Wo kein Richter, da kein Henker. Spanien unterscheidet sich da nicht gross von Deutschland. In den letzten Monaten habe ich mich intensiv mit den Datenschutzbestimmungen hier befasst und sehe, dass es ausgesprochen viele Parallelen zu .de gibt, teilweise gar noch aufgeblasener hier.
Ich bin für mich aber dann auch irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass die Gesetzgebung oftmals hinter den Realitäten hinterher hechelt und es quasi unmöglich ist, alle Gesetze zu befolgen. Entweder Du gibst nen Haufen Geld aus, um zigtausend Unwägbarkeiten zu anlysieren und es möglichst richtig zu machen - die ansprochenen Beispiele sind sehr gut, oder Du machst es "nach Gefühl" mit dem ensprechenden Kriterium fïur Black und White.
Am Besten macht man es wie Apple und dem Iphone: 97 Seiten irgendwelche Bestimmungen / Vereinbarungen in Ariel 6 leichtgrau, die eh keine Sau liest oder versteht, liest oder auf dem Display ertragen kann und absichern mit nem OK-Button.
Klingt zynisch? Ist nackte Realität.
Wer heute ne Web betreibt, hat mich an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht alle Gesetze befolgt - das Thema ist zu komplex und unüberschaubar und kaum handlebar für viele und ne Angriffsfläche bietet sich fast immer.
Back to Datenschutz: Ich merke jeden Tag mehr und mehr im Umfeld, dass die Leute wissen wollen, was mit ihren Daten passiert. Das Misstrauen wächst. Datenschutz und sichere Bezahlmethoden kann man fast schon auf eine Stufe stellen.
Der User am Ende der anderen Leitung wird immer anspruchsvoller und ist sich seiner Rechte auch bewusst und will wissen, was mit seinen Daten passiert. Verständlich und nachvollziehbar. Es wurde und wird viel Schindluder getrieben mit Daten.
Was der Urheber des Artikels sagt "Fakt ist somit: Nach deutschem Datenschutzrecht ist - streng genommen - praktisch ein Großteil des Web 2.0 rechtswidrig. " ist sicher nicht ganz falsch.
Meine persönliche Konsequenz: Ich lebe einfach damit, dass mir jederzeit jeder ans Bein pinkeln kann. 100%ige Sicherheit werde ich nie erreichen. Das Haar in der Suppe kann immer gefunden werden.
Das Internet funktioniert eben deshalb, weil Dinge implementiert werden, über die dann im Nachhinein juristisch philosofiert wird und sich die Gesetzgebung anpasst oder die Gericht die Dinge gerade rücken.
Sonst gäb' es das Web in dieser Form nicht.
Gutes Nächtle
Gerald