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Internet-Startups unter Druck

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engel

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In den USA ist seit Jahresbeginn die Zahl der Insolvenzen bei Internet-Startups sprunghaft angestiegen. Im ersten Halbjahr 2001 haben sich die Pleiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu verzehnfacht. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Internet-Dienstleisters Webmergers.com hervor. Demnach mussten im Juni 53 Startups ihre virtuellen Pforten schließen. Im Vormonat waren es 54. Die Gesamtzahl der Startup-Pleiten stieg damit in den vergangenen 18 Monaten auf über 550. Websites wie fuckedcompany.com listen bereits seit geraumer Zeit einen Großteil der Firmen auf, die ihr Geschäft einstellen mussten.

Nach Ansicht von Wembergers-Chef Tim Miller war das erste Halbjahr 2001 für die Dotcoms besonders brutal. In den vergangenen sechs Monaten mussten fast 60 Prozent aller zahlungsunfähigen Internet-Firmen ihr Geschäft ganz einstellen. "Wir beobachten derzeit eine Verlagerung des Startup-Sterbens vom Business-to-Consumer-Bereich (B2C) hin zu Providern, Infrastruktur-Anbietern und Beratungsdiensten", sagte Miller in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters.

Eine andere Marktstudie von Webmergers zeigt, dass viele Startups der Krise durch einen Strategiewechsel begegnen. Demnach haben 47 Prozent der Business-to-Consumer-Firmen ihr Geschäftsmodell auf Business-to-Business (B2B) umgestellt.

[Quelle: Heise]
 
Woran liegt das Sterben?
Hat das Internet nicht genügend Potential, oder verstehen die Startups ihr Handwerk nicht?
 
Es trifft nicht nur dotcoms und Startups:
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e-Business-Magazin der Wirtschaftswoche am Ende

Die Verlagsgruppe Handelsbatt hat mit sofortiger Wirkung ihr Vorzeigeprojekt rund um die "Neue Wirtschaft" nach vier Monaten Marktlaufzeit eingestellt: Das Heft e-Business war als Ableger der Wirtschaftswoche im März gestartet; der Verlag hatte es als "Magazin für die Internet-Wirtschaft" positioniert. Die Düsseldorfer hatten beweisen wollen, dass die Umstellung auf das digitale Business keine Eintagsfliege ist und dass sich damit auch im Medienmarkt Geld verdienen lässt. Doch jetzt hat die Geschäftsführung nach Absprachen mit dem Aufsichtsrat das Objekt abrupt beendet – die Ausgabe vom gestrigen Montag wird zugleich die letzte sein. Als Grund für das Scheitern nennt die Verlagsgruppe die schlechte Marktlage im IT-Bereich sowie die daraus folgenden Einbrüche bei den Werbeschaltungen.

"Die Aussichten für den Anzeigenbereich sind mittelfristig sehr vage", erläutert Firmensprecher Andreas Knaut. "Das haben wir so nicht erwartet." Dass der Rücklauf bei den Buchungen im zweiten Quartal so stark zugenommen habe, hätte die Verlagsleitung im ersten Quartal nicht absehen können. Beobachter sprechen dagegen von einem Versagen der Strategen bei Holtzbrinck, der Mutter der Verlagsgruppe Handelsblatt. Das Heft sei in einer Zeit lanciert worden, in der die Krise der New Economy bereits deutlich zu spüren gewesen sei. Die Produktplaner hätten die Prognosen für den Anzeigenmarkt schlicht falsch eingeschätzt.

Die rund 40 Mitarbeiter in der Münchner Stammredaktion und mehreren Korrespondentenbüros trifft die Einstellung des Magazins aus heiterem Himmel. Erst im Mai hatte e-Business-Herausgeber und Wirtschaftswoche-Chefredakteur Stefan Baron fünf Redakteure und drei weitere Angestellte in München entlassen. Damals gab er die Parole aus, dass der Job aller, die das "Massaker" überlebt hatten, sicher sei. Als neuen Chefredakteur hatte er kurz zuvor zudem Uli Pecher an Bord geholt, der die – Ende Mai ebenfalls eingestellte – deutsche Ausgabe von Business 2.0 geleitet hatte. Mit "erstklassigen Nachrichten und Hintergrundinformationen" wollte Baron so e-Business zum Marktführer im Sektor der Magazine rund um die vernetzte Wirtschaft machen. Verkauft hatten sich am Kiosk rund 10.000 Exemplare pro Ausgabe. Insgesamt beziffert der Verlag die Auflage mit einer Größe zwischen 25.000 und 30.000 Stück. Bei einem gerade erfolgten Copytest, so Knaut, habe das Heft "hervorragend bei der Leserschaft abgeschnitten".

