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Ein Jahr Sedo-Auktionen

Arithmos

Erfahrener Benutzer
Registriert
06. Sep. 2007
Beiträge
3.929
Seit ziemlich genau einem Jahr gibt es nun die Sedo-Auktionen.

Die Frage ist, ob das ein Anlass zum Feiern ist. Was meint Ihr?

Zunächst ein paar Basics*:
Nach meinen Aufzeichnungen haben bislang rund 20.000 Auktionen stattgefunden. Erfolgreich im Sinne von "es gab einen Zuschlag" waren gut 13.000 davon. Der Rest waren prinzipbedingt wohl vermeintliche Premium-Auktionen bei denen der Mindestpreis nicht erreicht wurde oder es gleich gar kein Gebot gab.

Rund 5.500 oder fast die Hälfte der versteigerten Domains waren "*.com", knapp 20 Prozent "*.de".

Der Durchschnitt (arithmetisches Mittel) aller Zuschlagspreise liegt bei umgerechnet gut 1.250 €.
Der möglicherweise aussagekräftigere Median allerdings nur bei wenig feierlichen 250 €.

In Bezug auf die einzelnen .tld erreicht erwartungsgemäß die .com mit rund 1.710 € den höchsten Durchschnitt bei einem Median von interessanterweise unterdurchschnittlichen 225 €.

Den höchsten Median erreicht unter den cnobied-tld überraschenderweise die .eu mit 360 €.

Die .biz ist bei beiden Werten die mit Abstand schlechteste cnobied-tld.

Meine Erfahrung mit den Sedo-Auktionen als Verkaufsplattform ist reichlich bescheiden, genau gesagt kam noch überhaupt nie ein Gebot. Das mag man jetzt natürlich so interpretieren, dass ich die Domain nicht zu billig verkauft habe und mit dem letzten Kundengebot vor Auktionseröffnung zufrieden sein kann. Wenn ich dann allerdings sehe, welche Domains ich zu welchen Preisen da selbst schon ersteigern konnte, dann scheint mir diese Plattform eher dazu geeignet, unbedarfte Domainer über den Tisch zu ziehen.

Was meint Ihr zu einem Jahr Sedo-Auktionen?

Gruß
Arithmos

*alle Zahlen inoffiziell, aber anhand öffentlich zugänglicher Informationen ermittelt.
 
nett, dass Du Dir die Mühe gemacht hast.
Aus dem Bauch heraus würde ich das gleiche Resumee ziehen.
Ich habe recht günstig Domains ersteigert und wenn ich mit einem niedrigen Preis meine Domains reingesetzt habe, dann sind diese auch direkt mit dem Erstgebot versteigert worden.
Wenn ich einen annehmbaren Preis mit dem Bieter erzielt habe, dann will ich auch nicht mehr in die Auktion. Dann hat man sich so sehr "gefetzt" und nette Texte ausgetauscht, dann habe ich auch ein moralisches Problem, wenn man sich bis auf ein paar Euro näher gekommen ist, auf ein mal in die Auktion zu gehen.
Daher meine Maxime: ersteigern ja, versteigern nein.
 
Seit ziemlich genau einem Jahr gibt es nun die Sedo-Auktionen.

Die Frage ist, ob das ein Anlass zum Feiern ist. Was meint Ihr?

Zunächst ein paar Basics*:
Nach meinen Aufzeichnungen haben bislang rund 20.000 Auktionen stattgefunden. Erfolgreich im Sinne von "es gab einen Zuschlag" waren gut 13.000 davon. Der Rest waren prinzipbedingt wohl vermeintliche Premium-Auktionen bei denen der Mindestpreis nicht erreicht wurde oder es gleich gar kein Gebot gab.

Rund 5.500 oder fast die Hälfte der versteigerten Domains waren "*.com", knapp 20 Prozent "*.de".

Der Durchschnitt (arithmetisches Mittel) aller Zuschlagspreise liegt bei umgerechnet gut 1.250 €.
Der möglicherweise aussagekräftigere Median allerdings nur bei wenig feierlichen 250 €.

In Bezug auf die einzelnen .tld erreicht erwartungsgemäß die .com mit rund 1.710 € den höchsten Durchschnitt bei einem Median von interessanterweise unterdurchschnittlichen 225 €.

Den höchsten Median erreicht unter den cnobied-tld überraschenderweise die .eu mit 360 €.

Die .biz ist bei beiden Werten die mit Abstand schlechteste cnobied-tld.

Meine Erfahrung mit den Sedo-Auktionen als Verkaufsplattform ist reichlich bescheiden, genau gesagt kam noch überhaupt nie ein Gebot. Das mag man jetzt natürlich so interpretieren, dass ich die Domain nicht zu billig verkauft habe und mit dem letzten Kundengebot vor Auktionseröffnung zufrieden sein kann. Wenn ich dann allerdings sehe, welche Domains ich zu welchen Preisen da selbst schon ersteigern konnte, dann scheint mir diese Plattform eher dazu geeignet, unbedarfte Domainer über den Tisch zu ziehen.

