Bachata ist ein aus der Dominikanischen Republik stammender Musikstil bzw. Tanz, der momentan (seit 2003) einen Produktionsboom im gesamten hispanokaribischen Raum erlebt.
Bachata entstand Anfang der 1960er Jahre als eine Form des kubanischen bzw. karibischen Boleros (nicht zu verwechseln mit dem spanischen Bolero). Zunächst war Bachata dabei weniger zum Tanzen gedacht, sondern war einer von vielen Stilen der romantischen lateinamerikanischen "Trio"-Gitarrenmusik, die vergleichbar mit der mexikanischen Mariachi-Tradition hauptsächlich der Unterhaltung verliebter Paare diente. In den folgenden Jahrzehnten nahmen Bachata-Musiker Einflüsse aus anderen Stilen wie dem Merengue auf, das Tempo wurde erhöht und Bachata wurde mehr und mehr als Tanzmusik verstanden.
Der Stil ist heute geprägt durch den charakteristischen, hohen und "leiernden" Klang der Gitarren, den Rhythmus, der auf einem 4/4-Takt mit einer zusätzlichen Betonung auf der 4 beruht, und durch die Texte, die meist von männlichen Sängern gesungen werden und hauptsächlich von enttäuschter Liebe handeln.
Der gleichnamige Tanz hat in den vergangenen Jahren enorm an Popularität gewonnen. In der Dominikanischen Republik veranstalten TV-Sender regelmäßig Bachata-Tanzwettbewerbe. Diese Fernsehsendungen sind sehr beliebt.
Die Schrittfolge ist einfach: Die Beinbewegung kommt aus den Knien heraus, wobei ein Bein neben das andere gesetzt wird. Auf der 4 erfolgt das leichte Anheben des Beins, indem die Hüfte einseitig hochgezogen wird, was etwas Übung erfordert, und/oder gleichzeitig ein Doppelschlag vor und zurück mit der Hüfte getanzt wird. Letzteres erfordert sehr viel Übung. Genau wie Merengue und Salsa ist Bachata kein standardisierter Tanz, d.h. gibt es viele Variationen und Bewegungsabläufe. Da Bachata normalerweise sehr eng und hüftbetont getanzt wird, gehört er zu den erotischsten Tänzen überhaupt. Die "prüdere" europäische Version wird mit Körperabstand getanzt, wobei auch Figuren miteingebaut werden.
Bachata galt in den 70er und 80er Jahren als vulgäre Musik der unteren Bevölkerungsschichten, wurde mit Prostitution, Kriminalität und Armut assoziiert und im Gegensatz zu Salsa und Merengue kaum im Radio gespielt. Das änderte sich erst um 1990 herum, vor allem durch Juan Luis Guerra, dessen Album Bachata Rosa 1992 einen Grammy gewann.
In Deutschland war das bislang erfolgreichste Bachata-Stück das Lied Obsesión der Gruppe Aventura, das auch R'n'B und Pop-Elemente enthält und im September 2004 auf Platz 1 der Media Control-Singles-Charts war.