Sehr geehrte Domainer,
ich möchte an dieser Stelle einmal über eine aktuelle Differenz mit Sedo berichten.
Zweck:
Diese Veröffentlichung versucht sachlich zu sein und dient nicht dem Zweck Sedo in irgendeiner Weise schlecht zu machen (das geht auch gar nicht, weil nicht Sedo, sondern ich allein einen Fehler begangen habe). Ich lege euch nur dringend nahe, immer hellwach und konzentriert zu sein, bei dem was ihr bei Sedo tut. Versehentliche Fehler bewahren euch nicht unbedingt vor dem langen Atem der Sedo-AGBs (auch nicht ausnahmsweise).
Die Vorgeschichte:
Vor einiger Zeit habe ich auf eine Domain über Sedo geboten (der Inhaber ist auch bekanntes Mitglied hier im Forum). Auf ein noch etwas zu hohes Gegengebot habe ich mit einem niedrigeren Gegengebot antworten wollen - soweit nichts ungewöhnliches. Also habe ich das Gegengebot eingegeben, noch eine kurze Frage zur Domain verfasst und wollte es absenden. Dabei habe ich versehentlich den falschen der beiden grünen Buttons geklickt, nämlich den für die Annahme des letzten Verkäuferangebots. (Es war mitten in der Nacht und ich offensichtlich etwas unkonzentriert.) Mir war bewusst, dass ich für diesen schusseligen Fehler selbst verantwortlich bin und die Domain nun zum angenommenen Betrag abnehmen muss.
Meine Reaktion:
Ich habe den Fehler sofort durch die Bestätigungsmail bemerkt und separat Kontakt mit dem Domaininhaber sowie Sedo aufgenommen, um mich über eine einverständliche Gebotsrücknahme zu verständigen und die Verhandlung ggf. fortzusetzen. (Die Preisvorstellungen lagen nicht mehr weit auseinander.)
Sedo's Reaktion:
Nach wenigen Stunden war der Transfer seitens Sedo tatsächlich abgebrochen worden. Soweit - so gut - dachte ich. Aber dann folge eine Rechnung über die Provision.
Meine Reaktion:
Ich habe Sedo in Hinblick auf den zeitnahen Abbruch höflich darum gebeten, ausnahmsweise von der Provision abzusehen. Ich bildete mir ein, dass am anderen Ende jemand liest, der sofort erkennt, dass man langjähriger und aktiver Sedo-Kunde ist, dem man einen Fehler verzeihen kann. (Man kennt sich von Messen und Domainer-Veranstaltungen.) Weiterhin habe ich Sedo darauf aufmerksam gemacht, dass es doch sinnvoll und zeitgemäß wäre, die Eingaben künftig auf Plausibilität hin zu überprüfen, d.h. wenn ein Gegengebot eingegeben wurde, man die Domain nicht mit einem Fehlklick kaufen kann, ohne eine Fehlermeldung oder Warnung zu erhalten. Technisch ist dies wirklich nur eine Zeile mehr im Quellcode.
Sedo's Reaktion:
Beharren auf die Provision mit Verweis auf die AGB.
Meine Gedanken dazu:
Hätte Sedo den Transfer nicht abgebrochen, hätte ich die Domain zu dem Preis gekauft, denn Vertrag ist Vertrag - auch wenn er versehentlich zustande gekommen ist. Dass Sedo mir gemäß ihrer AGBs die Provision berechnen können, sehe ich ebenfalls ein. Obwohl der Transfer dank umgehenden Abbruchs gar nicht eingeleitet wurde, hat Sedo im Prinzip auch eine Gegenleistung für ihre Forderung erbracht, nämlich den Abbruch. Dafür kann man mir natürlich etwas in Rechnung stellen. Aber ob die sonst übliche Provison auf Grundlage des Gebotes hier der richtige Maßstab ist, sollte hinterfragt werden dürfen. Schließlich können hier Summen im Spiel sein, die in keiner Relation mehr zu dem Aufwand für einen Transferabbruch stehen.
Würde Sedo in anderen Fällen etwa genauso auf ihren Provisionsanspruch beharren, z. B. wenn man wegen der Nachkomma-Cent versehentlich zwei Nullen zuviel eingibt? Muss der Käufer dann eine entsprechend 100-mal höhere Provision an Sedo bezahlen, auch wenn das Versehen als solches zum Tranferabbruch geführt hat? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Eigentlich schäme ich mich für diese Veröffentlichung, da nur ich allein für meinen schusseligen Fehler verantwortlich bin und Sedo im Grunde ihr Recht auf die Provision in ihrer AGB verankert haben und es daran nichts zu rütteln gibt. Aber es macht nachdenklich, wie mit einem langjährigen und durchaus aktiven Domainer umgegangen wird, nachdem er eines nachts nicht ganz aufmerksam war und dadurch weder Sedo, noch der Domainverkäufer zu Schaden gekommen war.
Zum Schluss:
Ich hatte auch schon viele gute Erfahrungen mit Sedo. Ich werde die strittige Sedo-Provision in Kürze begleichen, weil sie laut Sedo-AGB gerechtfertigt ist und man mir vor wenigen Tagen wegen der offenen Forderung die Käufer-Zertifizierung entzogen hat. Ich tue dies jedoch mit dem bitteren Beigeschmack einer missglückten Kundenbeziehung.
Fazit:
Klickt niemals den falschen Button und überprüft eure Eingaben stets gründlich!
