Welcome!

By registering with us, you'll be able to discuss, share and private message with other members of our community.

SignUp Now!

meinestadt.de / meinestadt.net

wacker

New member
Registriert
02. Juli 2001
Beiträge
13
Reaktionspunkte
0
Ich hätte da mal ne Newbie-Rechtsfrage: Ich möchte für mein Heimatstädtchen (30000Einwohner) einen e-mail-Dienst anbieten(mit kostenpflichtigem "Pro-Account"). Also die Stadt ist natürlich schon mit www.meinestadt.de im Netz. Darf ich mir jetzt den Namen www.meinestadt.net sichern, und e-mail accounts "[email protected]" vergeben? Wenn man so will, verdiene ich ja mit dem Namen der Stadt. Markenrecht??
 
würde ich auf keinen Fall reggen! Du wärst nicht der erste, der dann auf die Nase fallen würde.

Ich selbst bin zu unserem Bürgermeister (kleinere Gemeinde) gegangen und habe ihm meinen Gedanken vorgetragen. Er war begeistert und nach 2 Tagen hatte ich einen Nutzungsvertrag im Briefkasten - gegen eine geringe Nutzungsgebühr im Jahr und das ganze war eine saubere Sache.

Mein Vorschlag: mit offenen Karten spielen und bei Städtenamen (auch mit net und org) nur auf Nr. "Sicher"!

Gruß!
Das MH!
 
Also das mit dem Nutzungsvertrag ist ja ne gute Idee! Ich berfürchte aber das der Stadtrat ablehnen wird. Die sind da sehr eigen mit Ihrem "Städtle" :-). Die .com Domain für dieses 30000 Seelen Städtchen im Schwarzwald, ist übrigens in den Händen von www.buydomains.com. Wo ist jetzt der Unterschied, wenn ein Ami-Unternehmen den .com Namen zum Verkauf reggt, oder ob ich mir ein Zubrot mit einem E-Mail Dienst mit der .net Dom verdienen will?? Hat eine Stadt rechtliche Ansprüche auf alle Namensendungen?
 
Hallo wacker,

> Hat eine Stadt rechtliche Ansprüche auf alle Namensendungen?

Wenn ich das als Laie richtig sehe, ist die Rechtsprechung auf diesem Gebiet noch nicht gefestigt. Vor ein paar Jahren (also in der grauen Vorzeit des Domainrechts) gab es mal ein Urteil, wo sogar die Domain "meinestadt-online.de" von der Gemeinde erfolgreich abgemahnt wurde (wenn ich das richtig in Erinnerung habe).

Ich persönlich halte es zwar für wahrscheinlicher, daß Du keinen Ärger bekommst, aber ein nicht geringes Risiko bleibt bestehen. Wie Martin schon sagte: versuche doch, eine schriftliche Genehmigung der Stadt zu bekommen. Wenn's nicht klappt, ist das ein Zeichen dafür, daß es auch sonst früher oder später vielleicht Ärger gegeben hätte.

Schöne Grüße, Björn
 
...Wo ist jetzt der Unterschied, wenn ein Ami-Unternehmen den .com Namen zum Verkauf reggt, oder ob ich mir ein Zubrot mit einem E-Mail Dienst mit der .net Dom verdienen will?? Hat eine Stadt rechtliche Ansprüche auf alle Namensendungen?

Der erste Unterschied ist der, daß Du für die Gemeinde greifbar (=haftbar im juristischen Sinne) bist und der Ami nicht. Der zweite, daß für Dich und die Gemeinde bundesdeutsches Recht gilt - für den Ami gilt erst einmal US-Recht.

...Hat eine Stadt rechtliche Ansprüche auf alle Namensendungen?

3 Möglichkeiten:
1. probier es aus (kann daneben gehen)
2. laß das ganze sein (aber Du willst ja Geld verdienen!)
3. sei offen und ehrlich und versuche keine linken Touren, dann (das ist meine Erfahrung) sind auch die anderen offen, ehrlich und hilfsbereit. Man kommt vielleicht nicht immer durch, hat aber die besten Chancen und wenn ein Geschäft klappt, braucht man keine Angst haben, daß der Hammer noch kommt.

