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Sedo-AGBs vs. Kundenpflege

Polymat

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Registriert
23. März 2007
Beiträge
75
Sehr geehrte Domainer,

ich möchte an dieser Stelle einmal über eine aktuelle Differenz mit Sedo berichten.

Zweck:
Diese Veröffentlichung versucht sachlich zu sein und dient nicht dem Zweck Sedo in irgendeiner Weise schlecht zu machen (das geht auch gar nicht, weil nicht Sedo, sondern ich allein einen Fehler begangen habe). Ich lege euch nur dringend nahe, immer hellwach und konzentriert zu sein, bei dem was ihr bei Sedo tut. Versehentliche Fehler bewahren euch nicht unbedingt vor dem langen Atem der Sedo-AGBs (auch nicht ausnahmsweise).

Die Vorgeschichte:
Vor einiger Zeit habe ich auf eine Domain über Sedo geboten (der Inhaber ist auch bekanntes Mitglied hier im Forum). Auf ein noch etwas zu hohes Gegengebot habe ich mit einem niedrigeren Gegengebot antworten wollen - soweit nichts ungewöhnliches. Also habe ich das Gegengebot eingegeben, noch eine kurze Frage zur Domain verfasst und wollte es absenden. Dabei habe ich versehentlich den falschen der beiden grünen Buttons geklickt, nämlich den für die Annahme des letzten Verkäuferangebots. (Es war mitten in der Nacht und ich offensichtlich etwas unkonzentriert.) Mir war bewusst, dass ich für diesen schusseligen Fehler selbst verantwortlich bin und die Domain nun zum angenommenen Betrag abnehmen muss.

Meine Reaktion:
Ich habe den Fehler sofort durch die Bestätigungsmail bemerkt und separat Kontakt mit dem Domaininhaber sowie Sedo aufgenommen, um mich über eine einverständliche Gebotsrücknahme zu verständigen und die Verhandlung ggf. fortzusetzen. (Die Preisvorstellungen lagen nicht mehr weit auseinander.)

Sedo's Reaktion:
Nach wenigen Stunden war der Transfer seitens Sedo tatsächlich abgebrochen worden. Soweit - so gut - dachte ich. Aber dann folge eine Rechnung über die Provision.

Meine Reaktion:
Ich habe Sedo in Hinblick auf den zeitnahen Abbruch höflich darum gebeten, ausnahmsweise von der Provision abzusehen. Ich bildete mir ein, dass am anderen Ende jemand liest, der sofort erkennt, dass man langjähriger und aktiver Sedo-Kunde ist, dem man einen Fehler verzeihen kann. (Man kennt sich von Messen und Domainer-Veranstaltungen.) Weiterhin habe ich Sedo darauf aufmerksam gemacht, dass es doch sinnvoll und zeitgemäß wäre, die Eingaben künftig auf Plausibilität hin zu überprüfen, d.h. wenn ein Gegengebot eingegeben wurde, man die Domain nicht mit einem Fehlklick kaufen kann, ohne eine Fehlermeldung oder Warnung zu erhalten. Technisch ist dies wirklich nur eine Zeile mehr im Quellcode.

Sedo's Reaktion:
Beharren auf die Provision mit Verweis auf die AGB.

Meine Gedanken dazu:
Hätte Sedo den Transfer nicht abgebrochen, hätte ich die Domain zu dem Preis gekauft, denn Vertrag ist Vertrag - auch wenn er versehentlich zustande gekommen ist. Dass Sedo mir gemäß ihrer AGBs die Provision berechnen können, sehe ich ebenfalls ein. Obwohl der Transfer dank umgehenden Abbruchs gar nicht eingeleitet wurde, hat Sedo im Prinzip auch eine Gegenleistung für ihre Forderung erbracht, nämlich den Abbruch. Dafür kann man mir natürlich etwas in Rechnung stellen. Aber ob die sonst übliche Provison auf Grundlage des Gebotes hier der richtige Maßstab ist, sollte hinterfragt werden dürfen. Schließlich können hier Summen im Spiel sein, die in keiner Relation mehr zu dem Aufwand für einen Transferabbruch stehen.

Würde Sedo in anderen Fällen etwa genauso auf ihren Provisionsanspruch beharren, z. B. wenn man wegen der Nachkomma-Cent versehentlich zwei Nullen zuviel eingibt? Muss der Käufer dann eine entsprechend 100-mal höhere Provision an Sedo bezahlen, auch wenn das Versehen als solches zum Tranferabbruch geführt hat? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Eigentlich schäme ich mich für diese Veröffentlichung, da nur ich allein für meinen schusseligen Fehler verantwortlich bin und Sedo im Grunde ihr Recht auf die Provision in ihrer AGB verankert haben und es daran nichts zu rütteln gibt. Aber es macht nachdenklich, wie mit einem langjährigen und durchaus aktiven Domainer umgegangen wird, nachdem er eines nachts nicht ganz aufmerksam war und dadurch weder Sedo, noch der Domainverkäufer zu Schaden gekommen war.

