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Das Domain Name System steht vor einem Quantensprung: wie die
Internetverwaltung ICANN im kalifornischen Marina del Rey be-
kannt gab, können Nutzer aus aller Welt ab sofort vollständig
internationalisierte Domain-Namen (IDNs) in elf Sprachen tes-
ten.
Internationalisierte Domain Namen gibt es bereits seit geraumer
Zeit. So lässt etwa die deutsche Domain-Verwaltung DENIC seit
dem 1. März 2004 unterhalb des Länderkürzels .de insgesamt 92
zusätzliche Zeichen zur Verwendung in .de-Domains zu. Auf Ebe-
ne der Top Level Domain gab es derartige Möglichkeiten jedoch
nicht, so dass etwa eine Domain mit chinesischen Schriftzeichen
auf Ebene der Top Level Domain an den ASCII-Zeichensatz mit den
Buchstaben von A bis Z gebunden war. ICANN erklärte daraufhin
die Einführung vollständig internationalisierter Internetadres-
sen zu einem der wichtigsten technischen Ziele der kommenden
Jahre. Zu diesem Zweck hat ICANN nun zunächst elf so genannte
Labels in unterschiedlichen Sprachen in die Root Zone eingetra-
gen. Die Labels repräsentieren dabei jeweils den Begriff "test"
in den Sprachen Arabisch, Persisch, Chinesisch (vereinfacht wie
traditionell), Kyrillisch, Koreanisch, Hebräisch, Hindi, Grie-
chisch, Japanisch und Tamilisch.
Parallel hat ICANN für sämtliche Testdomains so genannte "Wiki"-
Seiten geschaltet. Sie sollen den Nutzern dazu dienen, ihre Er-
fahrungen und Eindrücke mit den neuen Domain-Namen zu berichten,
um so deren Entwicklung voranzutreiben. Zugleich können Subdo-
mains etwa im Format example.test/yourname eingerichtet werden.
Zur Erläuterung hat ICANN zudem zwei Videos online gestellt, die
helfen sollen, die neue Technik besser zu verstehen. Wer sich
selbst ein Bild machen will, jedoch weder über eine entsprechen-
de Tastatur verfügt, über die man die elf Testdomains eintippen
kann noch an Softwarelösungen basteln will, der gelangt über das
Wiki zu Links, die angeklickt werden können und so zum Ziel der
elf Testdomains führen. Wie für alle IDNs ist wichtig, dass ein
aktueller Browser verwendet wird, der die Sonderzeichen verar-
beiten kann. Nutzer des Internet Explorers benötigen also min-
destens Version 7.0 oder ein Plug-In, um IDNs zu nutzen; wer da-
gegen mit Opera oder Firefox surft, sollte schon seit einiger
Zeit über IDN-Support verfügen.
"Das ist eine der bisher aufregendsten Zeiten in der Entwicklung
von IDNs" zeigte sich Dr. Paul Twomey, CEO von ICANN euphorisch.
Viel wird jetzt an den Nutzern liegen, die ICANN ihre Erfahrun-
gen mit den neuen Domains berichten sollen, um bei den vielen
Millionen unterschiedlich konfigurierten Systemen aus der Praxis
wichtige Rückschlüsse für die weitere Zukunft zu erzielen. Die
aktuelle IDN-Testphase dauert voraussichtlich noch bis Mitte des
nächsten Jahres an. Wann die Domains eingeführt und von jedermann
genutzt werden können, ist derzeit offen; ihr Start gilt jedoch
als gesichert.
Quelle:
domain-recht.de
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