Hallo liebe CDler,
ich möchte euch einen aktuellen Fall schildern:
Ich finde eine .de-Domain bei Sedo, die ich gerne für ein Projekt nutzen würde. Ich biete auf die Domain, der Inhaber akzeptierte mein Gebot, ein Kaufvertrag kam zustande und das Sedo-Standardprocedere setzte ein. Geld auf Treuhandkonto überweisen, warten, Domaintransfer. Obwohl ich das Geld überwiesen hatte, kam es jedoch leider nie zum Transfer. Ich nahm an, dass der Inhaber einfach aus irgendeinem Grund nicht mehr verkaufen wollte. Sedo brach den Transfer schließlich ab. Es lag also an mir, die Domain zu vergessen oder selbst eine gütliche oder gerichtliche Einigung zu suchen.
Zunächst jedoch wollte ich einen Dispute-Eintrag auf die Domain bewirken, um zu verhindern, dass die Domain einfach anderweitig verkauft oder an einen neuen Inhaber transferiert wird, um einfach eine gewisse Sicherheit zu haben, nach einem evtl. Prozess die Domain dann auch übertragen zu bekommen.
Ich habe also alles gemacht, wie bei der DENIC angegeben. Ich habe eine Begründung für den Dispute geschrieben und mit einer Kopie des Kaufvertrags als Beweis an die DENIC geschickt. Zurück kam lediglich ein Fax, in dem es hieß, dass die DENIC eine Domain nur mit einem Dispute-Eintrag versehen kann, wenn ihr ein Dritter nachweist, dass ihm ein Recht an der Domain zukommen könnte. Leider zählt da ein Kaufvertrag nicht dazu.
Fazit: Ein Dispute-Eintrag aufgrund von vermeintlich vertraglichen Ansprüchen (in meinem Fall Kaufvertrag) ist nicht möglich. Vielleicht ist das den meisten sogar schon bekannt, aber es gibt sicher einige, die wie bei meinem konkreten Fall auch so vorgehen würden wie ich. Im Falle des Falles könnt ihr euch also diese Mühe sparen.
Da stellt sich mir noch abschließend die Frage. Was kann ich denn effektiv tun, wenn ich eine Domain kaufe, einen Kaufvertrag habe und die Übertragung gerichtlich durchsetzen möchte, wenn die betroffene Domain vorher einfach evtl. auch aus taktischen Gründen an einen neuen Inhaber verkauft/transferiert wird. Ist dieser Transfer dann ungültig und inwieweit wäre der neue Inhaber da dann in die Sache verwickelt?
Viele Grüße
Robert
ich möchte euch einen aktuellen Fall schildern:
Ich finde eine .de-Domain bei Sedo, die ich gerne für ein Projekt nutzen würde. Ich biete auf die Domain, der Inhaber akzeptierte mein Gebot, ein Kaufvertrag kam zustande und das Sedo-Standardprocedere setzte ein. Geld auf Treuhandkonto überweisen, warten, Domaintransfer. Obwohl ich das Geld überwiesen hatte, kam es jedoch leider nie zum Transfer. Ich nahm an, dass der Inhaber einfach aus irgendeinem Grund nicht mehr verkaufen wollte. Sedo brach den Transfer schließlich ab. Es lag also an mir, die Domain zu vergessen oder selbst eine gütliche oder gerichtliche Einigung zu suchen.
Zunächst jedoch wollte ich einen Dispute-Eintrag auf die Domain bewirken, um zu verhindern, dass die Domain einfach anderweitig verkauft oder an einen neuen Inhaber transferiert wird, um einfach eine gewisse Sicherheit zu haben, nach einem evtl. Prozess die Domain dann auch übertragen zu bekommen.
Ich habe also alles gemacht, wie bei der DENIC angegeben. Ich habe eine Begründung für den Dispute geschrieben und mit einer Kopie des Kaufvertrags als Beweis an die DENIC geschickt. Zurück kam lediglich ein Fax, in dem es hieß, dass die DENIC eine Domain nur mit einem Dispute-Eintrag versehen kann, wenn ihr ein Dritter nachweist, dass ihm ein Recht an der Domain zukommen könnte. Leider zählt da ein Kaufvertrag nicht dazu.
Fazit: Ein Dispute-Eintrag aufgrund von vermeintlich vertraglichen Ansprüchen (in meinem Fall Kaufvertrag) ist nicht möglich. Vielleicht ist das den meisten sogar schon bekannt, aber es gibt sicher einige, die wie bei meinem konkreten Fall auch so vorgehen würden wie ich. Im Falle des Falles könnt ihr euch also diese Mühe sparen.

Da stellt sich mir noch abschließend die Frage. Was kann ich denn effektiv tun, wenn ich eine Domain kaufe, einen Kaufvertrag habe und die Übertragung gerichtlich durchsetzen möchte, wenn die betroffene Domain vorher einfach evtl. auch aus taktischen Gründen an einen neuen Inhaber verkauft/transferiert wird. Ist dieser Transfer dann ungültig und inwieweit wäre der neue Inhaber da dann in die Sache verwickelt?
Viele Grüße
Robert