Zum Schluss:
Ich hatte auch schon viele gute Erfahrungen mit Sedo. Ich werde die strittige Sedo-Provision in Kürze begleichen, weil sie laut Sedo-AGB gerechtfertigt ist und man mir vor wenigen Tagen wegen der offenen Forderung die Käufer-Zertifizierung entzogen hat. Ich tue dies jedoch mit dem bitteren Beigeschmack einer missglückten Kundenbeziehung.

Fazit:
Klickt niemals den falschen Button und überprüft eure Eingaben stets gründlich!

Beste Grüße und Frohe Ostern!
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön das du uns an deinem Fehler teilhaben lässt. Mit Sicherheit war es ungeschickt von dir und ich kann die Einstellung von Sedo, dir die Provision zu berechnen, nicht verstehen.

Ich hoffe das ich nie in die Lage komme und mal einen solchen Fehler begehe... Aus Fehlern lernt man, ich denke, dass hast du.

Frohe Ostern
Ivo
 
Vorausgesetzt, Du bist kein gewerblicher Kunde, wäre dann nicht das Widerrufsrecht beim Online-Kauf in diesem Fall relevant? Es kann doch nicht sein, dass ein versehentlicher Klick nicht zu widerrufen ist.

Von der Software her würde ich an dieser wichtigen Stelle immer eine zusätzliche Abfrage "Wollen Sie wirklich ... ?" vorsehen und dies auch von einem seriösen Anbieter erwarten.
 
Weiterhin habe ich Sedo darauf aufmerksam gemacht, dass es doch sinnvoll und zeitgemäß wäre, die Eingaben künftig auf Plausibilität hin zu überprüfen, d.h. wenn ein Gegengebot eingegeben wurde, man die Domain nicht mit einem Fehlklick kaufen kann, ohne eine Fehlermeldung oder Warnung zu erhalten. Technisch ist dies wirklich nur eine Zeile mehr im Quellcode.

Sedo's Reaktion:
Beharren auf die Provision mit Verweis auf die AGB.

Ich kann mich auch irren, aber so viel ich weis muss man über ein Internetgeschäft den Kauf noch einmal mittels Zusammenfassungs-Screen bestätigen. d.h. wenn man in einem eShop mehrere Artikel einkauft, dann muss man zum Schluss alles nochmals aufgelistet bekommen und das dann bestätigen damit das dann rechtsgültig ist. Da helfen Sedo auch keine AGB oder ähnliches. Bei Adomino machen wir das auch so. ggf. ist dieses strenge eCommerce-Gesetz nur in Österreich so.

E-Commerce-Gesetz

§ 10. (1) Ein Diensteanbieter hat dem Nutzer angemessene, wirksame und zugängliche technische Mittel zur Verfügung zu stellen, mit denen dieser Eingabefehler vor der Abgabe seiner Vertragserklärung erkennen und berichtigen kann.

Wenn man bei Sedo etwas nur mit einem Klick kaufen kann, dann dürfte das zumindest nach österr. eCommerce-Gesetz nicht rechtskonform sein, denn Sedo müsste eine Korrekturmöglichkeit vorsehen.

Harry
 
Hallo,

berechnet SEDO die Provision nicht für die Abwicklung des gesamten Transfers? (so steht es zumindest an verschiedenen Stellen)

Wenn keine Leistung erfolgt/erfolgt ist, gibt es auch nichts zu berechnen, so sehe ich, ein NICHT-ANWALT, das :)

mfg
 
Hallo,

berechnet SEDO die Provision nicht für die Abwicklung des gesamten Transfers? (so steht es zumindest an verschiedenen Stellen)

Wenn keine Leistung erfolgt/erfolgt ist, gibt es auch nichts zu berechnen, so sehe ich, ein NICHT-ANWALT, das :)

mfg

Da ist was wahres dran, denn für den reinen Transfer verlangt ja Sedo 3% oder 3,5%. Demnach sollten zumindest von den 10% die Transfergebühren abgezogen werden.

Harry
 
Ich danke euch für eure Anteilnahme und zahlreichen Statements. Ich wollte eigentlich nichts mehr dazu schreiben aber es wurde notwendig, nachdem einige davon ausgehen, dass es sich nur um einen einzigen Fehlklick handelte. Dem ist aber nicht so...

Sedo hat nämlich eine Bestätigungsseite dazwischen! Ich ging davon aus, nur ein Gegengebot abzugeben und habe die Bestätigungseite routinemäßig nicht weiter beachtet. Routine macht unaufmerksam und das wurde mir hier zum Verhängnis. Dass ich trotz der Eingabe eines Gegengebotes überhaupt erst auf die Kaufbestätigung gelangen konnte, nahm ich daher zum Anlass, Sedo über die Notwendigkeit einer Plausibilitätsprüfung in Kenntnis zu setzen. Sedo bestritt diese und verwies auf die bereits existierende Bestätigungseite.

