Brauche euren Rat und Hilfe!

[Sharafi]

Hallo,
Sedo Domainvermittlung sprach mich an bezüglich Globenet.de und unterbreitete mir ein Angebot. Nach Verhandlungen haben Käufer und ich uns am 31.05 auf einen Preis v. 2330€ geeignigt. Es wurde v. Sedo bestätigt, dass der Käufer einverstanden ist und der Tranfer begann.

Transaktion von globenet.de:
Transaktionsdaten:

Verkaufsdatum: 31.05.2005
Ihr Verkaufspreis: 2.333 Euro (Endpreis)
Unsere Verkaufsprovision: -233 Euro
auszuzahlender Betrag: 2.100 Euro
Ihr Vertrag
zum Gebotsverlauf...
Ihr Provider: 1&1/Puretec
Kontoverbindung: hier ändern

Nach einigen Tagen hat Sedo angefragt,ob ich ein Umsatzsteuer-ID habe und ich habe geantwortet, dass ich den Namen nicht als Firma,sondern als privatperson verkaufe.

Der transfer kann im Moment nicht weitergehen, weil der Käufer darauf besteht, obwohl bei der Verhandlung v. Umsatzsteuer-ID nicht die Rede war und Sedo bestätigt auch.
Frage: Was kann man hier machen?
Euer Rat würde mir helfen.
Grüße aus Berlin
Sharafi

PS: wenn jemand Interesse hat würde ich den Namen hier Netto für 2000€ verkaufen.

 

[jungfer]

Dann sag ganz klar, abbrechen. Ist halt aktuell wirklich ne blöde Sache, früher hatte man generell Brutto gekauft und heute weiss man das nicht und muss es erfragen. Das hat dazu geführt das ich 3 aktuelle Verhandlungen abgebrochen habe und bei einer Domain zuviel bezahlt habe.

 

[Freiburg]

Rein steuerrechtlich müsste es doch eigentlich so aussehen:

Fall 1:
Der Verkäufer ist ein USt.-pflichtiges Unternehmen, der Käufer ebenso. Daher berechnet der Verkäufer den Verkaufspreis zzgl. USt. Der Verkäufer führt die USt. ab, der Käufer macht sie als VSt. geltend. Es hat niemand etwas verloren, da die USt. für beide ein durchlaufender Posten ist.

Fall 2:
Der Verkäufer ist eine Privatperson, der Käufer ein USt.-pflichtiges Unternehmen. Der Verkauf findet zum veranschlagten Verkaufspreis statt, welcher keine USt. enthält. Diese kann also auch nicht ausgewiesen werden. Für den Käufer ist das völlig egal, da er zwar keine VSt. geltend machen kann, aber dafür dem Verkäufer gegenüber auch keine USt. bezahlen muss.

Fall 3:
Beide Parteien sind Privatpersonen. Hierbei spielt die USt. keine Rolle, sie fällt schlichtweg nicht an (Privatverkauf).

Fall 4:
Der Verkäufer ist ein USt.-pflichtiges Unternehmen, der Käufer eine Privatperson. Der Verkäufer ist wettbewerbsrechtlich und aus Gründen des Verbraucherschutzes dazu verpflichtet, Endkunden gegenüber stets Preise inklusive USt. anzugeben. Der genannte Verkaufspreis muss sich dann also incl. USt. verstehen, die der Verkäufer abzuführen hat. Dies ist für den Verkäufer nicht nur ein durchlaufender Posten, sondern ein echter Mittelabfluss - ergo bezahlt der Verkäufer die USt. und hat effektiv weniger in der Kasse.

In Deinem Fall (Fall 2) versucht der Käufer, Ansprüche aus Fall 4 geltend zu machen - er vertauscht quasi Eure Rollen hinsichtlich USt.-Pflicht. Auch ich würde in diesem Falle die Verhandlung abbrechen.

Gruß
Freiburg

P.S.: Dies stellt weder eine Rechts- noch eine Steuerberatung dar.

 

[jungfer]

Nur ist das jetzt nicht ersichtlich mehr in der Verhandlung oder vor einem Gebot. Man bietet also ins Blaue.

 

[Freiburg]

Aber, wie in meinen Fallbeispielen oben geschildert: Völlig egal.

Ob ich als Privatkunde (beispielsweise) 1.000 Euro bezahle oder als gewerblicher Kunde 1.000 Euro + 16% USt. ist betragsmäßig dasselbe:

Denn als gewerblicher Kunde hole ich mir die 16% als Vorsteuer vom FinAmt zurück und bezahle effektiv genauso viel wie der Privatkunde: nämlich 1.000 Euro.

 

[Torsten]

Hallo Sharafi,

ich habe den Eindruck, dass du mit dem vereinbartem Kaufpreis (2100 Euro - Netto) recht zufrieden bist und nicht gerade bis an deinen persoenlich gesetzten Mindestpreis gehandelt hast. Richtig? Und warum solltest du dir den Verkauf durch die Lappen gehen lassen?

