Die Wahrheit liegt in der Mitte, Ric.
Im Grunde hast Du natürlich Recht - da kann man nix dran rütteln. Es findet ein Werteverfall zwischen "Mein und Dein" statt.
Ich habe nichts gegen Schwarzfahrer, die schwarz fahren, weil sie einfach kein Geld haben...aber vermutlich würden diese Leute eh nen kostenlose Karte in .de bekommen. Schwarzfahren mit System (im Web nachschauen, wo gerade Kontrollen stattfinden) führt letztendlich zur Verrohung und Verrottung der Gesellschaft und dazu, dass Leute schwarzfahren, die es eigentlich gar nicht nötig haben.
Das Gleiche findet im Prinzip statt, wenn man den Tom-Tom mit Radarwarner installiert hat...nein, statt sich an die Geschwindigkeitsvorgaben zu halten, die meist ja auch Sinn machen, wird nur langsam gefahren, wo nen Radar steht und auf die Tube gedrückt wo kein Radar steht. Ob es sich da um nen Unfallschwerpunkt etc. handelt ist den meisten eh egal. Ziemlich asozial.
Und Filesharing bzw. die ganzen Download und Streaming-Seiten sind nix anderes: Gesellschaftlich werden diese meist als "Kavaliersdelikte" betrachtet und familienintern "geduldet" - weil man stiehlt ja nicht gerade bei den benachteiligten der Gesellschaft (Sony, Warner etc.).
Weisst Du aber, was der Riesenvorteil ist am Ende? Es ist ja ein steter Wettlauf zwischen Konsumenten / Räuber und Industrie mit seinen Sherrifs - und das führt auch dazu, dass die Industrie sich technologisch anpasst und gezwungen ist, sich neu zu orientieren und Märkte zu öfffnen. Das Geld ist einfach nicht mehr so schnell und einfach zu verdienen wie früher - auch für diese Jungs nicht.
Musste man früher ne ganze Platte (oder Single) kaufen (oder später CDs) gibt es heute Downloadportale, wo das auch legal vonstatten geht etc...zum kleinen Preis.
Ebenso ist ja auch Video on Demand, oder diese ganzen Bezahlkanäle etc...eine Folge / Weiterentwicklung....zu der die Industrie regelrecht gezwungen wurde, ob dieses Massenphänomens "Raubkopiererei".
Ich will das nicht gutheissen. Anleitungen zum Diebstahl gehören nicht in die Zeitung. Das hat der Presserat zu Recht gerügt. Aber die Realität ist ja ne andere: Gibt's das nicht mehr in der Zeitschrift am Kiosk, dann googlen die Leute halt und finden es sowieso...und das ganz einfach und vermutlich noch besser aufbereitet. Ist kein Argument...aber wollte ich doch erwähnen...
Das Ding ist eh' gelaufen. Wahrscheinlich haben die Seiten im Netz, die über soetwas berichten eh mehr Visits, als die besagten Zeitungen Auflage...
Hier wird m.E. an der Oberfläche gekratzt und zwar an der falschen Stelle, um medienwirksam den Zeigefinger auf irgendjemanden zeigen zu können, der greifbar ist (ne Zeitschrift)...
Ich halte dass für heissen Dampf.
Gruss
Gerald