Die Ironie an der Geschichte ist, dass Baron sein Ziel von der Marktführerschaft jetzt fast erreicht hätte: Das vom Münchner Europa-Fachpresse-Verlag herausgegebene Magazin e-Market etwa hat – wie vor kurzem auch die Net-Business aus der Verlagsgruppe Milchstraße – gerade von der wöchentlichen auf 14-tägige Erscheinungsweise umgestellt, in der auch e-Business erschien. Auch e-Market trägt damit der "schlechten Entwicklung des Anzeigenmarkts Rechnung". Ob das Heft nach dem Aus für den Wirtschaftswoche-Ableger fortgeführt wird, ist bislang noch unklar. Nach Verlagsangaben sei vorläufig eine "sichere Basis" für das Magazin und die Redaktion erreicht worden.

Doch das hatten die e-Business-Mitarbeiter bis gestern auch noch geglaubt. Gerüchte hatte es zwar bereits seit längerem gegeben, dass der lange Atem der Verlagsgruppe Handelsblatt in einen Hustenanfall ausarten könnte. Doch mit der in eine aktuelle Unternehmens-Rundmail neben Verkaufsanzeigen für ein "3-Sitzer-Sofa" und einen "Denon-Verstärker" eingebauten Nachricht von der Einstellung des Blattes hatte dann doch so schnell keiner gerechnet. Momentan verhandelt der Betriebsrat in München mit der Geschäftsführung über die geplanten Entlassungen. "Die Redaktion wird aufgelöst", lässt Knaus keinen Zweifel am Schicksal der Truppe. Man bemühe sich aber um einen "fairen Ausstieg". Der eine oder andere Redakteur könne sicher auch im Hause der Verlagsgruppe weiter beschäftigt werden.

Allzu viel Spielraum wird der Verlagsgeschäftsführung bei Umschichtungen allerdings nicht bleiben. Auch der Umfang der Wirtschaftswoche ist im letzten Quartal anzeigenbedingt kräftig geschrumpft. Und gerade die Tele-Börse, das Anlegermagazin des Hauses, "leidet", wie Knaus zugibt. Eine Einstellung stehe bei diesem Heft allerdings "nicht zur Debatte".

[Quelle: Heise]
 
Hallo Engel,

Tja. So geht es. Die Seifenblase kuenstlicher Finanzierung
durch die bis vor kurzem noch ausgeflippe NASDAQ usw. musste
platzen. Aktionaere, Banken und Investoren trieben 'Werte'
bei tausenden der start-ups in derart schwindlige Hoehen, dass
zum Schluss grossteils die Aktien selbst das 'Produkt' oder
die 'Leistung' waren und kaum einer mehr bei diesen Firmen
im eigentlichen traditionellen Geschaeftssinne  genauer hinschauen
wollte. Kleine Firmen wurden schnell finanziell fett und
gleichzeitig schlampig, uebergewichtig und unmotiviert.
Top management konnte es auch oft egal sein
zwecks ihrer stocks und stock options.
Auf einmal wundert sich dann jemand, _wann_ diese Firmen
mit dem 'tollen Internet' tatsaechlich Geld verdienen und
steigt lieber aus. Dann kommt die Paniklawine. Aktionaere, Banken
verbluten ploetzlich links und rechts. Die Firmen entlassen
en masse und schueren die Panik noch mehr. Jetzt sind
die high tech Investors sehr scheu - die Pruegel vergisst
mann/frau nicht so schnell. Typisch und gesund finde ich.
Der Schwachsinn musste enden!

Die paar tausend 'start-ups' die z.Z. verrecken sind wurschtegal
letztlich, weil fuer jedes kuenstliche Aktienuntier das ganz
natuerlich untergeht es inzwischen schon tausende kleine aber feine
Geschaeftsmodelle/Websites/Projekte/Dienstleistungen gibt,
die sich schon auszahlen oder auszahlen werden.

Heute ist Internet aus geschaeftlicher Perspektive genauso
vielversprechend wie eh und jeh - sogar noch besser, da
die Blauaeugigkeit endlich beseitigt ist.
Ich zumindest sehe Internet weiterhin als enormen
ergaenzenden Wirtschaftsmotor mit groesster Zuversicht
entgegen.

Gruss

John
 
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