Bin da recht pragmatisch und bevorzuge den Spatz in der Hand. In deinem Fall wuerde ich dem Kaeufer anbieten, sich preislich in der Mitte zu treffen und die Ust "zu splitten". Das waeren dann leicht abgerundete 1950 Euro - Netto.

Eine nicht ganz unwichtige Frage in dem Zusammenhang:
Konnte der Kaeufer davon ausgehen, es mit einem Ust-pflichtigen Unternehmen zu tun zu haben?

In meinen Augen ist das nicht ganz weit hergeholt. Immerhin befindet sich hinter der Domain keine private Website sondern die Weiterleitung auf ein PP mit dem Ziel der Gewinnerzielung.

Gruesse
Torsten

 

[jungfer]

Aber, wie in meinen Fallbeispielen oben geschildert: Völlig egal.

Ob ich als Privatkunde (beispielsweise) 1.000 Euro bezahle oder als gewerblicher Kunde 1.000 Euro + 16% USt. ist betragsmäßig dasselbe:

Denn als gewerblicher Kunde hole ich mir die 16% als Vorsteuer vom FinAmt zurück und bezahle effektiv genauso viel wie der Privatkunde: nämlich 1.000 Euro.

Ích kaufe ja öfter bei Sedo und wie Du es beschreibst habe ich es noch nie erlebt. Die 16% waren nie zuzüglich sondern inkl. und das macht den Unterschied. Kaufe ich von Privat für 1000,- Euro oder kaufe ich für 1000,- Euro mit ausgewiesener MwSt. vom Unternehmer.

 

[Sharafi]

Hallo
Zunächst möchte ich mich bei allen bedanke, die sich Zeit genommen und sich zu der Sache geäußert haben.
Inzwischen weiß ich einiges mehr über den Verlauf der Dinge.
Tatsache ist, dass der Name zu dem gezielten Preis v. 2333 verkauft wurde.
Hier aus dem Transferprotokoll:

Transaktion von globenet.de:


Transaktionsdaten:

Verkaufsdatum: 31.05.2005
Ihr Verkaufspreis: 2.333 Euro (Endpreis)
Unsere Verkaufsprovision: -233 Euro
auszuzahlender Betrag: 2.100 Euro
Ihr Vertrag
zum Gebotsverlauf...
Ihr Provider: 1&1/Puretec
Kontoverbindung: hier ändern


Chronologie zur Transaktion:

31.05.2005 Einigung erzielt
31.05.2005 Wir haben den Käufer zur Zahlung des Kaufpreises aufgefordert. Die Transaktion wird unmittelbar nach Eingang des Geldes fortgesetzt.

Weiterhin Tatsache ist, dass ich als Person und nicht als Firma den Namen angeboten und verkauft habe. In whois stehe ich auch nur als Person.

Weiterhin ist auch Tatsache, dass erst nach dem die Einigng erzielt wurde, wurde ich angefragt, ob ich ein SteuerID habe oder nicht.

Laut dem Vertrag zwischen dem Sedo und dem Käufer,verpflichtet sich der Käufer die Volle summe an Treuhandkonto zu bezahlen und dies unabhängig v. Steuerfragen.
Mir scheint, dass der Käufer hier ein mises Spielchen betreibt und das gefählt selbst dem Sedo nicht. Sedo hat mir per mail bestätigt, dass der Käufer während der gesamten Verhandlung sich nicht über die Steuerfrage geäußert hat.
Wie dem es sei, ich werde morgen von Sedo informiert, wie die Sache weiterläuft.
Nochmals herzlichen Dank für euere Kommentare
Grüße aus Berlin
Sharafi

http://virginbest.com

 

[HeHaag]

Moin Moin,

Mir scheint, dass der Käufer hier ein mises Spielchen betreibt und das gefählt selbst dem Sedo nicht. Sedo hat mir per mail bestätigt, dass der Käufer während der gesamten Verhandlung sich nicht über die Steuerfrage geäußert hat.

In Anbetracht der Tatsache, daß eine gewerbliche Nutzung der Domain vorlag und vorliegt, ist ein steuerfreier Privatverkauf von Dir wohl eher ein Wunschtraum.

Eine gewerbliche Nutzung ist doch hier klar ersichtlich. Warum soll man danach noch Selbstverständlichkeiten wie Steuer extra erwähnen?

Eine mögliche Ausnahme hiervon sehe ich nur, wenn Du aufgrund geringer Umsätze befreit bist. Nur dann bist Du für die Ausnahme verantwortlich und dann solltest Du diesen Sachverhalt auch während den Verhandlungen auf den Tisch legen.

 

[Sharafi]

Damit das Ende auch bekannt wird:

Globenet.de ging an Globenet.hu für 2000.
Es war zwar nicht alles so wie ich es mir gewünscht hätte, aber wenn man bedenkt, dass ich den Namen für nur1€ ersteigert hatte, ist in ordnung.

Grüße aus Berlin
Sharafi

http://www.Faircopyright.com