
1j9.com
2008.info
4p0.com
89n.com
bc0.com
bo3.com
lu0.com
gleich 5 mal und
s9c.com
sogar 6 mal. Warum auch immer.
Gehen wir mal freundlicher Weise davon aus, dass es keine gefakten Auktionen auf Sedo gibt...
Insgesamt sind in 1.632 Fällen Domains mehr als einmal erfolgreich versteigert worden (ca. 3,6% aller erfolgreichen Auktionen).
Der Nettoverlust dieser Zweit- und Drittverkäufe der selben Domain beträgt in der Summe vor Abzug der Sedo-Gebühren:
rund 55.000,- Euro
Nach Abzug der Sedo-Gebühren:
rund 248.000,- Euro
Zu gut Deutsch: sämtliche Domainhändler zusammen haben in den letzten knapp 3 Jahren auf Sedo alleine durch das Versteigern zuvor ersteigerter Domains rund eine viertel Millionen Euro Verlust gemacht. Irgendwelche Domaingebühren, Betriebskosten oder sonstiger Aufwand für die Vermarktung nicht inbegriffen.
Und das liegt nicht etwa an ein paar Ausreißern. Der Medianwert der Salden liegt dick im Minus. Nur in 657 Fällen gab es einen Gewinn (nach Sedo-Gebühren) - in 963 Fällen ein Minus - drei mal war der Saldo +-Null.
Die Top 5:
23335 08.01.08 nudetube.com 51.000 GBP
45685 08.12.08 nudetube.com 167.500 USD
4159 21.01.07 kristina.com 9.400 USD
13988 26.07.07 kristina.com 36.000 USD
8730 14.04.07 jeddah.com 35.000 USD
52915 12.04.09 jeddah.com 45.000 EUR
17090 20.09.07 juegos-gratis.com 3.500 EUR
57843 23.07.09 juegos-gratis.com 16.500 EUR
1649 25.11.06 qzq.com 3.299 USD
23679 14.01.08 qzq.com 13.000 EUR
Die Flop 5:
29956 18.04.08 dollars.com 500.000 EUR
48703 04.02.09 dollars.com 302.500 EUR
18409 09.10.07 meencontraste.com 17.500 EUR
23877 19.01.08 meencontraste.com 2.950 EUR
20745 05.12.07 jokes.mobi 24.100 USD
58814 28.07.09 jokes.mobi 5.099 USD
5350 06.02.07 oleoo.com 13.500 EUR
56908 19.06.09 oleoo.com 2.000 EUR
14012 26.07.07 tai.com 31.000 USD
49047 10.02.09 tai.com 13.000 EUR
Natürlich werden nur etwa 35 Prozent der Domainverkäufe bei Sedo über Auktionen durchgeführt. Sollen wir den Verlust jetzt mal drei nehmen um den Gesamterfolg via Sedo zu berechnen?
Auch ein Blick in die bekannten Listen der Domainverkaufspreise, in denen vor allem die großen Erfolge veröffentlicht werden ( z.B. hier: domain-recht.de - Domain-Preise im Domain-Preisspiegel ) hilft nicht weiter. Denn dort es gibt bei .com gerade mal 50 Beispiele bei ca. 4.000 gelisteten (ca. 1,25%) und bei .de sogar nur 5 (!) von ca. 1.200 gelisteten (0,4%) für Domains, die mehr als einmal auftauchen. Und die Liste beinhaltet Verkäufe aus den letzten 12 (!) Jahren.
Zu allem Überfluss gibt es selbst unter diesen wenigen Beispielen auch noch eine ganze Reihe von Domains, die im Wert gesunken sind.
Exemplarisch dafür:
paintballgun.com 2004 21830 $
paintballgun.com 2007 15000 $
paintballgun.com 2008 10299 $
Wenn Bill Gates dennoch recht haben sollte mit dem Satz, der Ihm immer wieder zugeschrieben wird und der das Mantra vieler Domainer ist: "Domains have and will continue to go up in value faster than any other commodity ever known to man" - warum kann man dann dafür keine Belege finden?
Hat jemand (Marc?, Christoph?, Markus?) belastbare Daten, die ein positiveres Bild der Lage zeichnen?
Ratlos
M.