Was meint Ihr zu einem Jahr Sedo-Auktionen?

Gruß
Arithmos

*alle Zahlen inoffiziell, aber anhand öffentlich zugänglicher Informationen ermittelt.

@Arithmos: Sehr guter und interessanter Beitrag ! Danke für die Veröffentlichung !

MfG
Christoph
 
... und noch was für die Klatsch-Spalte:

Rund 190 Domains wurden mehr als einmal versteigert.

Den wertmäßig größten Gewinn erzielte dabei kristina*com, die Ende Januar zum ersten mal und etwa 6 Monate später $26,600 teurer ein zweites mal versteigert wurde.

Prozentual am erfolgreichsten war webmarketplace*info mit einem Zuwachs von über 4.000 Prozent innerhalb von gut 4 Monaten.

Es gab allerdings auch Pleiten.

Die betragsmäßig schlechteste Performance zeigte adel*com, die innerhalb von nur 14 Tagen $6,200 an Wert verlor.

Prozentual mit dem Wertverlust des Nemax anno 2001 konnte pokerturniere*eu konkurrieren, die innerhalb von 6 Wochen 95% an Wert einbüßte.

Ein besonderes Kunststück schafften dildos*tv und ylx*de, die gleich drei mal zu Auktion standen - und jedes mal billiger zu haben waren.

Nicht geprüft habe ich, ob die genannten Domains auch jeweils tatsächlich den Besitzer gewechselt haben. Man hört immer wieder von Auktionen, bei denen die Übertragung der Domain trotz Zuschlag nicht erfolgte. Sei es, weil der Auktionsgewinner nicht gezahlt hat, oder weil der Auktionsgewinner versehentlich aus dem Bereich Friends and Family stammte.

Winterliche Grüße von
Arithmos
 
Zuletzt bearbeitet:
@Arithmos

noch ein Zahlenfanatiker aber dazu wichtige Infos besitzt du.
 
... und noch was für die Klatsch-Spalte:

Rund 190 Domains wurden mehr als einmal versteigert.

Den wertmäßig größten Gewinn erzielte dabei kristina*com, die Ende Januar zum ersten mal und etwa 6 Monate später $26,600 teurer ein zweites mal versteigert wurde.

Prozentual am erfolgreichsten war webmarketplace*info mit einem Zuwachs von über 4.000 Prozent innerhalb von gut 4 Monaten.

Es gab allerdings auch Pleiten.

Die betragsmäßig schlechteste Performance zeigte adel*com, die innerhalb von nur 14 Tagen $6,200 an Wert verlor.

Prozentual mit dem Wertverlust des Nemax anno 2001 konnte pokerturniere*eu konkurrieren, die innerhalb von 6 Wochen 95% an Wert einbüßte.

Ein besonderes Kunststück schafften dildos*tv und ylx*de, die gleich drei mal zu Auktion standen - und jedes mal billiger zu haben waren.

Nicht geprüft habe ich, ob die genannten Domains auch jeweils tatsächlich den Besitzer gewechselt haben. Man hört immer wieder von Auktionen, bei denen die Übertragung der Domain trotz Zuschlag nicht erfolgte. Sei es, weil der Auktionsgewinner nicht gezahlt hat, oder weil der Auktionsgewinner versehentlich aus dem Bereich Friends and Family stammte.

Winterliche Grüße von
Arithmos


Hallo Arithmos,

auch von mir ein riesiges Kompliment für den Beitrag. Es sind für mich sehr interessante Ansätze drin.

Ich habe in der Vergangenheit auch schon vereinzelt über Sedo Domains ersteigert. Wenn man sich wie bei Ebay ein Limit setzt, kann man bei einem Zuschlag für sich einen fairen teilweise sogar einen sehr guten Kaufpreis erzielen.

Im .de Bereich habe ich in der Vergangenheit nicht oft wirklich interessante Domains gesehen. Allerdings bin ich auch nur selten auf der Seite.

Was die erzielten Kaufpreise aus Sicht der Verkäufer angeht, habe ich bei Sedo und auch hier im Forum den Eindruck, dass es zwei Arten von Händlern gibt.

Die einen machen über die Masse und kurze Haltezeiten der Domains das Geschäft und andere setzen auf Premiumdomains mit einer gezielten Vermarktung. Für die erste Gruppe bietet Sedo einen Marktplatz an, der einen schnelleren Verkauf an das Zielpublikum ermöglichen kann (sofern die Domains brauchbar sind).

Falls ich komplette falsch liege, bittet der DaU dies zu entschuldigen. Ich habe zwar seit 1999 Domains registriert, aber mich nie um einen Verkauf / Handel bemüht.
 
Sehr sehr schöner Beitrag, vielen Dank für die Informationen.

Mein Resumee,

aus Käufersicht ärgerlich, aus Verkäufersicht nützlich : - )

Viele Grüße
Nico
 
Interessant wäre noch, ob man mit den Daten des letzten halben Jahres auf ein ähnliches Ergebnis kommt. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, gab es zu erst eine Euphorie, dann nahm die Qualität der Domains und damit das Interesse stark ab und vielleicht hat es sich ja jetzt auf ein Normalmaß eingependelt?