Beste Grüße und Frohe Ostern!
ich möchte an dieser Stelle einmal über eine aktuelle Differenz mit Sedo berichten.
Zweck:
Diese Veröffentlichung versucht sachlich zu sein und dient nicht dem Zweck Sedo in irgendeiner Weise schlecht zu machen (das geht auch gar nicht, weil nicht Sedo, sondern ich allein einen Fehler begangen habe). Ich lege euch nur dringend nahe, immer hellwach und konzentriert zu sein, bei dem was ihr bei Sedo tut. Versehentliche Fehler bewahren euch nicht unbedingt vor dem langen Atem der Sedo-AGBs (auch nicht ausnahmsweise).
Die Vorgeschichte:
Vor einiger Zeit habe ich auf eine Domain über Sedo geboten (der Inhaber ist auch bekanntes Mitglied hier im Forum). Auf ein noch etwas zu hohes Gegengebot habe ich mit einem niedrigeren Gegengebot antworten wollen - soweit nichts ungewöhnliches. Also habe ich das Gegengebot eingegeben, noch eine kurze Frage zur Domain verfasst und wollte es absenden. Dabei habe ich versehentlich den falschen der beiden grünen Buttons geklickt, nämlich den für die Annahme des letzten Verkäuferangebots. (Es war mitten in der Nacht und ich offensichtlich etwas unkonzentriert.) Mir war bewusst, dass ich für diesen schusseligen Fehler selbst verantwortlich bin und die Domain nun zum angenommenen Betrag abnehmen muss.
Meine Reaktion:
Ich habe den Fehler sofort durch die Bestätigungsmail bemerkt und separat Kontakt mit dem Domaininhaber sowie Sedo aufgenommen, um mich über eine einverständliche Gebotsrücknahme zu verständigen und die Verhandlung ggf. fortzusetzen. (Die Preisvorstellungen lagen nicht mehr weit auseinander.)
Sedo's Reaktion:
Nach wenigen Stunden war der Transfer seitens Sedo tatsächlich abgebrochen worden. Soweit - so gut - dachte ich. Aber dann folge eine Rechnung über die Provision.
Meine Reaktion:
Ich habe Sedo in Hinblick auf den zeitnahen Abbruch höflich darum gebeten, ausnahmsweise von der Provision abzusehen. Ich bildete mir ein, dass am anderen Ende jemand liest, der sofort erkennt, dass man langjähriger und aktiver Sedo-Kunde ist, dem man einen Fehler verzeihen kann. (Man kennt sich von Messen und Domainer-Veranstaltungen.) Weiterhin habe ich Sedo darauf aufmerksam gemacht, dass es doch sinnvoll und zeitgemäß wäre, die Eingaben künftig auf Plausibilität hin zu überprüfen, d.h. wenn ein Gegengebot eingegeben wurde, man die Domain nicht mit einem Fehlklick kaufen kann, ohne eine Fehlermeldung oder Warnung zu erhalten. Technisch ist dies wirklich nur eine Zeile mehr im Quellcode.
Sedo's Reaktion:
Beharren auf die Provision mit Verweis auf die AGB.
Meine Gedanken dazu:
Hätte Sedo den Transfer nicht abgebrochen, hätte ich die Domain zu dem Preis gekauft, denn Vertrag ist Vertrag - auch wenn er versehentlich zustande gekommen ist. Dass Sedo mir gemäß ihrer AGBs die Provision berechnen können, sehe ich ebenfalls ein. Obwohl der Transfer dank umgehenden Abbruchs gar nicht eingeleitet wurde, hat Sedo im Prinzip auch eine Gegenleistung für ihre Forderung erbracht, nämlich den Abbruch. Dafür kann man mir natürlich etwas in Rechnung stellen. Aber ob die sonst übliche Provison auf Grundlage des Gebotes hier der richtige Maßstab ist, sollte hinterfragt werden dürfen. Schließlich können hier Summen im Spiel sein, die in keiner Relation mehr zu dem Aufwand für einen Transferabbruch stehen.
Würde Sedo in anderen Fällen etwa genauso auf ihren Provisionsanspruch beharren, z. B. wenn man wegen der Nachkomma-Cent versehentlich zwei Nullen zuviel eingibt? Muss der Käufer dann eine entsprechend 100-mal höhere Provision an Sedo bezahlen, auch wenn das Versehen als solches zum Tranferabbruch geführt hat? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Eigentlich schäme ich mich für diese Veröffentlichung, da nur ich allein für meinen schusseligen Fehler verantwortlich bin und Sedo im Grunde ihr Recht auf die Provision in ihrer AGB verankert haben und es daran nichts zu rütteln gibt. Aber es macht nachdenklich, wie mit einem langjährigen und durchaus aktiven Domainer umgegangen wird, nachdem er eines nachts nicht ganz aufmerksam war und dadurch weder Sedo, noch der Domainverkäufer zu Schaden gekommen war.
Zum Schluss:
Ich hatte auch schon viele gute Erfahrungen mit Sedo. Ich werde die strittige Sedo-Provision in Kürze begleichen, weil sie laut Sedo-AGB gerechtfertigt ist und man mir vor wenigen Tagen wegen der offenen Forderung die Käufer-Zertifizierung entzogen hat. Ich tue dies jedoch mit dem bitteren Beigeschmack einer missglückten Kundenbeziehung.
Fazit:
Klickt niemals den falschen Button und überprüft eure Eingaben stets gründlich!
Beste Grüße und Frohe Ostern!
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