E
engel
Guest
Quelle: Silicon
-----------------
Ein neues Internet-Ermittlungswerkzeug soll das Web auf strafbare Inhalte hin durchsuchen. Damit will das Bundesinnenministerium das "Streife gehen im Netz" vereinfachen.
Das Ermittlungstool trägt den unspektakulären Namen Intermit und könnte unter technischen Gesichtspunkten schon jetzt von den Behörden verwendet werden. Beim 7. deutschen IT-Sicherheitskongress in Bonn stellte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) den Prototyp vor. Tatsächlich ist die Idee dahinter aber um einiges älter: Der Vorgänger von Bundesinnenminister Otto Schily, Manfred Kanther, erteilte bereits im Jahr 1998 den entsprechenden Auftrag.
"Es gibt eine ganze Reihe von Ermittlungsbehörden, die sich mit dem Internet befassen", erklärt BSI-Pressesprecher Michael Dickopf den Gedankengang hinter Intermit: "Wir stellen ihnen jetzt ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem sie individuell je nach ihren Bedürfnissen suchen können." Und zwar nicht nur auf Internetseiten, sondern auch in Newsgroups. So kann das Bundeskriminalamt gezielt nach Fällen von Kinderpornographie forschen, während der Verfassungsschutz vor allem rechtsextreme Seiten aufspürt.
Im Grunde ist Intermit nichts anderes als eine Meta-Suchmaschine. "Sie funktioniert wie eine andere Suchmaschine auch", erklärt Dickopf, "nur etwas differenzierter." So arbeite Intermit mit anderen, verdeckten Suchbegriffen. Und auch technisch soll das Tool ausgereifter sein als herkömmliche Suchmaschinen. "Wir haben schon darauf geachtet, dass es nicht jeden Unsinn liefert", versichert Dickopf. Laut Claus-Henning Schapper, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, basiert Intermit auf einer Programmentwicklung mit Open-Source-Elementen. Die Ergebnisse werden dann in einer Datenbank abgelegt.
Das Innenministerium hofft, mit dem neuen Werkzeug das Vertrauen der Deutschen in das Internet zu stärken. "Die Bürger haben Online wie Offline einen Anspruch darauf, dass der Staat auf die Einhaltung der Gesetze achtet", meinte Schapper auf dem Kongress: "Sicherheit im Internet muss nicht nur die technische Sicherheit und die Vertrauenswürdigkeit von Online-Geschäften berücksichtigen. Die Bevölkerung erwartet vom Staat auch Maßnahmen, damit sie im Netz nicht Opfer von Straftaten werden."
Das System stößt allerdings auch auf Kritik. Der Verein "Freedom for links" bemängelt, dass es sch um eine Bewachung öffentlicher Räume handle, für die das Innenministerium keine Ermächtigungsgrundlage besitze. Derzeit ist noch der Prototyp im Einsatz - über den weiteren Zeitplan hüllt man sich beim BSI in Schweigen. "Alsbald", sagt Michael Dickopf kryptisch auf die Frage, wann denn der reguläre Einsatz geplant sei: "Es soll jedenfalls so schnell wie möglich laufen."
-----------------
Ein neues Internet-Ermittlungswerkzeug soll das Web auf strafbare Inhalte hin durchsuchen. Damit will das Bundesinnenministerium das "Streife gehen im Netz" vereinfachen.
Das Ermittlungstool trägt den unspektakulären Namen Intermit und könnte unter technischen Gesichtspunkten schon jetzt von den Behörden verwendet werden. Beim 7. deutschen IT-Sicherheitskongress in Bonn stellte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) den Prototyp vor. Tatsächlich ist die Idee dahinter aber um einiges älter: Der Vorgänger von Bundesinnenminister Otto Schily, Manfred Kanther, erteilte bereits im Jahr 1998 den entsprechenden Auftrag.
"Es gibt eine ganze Reihe von Ermittlungsbehörden, die sich mit dem Internet befassen", erklärt BSI-Pressesprecher Michael Dickopf den Gedankengang hinter Intermit: "Wir stellen ihnen jetzt ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem sie individuell je nach ihren Bedürfnissen suchen können." Und zwar nicht nur auf Internetseiten, sondern auch in Newsgroups. So kann das Bundeskriminalamt gezielt nach Fällen von Kinderpornographie forschen, während der Verfassungsschutz vor allem rechtsextreme Seiten aufspürt.
Im Grunde ist Intermit nichts anderes als eine Meta-Suchmaschine. "Sie funktioniert wie eine andere Suchmaschine auch", erklärt Dickopf, "nur etwas differenzierter." So arbeite Intermit mit anderen, verdeckten Suchbegriffen. Und auch technisch soll das Tool ausgereifter sein als herkömmliche Suchmaschinen. "Wir haben schon darauf geachtet, dass es nicht jeden Unsinn liefert", versichert Dickopf. Laut Claus-Henning Schapper, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, basiert Intermit auf einer Programmentwicklung mit Open-Source-Elementen. Die Ergebnisse werden dann in einer Datenbank abgelegt.
Das Innenministerium hofft, mit dem neuen Werkzeug das Vertrauen der Deutschen in das Internet zu stärken. "Die Bürger haben Online wie Offline einen Anspruch darauf, dass der Staat auf die Einhaltung der Gesetze achtet", meinte Schapper auf dem Kongress: "Sicherheit im Internet muss nicht nur die technische Sicherheit und die Vertrauenswürdigkeit von Online-Geschäften berücksichtigen. Die Bevölkerung erwartet vom Staat auch Maßnahmen, damit sie im Netz nicht Opfer von Straftaten werden."
Das System stößt allerdings auch auf Kritik. Der Verein "Freedom for links" bemängelt, dass es sch um eine Bewachung öffentlicher Räume handle, für die das Innenministerium keine Ermächtigungsgrundlage besitze. Derzeit ist noch der Prototyp im Einsatz - über den weiteren Zeitplan hüllt man sich beim BSI in Schweigen. "Alsbald", sagt Michael Dickopf kryptisch auf die Frage, wann denn der reguläre Einsatz geplant sei: "Es soll jedenfalls so schnell wie möglich laufen."