Sollte der Gemeinde-/Stadtrat dagegen sein, dann kannst auch davon ausgehen, daß sie gegen Dich angehen würden. Nein! ein paar Tipps, die bei mir gezogen haben:
1.) Publicity: Mach der Verwaltung und dem Rat klar, daß "jetzt ´Meinestadt´ als eine der ersten allen ihren Bürgern eine Emailadresse anbietet". Ein geniales gefundenes Fressen für die Presse!!
2.) Mach klar, daß ´Meinestadt´ kein verschlafenes Kuhdorf ist, sondern innovativ, fortschrittlich denkend, technisch aufgeschlossen und bürgernah und deswegen eine Vorreiterrolle gegen ´Nachbarstadt´ spielen muß!
3.) Biete nicht nur eine kostenpflichtige Adresse an, sondern auch eine kostenlose (zum Beispiel nur mit Weiterleitung auf GMX, Web.de. ..). Macht sich besser, als nur eine kostenpflichtige, die aber mehr anbieten muß (SMS-Benachrichtigung, Fax-Service...). Mache Dein Geld nicht nur über die Emails-Dienste, sondern auch mit der Einrichtung der Email-GEschichten (bedenke: 30.000 potentielle Kunden!!!; und wenn nur jede 10 kommt immer noch 3.000 Kunden!)
4.) Mache für/bei den Vereinen (kenne ich mich aus, komme von der Schwäbischen Alb!) Werbung: Bandenwerbung beim Fußballverein, kostenlose Emailaddi, kostenlose Präsentation unter Meinestadt.net für den Männergesangsverein, Übungsplan der Freiw. Feuerwehr als Email und im Inder-nett, Vereins- und Branchenverzeichnis mit Post- und E-Adresse...
5.) biete kostenlose Darstellung der Gemeinde auch unter Meinestadt.net an (kannste ggf. von Meinestadt.de übernehmen).
6. Pack Sie bei der Ehre und der Eitelkeit! Und scheue auch nicht zu klappern! Sagt, was Du gutes der Gemeinde bieten kannst. UND DAS KOSTENLOS UND VÖLLIG UNEIGENNÜTZIG! Und sage auch, daß Du den "offenen Dialog suchst und nicht hinterrücks Deinen Vorteils hast auspielen wollen"

Viel Glück!

Das MH!
 
Noch mal zum kommerziellen Aspekt Deines Vorhabens:

> Ich möchte für mein Heimatstädtchen (30000Einwohner) einen
> e-mail-Dienst anbieten(mit kostenpflichtigem "Pro-Account").

Es dürfte schwer sein, mit dieser Idee richtig Geld zu verdienen. Die Nachfrage nach derartigen E-Mail-Adressen ist nach meinen Erfahrungen (und denen anderer Leute) sehr gering - selbst wenn die Adressen kostenlos sind. Kostenpflichtige Accounts (z.B. für 5,- DM im Monat) wirst Du wahrscheinlich nur mit einer aufwendigen Vermarktung verkaufen können. Und wenn Du dann mit viel Trommeln wirklich 20 Kunden zusammenkriegen solltest, ist das ja auch noch nicht soo fruchtbar lukrativ - oder?

Mal ein konkretes Beispiel: Ich habe meine Domain http://kastanienallee.de allen 300 Anwohnern der Straße per Handzettel vorgestellt und dort auch kostenlose E-Mail-Adressen angeboten. Es gab daraufhin eine einzige "Bestellung". Jetzt biete ich unter http://braunschweig-ost.de/melde-em.htm E-Mail-Adressen für verschiedene Straßen- und Ortsnamen an - kostenlos, aber gegen eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 15 Euro. Bisher Nachfrage gleich null.

Vielleicht helfen Dir diese Zahlen etwas weiter.

