@ Domainhengst,
*Hehe*. Freut mich, daß Du zu später Stunde noch munter bist.
domainhengst schrieb:
1. Hat der Gewinner sein (also das höchste) Gebot zu zahlen, tritt genau der Fall ein, den du beschrieben hast. Selbst absolute Profis mit identischen Wertvorstellungen werden auf Grund unterschiedlicher Risikoeinstellungen trotzdem auseinanderliegen. (Logisch: wenn ich meine maximale Zahlungsbereitschaft auf den Zettel schreibe, dann verliere ich entweder, weil jemand noch mehr zahlen wollte (also irrelevant) oder ich gewinne, habe aber kein "Schnäppchen" gemacht. Die Folge ist: auch wenn ich genau über den Wert Bescheid weiss, werde ich weniger auf den Zettel schreiben, in der Hoffnung, dass ich immer noch der Höchstbieter bin und weniger bezahlen
muss..
Fast genau richtig. Du, ich und jeder Bieter weiß _nie_ "genau über
den Wert Bescheid". Es spielt auch keine Rolle, ob es sich nur um
einen "gebrauchten Rasenmäher Modell xyz" (Neupreis nachschlagbar)
handelt, weil mir z.B. eine letztliche Profitspanne von meinetwegen 40%
beim Weiterverkauf völlig ausreichen könnte, jedoch bei Dir oder sonstwem
50- oder 100%er Profit bei einer derartigen Kapitalinvestition
wünschenswert sind. Bei Pool und Domains ist es noch weitaus (!) komplizierter
bzw. "nebulöser". Kleine Pool-Bieter haben im Umfeld von großen spekulativen
Reggern jedoch einen enormen Vorteil denke ich - insbesondere bei
deutschsprachigen Domains:
1. Das Umfeld ist überschaubar. Die Hälfte der potentiellen Bieter bei
deutschsprachige Domains befinden sich absehbar hier im Forum.
Diesen Vorteil kannst Du bei englischsprachigen Domains
ganz schnell vergessen.
2. Viele spekulative Regger haben dermaßen viele Snaps laufen, daß
sie fast zittern sie alle zu gewinnen - selbst für $60 pro Stück! *ROFL*
Soll heissen: Egal wieviel Geld Dein Gegenüber hat, hast Du bei
ausgewählten Domains trotzdem potentiell sehr gute Karten, da sich
diese Speculators oft kaum mit Dir in "Phase 2" prügeln möchten.
Der Großteil von ihnen hat zudem bereits ein fettes Inventar von Domains,
welches ständig am verfügbaren Kapital nagt. Verstehe und geniesse
diesen weitverbreiteten Umstand wäre meine Empfehlung.
Qualität statt Quantität!
domainhengst schrieb:
In der Vickrey Auction muss der Gewinner jedoch nur das zweithöchste Gebot bezahlen.
Vergiss doch bitte die "Vickrey Auction" und halte Dich an
die Gegebenheiten: Eine potentiell durchaus harte "sealed bid auction" gefolgt
von einer überschaubaren "open bid auction with reserve".
Beim anderen Bieter in Deinem Boot dürfte es sich großteils sowieso
um einen "Schnäppchen-Speculator" handeln, der schon einen anderen
Snap liebäugelt und gleich über Bord springt. Hau zusätzlich eine angemessene
Reserve rein und vergiß ihn einfach. Soll er/sie eben zahlen, wenn er/sie
sie möchte.
Andererseits kannst Du natürlich auch gerne mit den "Big Boys" spielen.
Dann prügelst Du eben einen Haufen Key-Snaps, fügst unvermeidlich
auch viel "Domain-Shit" Deinem Inventar mit "erfolgreichen" billigen Snaps zu
und prügelst Dich in "Phase 2" nur in Ausnahmefällen (weil oft einfach zu teuer).
domainhengst schrieb:
Nachteil, der Auktionator bekommt weniger..
Ein guter Auktionator bekommt _nie_ weniger, als er selbst nach dem ersten
akzeptierten Gebot zulassen kann! Übe einfach etwas Empathie und
überlege, wie Du denken würdest, wenn Deine Domain bei Pool versteigert
werden würde. Wie "Schuppen von den Augen" wirst Du dann verstehen,
daß Dir der brutalste Auktionator der absolut Liebste wäre!
Frag einfach mal hier in unserer trauten Runde nach, wer seine/ihre
Domainperlen einem derartigem Auktionssystem voll Speculators
für $60 sealed bid vorwerfen würde. "Viel zu gefährlich und riskant"
entspäche absehbar dem Großteil der Antworten. Grund:
Weil (noch!) viele sehr schöne Domains für Spottpreise weggehen.
domainhengst schrieb:
...die zweite wie ne klassische Auktion,
ganz wie bei Ebay.
Ebay ist keine "klassische Auktion". Die Möglichkeit der
automatischen Reserve und Snipern existiert z.B. nicht bei
klassischen Auktionen. Ebay ist zudem natürlich kein
"Auktionator", sondern bietet lediglich die "Oberfläche"
für Angebote und Gebote. Du oder ich wären bestenfalls
als "völlig passive Auktionatoren" zu verstehen (bis auf die
Auktionsbetrüger natürlich bzw. "shill/shield bidders").
domainhengst schrieb:
Mein Punkt ist: ich habe nichts
dagegen, dass jemand Geld machen will. Das will glaube ich
jeder hier. Aber es sollte klar sein, dass die Sache, welche
pool als Auktion verkauft in Wirklichkeit eine Art Kombination
aus Glücksspiel und Auktion ist..
Ein bisschen Glück gehört zweifelsohne zu jeder Auktion.
Das ist jedem längst klar, der sich mit Auktionen etwas ernsthafter
befasst. Der obig erwähnte "Rasenmäher" könnte bei der Auktion
prima laufen und Dir zuhause um die Ohren fliegen.
"A" verpennt den close in "Phase 2", "B" ist diese Woche pleite,
weil er/sie letzte Woche fett eingekauft hat, "C" wurde gerade
diese Woche mit zahllosen ReReg-Rechnungen erschlagen, "D"
hat sich diese Woche erschossen und ich hatte einen Platten
auf dem Weg zum Auktionshaus und konnte Dir doch nicht
den wohlgeplanten Garaus zu machen.
Grüße
John