Außerdem bin ich auf die Pressemeldung von sedo gespannt, die werden sich die Zahlen schon schönrechnen ;-)

Was die Verlustverkäufe angeht, so würde ich hier tatsächlich auf geplatzte Deals, Fake-Auktionen usw. tippen...
 
Sehr interessanter Beitrag.... vielen Dank dafür :)

Imho ist die Auktion durchaus ein Segen - wenn man günstig gute domains zukaufen will... aus Verkäufersicht aber wohl eher wenig sinnvoll - zumindest wenn man nicht selbst gehörig Vermarktung betreibt, nur wofür braucht man dann sedo...

mfg, pyro :)
 
Sehr interessant, vielen Dank :).

Ich hatte mich damals mit Tim Schumacher kurz vor dem offiziellen Start über die Sedo Auktionen unterhalten. Ich meinte damals sinngemäß, dass es aus Verkäufersicht eine gute Sache sei, merkte aber an, dass Käufer wohl in Zukunft mehr bezahlen müssten.

Jetzt - etwa ein Jahr später - hat sich meine Einschätzung nicht bewahrheitet. Die Domains, die aufgrund meines Gebotes in die Auktion gewandert sind, habe ich alle gewonnen (entweder für mein "Anstoßgebot" oder kurz darüber). Bei Einigen denke ich, dass der Verkäufer ohne Auktion einem Verkauf (zu dem erzielten Endpreis) nicht zugestimmt hätte. Die (spekulative) Hoffnung bei einer Auktion "viel mehr" zu erlösen hatte ihn wohl aber zum Start der Auktion (und damit zum sicheren Verkauf) bewegt.

Überdies habe ich aus Käufersicht viele Domains gefunden und ersteigert, die ohne die Auktionen nicht auf meinem Radar waren. Diese waren zwar nicht annähernd so günstig, wie die Auktionen, die ich veranlasst hatte, jedoch alle noch im Rahmen. Bei ein paar Auktionen bin ich noch fast bis zum Schluss mitgegangen (etwa uniblog*de und adultblog*de), obwohl ich dann schlussendlich ausgestiegen bin. Bei Diesen kann man wohl sagen, dass sich die Auktion positiv auf den Endpreis (aus Verkäufersicht) ausgewirkt hat.

Alles in Allem bewerte ich die Auktionen (für mich als Käufer) positiv.
Zwar schwingt während der Verhandlungsphase immer die "Angst" mit, dass die Domain in die Auktion gepusht werden könnte, ich für meinen Teil habe das bislang aber immer gut abschätzen können.

Ciao
Forsaken
 
Als Ergänzung meine Auktions-Erfahrungen:

Bei guten Keywords mit Typeins und guter Werbung (gerade z.B. Umbau.de) kann man durchaus eine echte Versteigerung erreichen.

Bei Domainnamen mit nur wenigen potentiellen Käufern hilft auch eine Auktion wenig. Eine solche Domain sollte man deswegen nur in Auktion geben, wenn der eigene Mindestpreis auch als Endpreis zufriedenstellt.

Dennoch habe ich schon bei durchaus merkwürdigen Domainnamen Überraschungen erlebt, wenn zwei Bieter unbedingt eine Domain haben wollten - da kann sich der Startpreis auch verzehnfachen.

Erfahrene Käufer versuchen eine Auktion zu vermeiden, nehmen deswegen eher Angebote an oder teilen dem Verhandlungspartner mit, welchen Preis Sie annehmen würden.

Einige Domains die in Auktion liefen, waren unterbewertet. Da lohnt es sich als Händler mitzubieten, man muss ja nicht unbedingt gewinnen :Waldo:

Die 10% Sedo-Kommision haben Fake-Angebote wie bei wir sie bei Ebay kennen weitestgehend verhindert. Ausnahmen mag es geben, aber meine Beobachtungen waren durchweg positiv.

Fazit: Wer schnell Domains versilbern will, der sollte sich zumindest die Mühe machen, ausreichend potentielle Käufer auf die Auktion aufmerksam zu machen. Wer Zeit hat, sollte weiterhin auf ein entsprechendes Erstgebot warten.

Der Auktionsmarkt wird sich weiter entwickeln, wenn mehr Kapital in den Markt fliesst. Viele (deutsche) Domainer haben erst in den vergangenen Monaten oder 1-2 Jahren richtig gut verdient, so dass sie auch erst jetzt weiter investieren können. Dies wird den Markt erheblich verändern.

Grüsse

123meins
 
Studie Sedo zu 2005, ein Ausschnitt:

Überrascht hat die seit 2005 restriktionsfrei registrierbare exotische Domainendung .in für Indien: Mit einem Durchschnittspreis von 1.382 Euro lag sie hinter .com (1.860 Euro) auf Platz zwei, noch vor .net (1.180 Euro) und .de (1.095 Euro).
 

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