Viele Grüße, Björn
 
Warum sollte man sich auch einen kostenpflichtigen eMail-Account zulegen ??? Entweder habe ich bereits mehrere kostenlose bei GMX, web.de, Hotmail etc., bekomme noch ein paar bei meinem Zugangsprovider, Arbeitgeber und beim Online-Banking nachgeschmissen und wenn alle Stricke reissen, reserviere ich mir meine eigene Domain und richte mir dort meine eMail ein. Selbst dass ist letztendlich noch billiger - und mit meinem eigenen Familiennamen am Ende!!! :-/

Welche Zusatzleistungen willst du denn noch anbieten, die eine Kostennote rechtfertig? Vor allem, werden die Zusatzleistungen von den 08/15-Leuten wirklich benötigt? Und sind sie bereit, dafür zu zahlen?   ???
 
Hi,

zahlende Zielgruppe der meinestadt.net Domain sollten IMHO
nicht die Bürger sein (klar, Traffic durch kostenlose Mail-Forwarder, Inhalte, etc.)
sondern Unternehmen aus der Stadt, die sich Subdomain und E-MAil
zulegen wollen.

Die Firma Schmidt oder Müller hat sicherlich nicht
die entsprechende .de Domain
und würde vielleicht schmidt.meinestadt.net haben wollen?

Das ist IMO die Zielgruppe, die für Umsatz sorgt, natürlich
auch nur, wenn die Site auch als Portal (s. MH Beitrag) in der Stadt
bekannt ist.

Gruss,

Ruediger
 
Danke an alle!
@ martin
ich glaube, da höre ich mal auf Deine Erfahrung. Ich hab mir jetzt die Dom registriert, und gehe aber mit der Stadtverwaltung den Diplomatischen Weg.
Ich denke die wissen am Anfang jedoch nicht mal was ich da  überhaupt will ::)
Wenn aber was zieht dann:


...innovativ, fortschrittlich denkend, technisch aufgeschlossen und bürgernah /... daß "jetzt ´Meinestadt´ als eine der ersten allen ihren Bürgern eine Emailadresse anbietet"



@bjoern
klar, reich werde nicht dabei, und an 10% glaube ich auch nicht, aber wenn sich 200 Leute dauerhaft einen Account einrichten, sind das Festeinnahmen von 10000 im Jahr + Werbung der hiesigen Unternehmen.  Wenn das meisste noch automatisiert wird, ist ja auch nicht viel arbeit damit verbunden.
Habe da aber noch keine grosse Erfahrung..
Zu Deiner Kastanienallee: Probier doch die selbe Aktion nochmal in Berlin! Da gibt's auch ne riesige Kastanienallee direkt im Hip-Stadtadtteil Prenzelberg.

@falke
Wie gesagt, der Kleinstadt-Patriotismus ist nicht zu unterschätzen. Also ich glaube obige Rechnung (200 von 30000) ist durchaus realistisch.

@rüdiger
hhmm, wirklich sehr gute Idee, mit den subdomains!!! Die wenigsten kleinen Betriebe haben da eine Homepage! Wenn da mal einer mit backwaren.meinestadt.net anfängt, wollen alle anderen auch.

Die bekanntmachung sollte kein Problem sein. Wie Martin schon sagte, für die Provinzpresse ein gefundenes Fressen.
Bei 2-3 Freunden noch einen Heckscheiben-Aufkleber aufs Auto...
Also ich werde mal anfangen zu planen. Ein vernünftiges Konzept kann bei den Verhandlungen mit der Stadt nicht schaden  :).
 
> ... wenn sich 200 Leute dauerhaft einen Account einrichten

Ist in meinen Augen Wunschdenken. Ich habe auch mal so gedacht. Aber das funktioniert irgendwie nicht. Wer Internetzugang hat, nutzt in der Regel die E-Mail-Adresse bei seinem Zugangsprovider. Diesen Leuten muß man erst mal klarmachen,  1.) aus welchen Gründen eine zusätzliche E-Mail-Adresse überhaupt sinnvoll sein kann (wegen der Optik, zur Evaluation von Marketingstrategien usw.);  2.) wo der Unterschied zwischen Pop3-Postfach und Weiterleitung liegt;  3.) wie sie die neue Adresse als Absender verwenden können (T-Online z.B. haut einem im Normalfall ja erstmal die Standardadresse rein, egal welchen Absender man angibt), usw. usw.

Tja, und die Unternehmen sind nach meiner Erfahrung erst mal an einem kleinen Webauftritt ("Visitenkarte") interessiert, weniger an einer attraktiven E-Mail-Adresse. Am besten suchst Du jedes einzelne Unternehmen einzeln auf, redest Dir den Mund fusselig ... und dann wirst Du auch Erfolg haben. Aber das ist wirklich eine Menge Arbeit!

> Wenn das meisste noch automatisiert wird, ist ja
> auch nicht viel arbeit damit verbunden.

Nee ... das klappt nicht. Du kannst nicht warten, daß die Leute Dein Angebot im Internet lesen und auf Dich zukommen. Sofern Du nicht gerade einen großen Werbeetat zur Verfügung hast, läuft es NUR über das persönliche Gespräch (und später dann mal über Mundpropaganda).

> Zu Deiner Kastanienallee: Probier doch die selbe
> Aktion nochmal in Berlin! Da gibt's auch ne
> riesige Kastanienallee direkt im Hip-Stadtadtteil
> Prenzelberg.

Ich weiß. Habe einen Bekannten in Berlin, der die Domain auch gern gehabt hätte. - Aber zu Deinem Vorschlag: da müßte ich schon vor Ort sein, um den Berlinern ihre Straßennamen-Adresse zu verkaufen. Alles andere lohnt sich nicht.

> ... der Kleinstadt-Patriotismus ist nicht zu unterschätzen.

Tjaa ... Kommt sehr drauf an, wie man es anstellt. Wenn es Dir gelingt, eine lebendige Community auf die Beine zu stellen (mit Forum, Chat, Fotogalerie und allem, was sonst noch dazugehört) mag es klappen.

> Also ich werde mal anfangen zu planen. Ein
> vernünftiges Konzept kann bei den Verhandlungen
> mit der Stadt nicht schaden  :).

Viel Glück dabei!
Björn
 
Hallo,

seit Dienstag biete ich unter der Domain Magdeburger.de (Stadt hat 230.000 Einwohner) auch einen Email-Dienst an und ich muss sagen, dass ich bisher recht zufrieden bin. In den letzten Tagen wurden bereits 5 Email-Adressen angemeldet. Dazu muss ich sagen, dass es nahezu keine Werbung gab und die Seite noch relativ primitiv ist.

Bislang biete ich nur Email-Weiterleitungen an, die kostenlos sind. Weitere Dienste wie Email-Postfach und Subdomain-Service werde ich ebenfalls kostenlos bzw. maximal kostendeckend anbieten.

Mein Ziel ist es, durch diese kostenlosen Dienste ein besucherstarkes Portal zu entwickeln, was zum einem für lokale Industrie/Handel aber auch für Ottonormalbürger interessant sein soll. Denn jede Email-Adresse, die aktiv genutzt wird, ist gleichzeitig kostenlose Werbung für meine Seite.

Dass ich mit der Domain etwas mehr Resonaz habe als Björn liegt wohl daran, dass sich hier ein gewisser Lokal-Patriotismus (basierend auf Sport) gebildet hat und die Domain nicht nur auf eine Straße/Stadtteil beschränkt ist.

Grüße
Torsten
 
Hierzu auch noch eine kurze Frage von meiner Seite.

Wie sieht es zum Beispiel mit Flüssen aus?

Wäre "elbe.de" (natürlich schon belegt) auch geschützt?

Viele Gruesse
Jens
 
Nein.

Allenfalls dann, wenn jemand ein entsprechendes Schutzrecht an einer Marke, an einem Titel oder einem sonstigen geschäftlichen Kennzeichen erworben hat.

Oder aber dann, wenn jemand (so jedenfalls eine noch verbreitete, dogmatisch allerdings kaum haltbare Auffassung in der Rechtsprechung) mit Familien- oder Spitznamen "Elbe" heißt.
 
Zurück
Oben