Es ging mir hier nicht mehr um die Schuldfrage. Ich werde die 10% Provision an Sedo bezahlen und meine Lehren aus dem Vorfall ziehen. Bitte achtet immer genau darauf, was ihr klickt. Ich war routinierter Sedo-Kunde und habe gerade deshalb einen Fehler gemacht.
 
Die Kosten / den Kostenanteil für die reine Transferleistung würde ich nicht bezahlen, auch wenn es nur um 20,- geht, Du hast hier keine Dienstleistung empfangen und SEDO hatte keine Arbeit.
Ich würde drauf beharren.

Geht es um einen sehr hohen Provisionsanteil, oder warum stellt sich SEDO so quer? Wäre ja lächerlich wenn wegen 100-200 EUR lieber 10 lange Mails zur Stellungnahme geschrieben werden, statt einfach keinerlei Gebühr zu fordern...
So macht man sich keine zufriedenen Kunden.
 
Die Kosten / den Kostenanteil für die reine Transferleistung würde ich nicht bezahlen, auch wenn es nur um 20,- geht, Du hast hier keine Dienstleistung empfangen und SEDO hatte keine Arbeit.
Ich würde drauf beharren.
hmm, das ist ein zweischneidiges Schwert, denn wie kann man sich sonst gegen Spaßbieter wehren?
Sedo könnte allerdings langjährigen, sonst zuverlässigen Kunden entgegenkommen.
 
Sedo hat nämlich eine Bestätigungsseite dazwischen! Ich ging davon aus, nur ein Gegengebot abzugeben und habe die Bestätigungseite routinemäßig nicht weiter beachtet. Routine macht unaufmerksam und das wurde mir hier zum Verhängnis.

Das müsste man sich dann nochmals genauer ansehen ob vielleicht beide Bestätigungsseiten (Kauf & Gebot abgeben) zu ähnlich sind um genau so ein Problem zu bekommen. Könnte sein, wenn man vor Gericht geht, das man dann recht bekommt wenn die beiden Seiten sich zum verwechseln ähnlich sehen.

Harry
 
Lass Dir doch mal den Passus aus den AGB vorlegen, der diese Provisionsforderung seitens Sedo hergibt.

In der aktuellen Fassung:
AGB-Sedo GmbH

findet sich zu diesem Thema lediglich der folgende Paragraph:

6.3. Folgen einer Pflichtverletzung durch eine der Parteien

Die Sedo GmbH hat das Recht, die Transaktion abzubrechen, wenn eine der Kaufvertragsparteien ihrer Pflicht zur Mitwirkung bei dem Übertragungsvorgang auch nach zweimaliger Aufforderung durch die Sedo GmbH nicht nachgekommen ist (Scheitern der Übertragung).
Die Sedo GmbH hat in diesem Fall das Recht, die Zahlung der Provision von demjenigen zu fordern, der seine Mitwirkungspflichten verletzt hat. Darüber hinaus können gegen denjenigen, der seine Mitwirkungspflichten verletzt, Erfüllungsansprüche oder Schadensersatzansprüche der anderen Partei gegeben sein.
Wurdest Du zwei Mal aufgefordert, bei der Übertragung mitzuwirken?
 
@ Polymat,

lass doch einmal von deinem Rechtsanwalt die AGB´s von SEDO bezüglich deines Falles prüfen, wie weit diese AGB´s überhaupt rechtens sind und für deinen "Fehler" angewendet werden dürfen.

Gruß Erwin
 
@ Polymat,

lass doch einmal von deinem Rechtsanwalt die AGB´s von SEDO bezüglich deines Falles prüfen, wie weit diese AGB´s überhaupt rechtens sind und für deinen "Fehler" angewendet werden dürfen.

Gruß Erwin

Wenn die AGB auch so viele Fehler wie die Sedo Seite hat (bzw. gehabt hat), dann sehe ich gute Chancen für Dich :flute:

Harry
 
...ich hab da auch meine Zweifel, das Polymat chancenlos ist, so wie der Vorgang hier geschildert wurde.

Gruß Erwin
 
Bin jetzt wohl einer der sich Feinde macht aber ganz ehrlich was soll das?

Ich lese eher raus
Ich hab falsch geklickt, Gebot lag nicht weit von dem weg was ich wollte, es gab sogar n Bestätigungsfenster, kein Schaden ...

Es wurde doch mit dem klicken ein Kaufvertrag geschlossen ... der mußte seperat bestätigt werden. Auch der VERKÄUFER der Domain hat somit eine Domain verkauft welche dann wieder durch Sedo annuliert wurde.

Für mich ist hier sehrwohl ein Schaden entstanden
- Verkäuferseite weil die Domain dann nicht verkauft wurde
- Sedoseite weil dadurch der Deal und die Provision platzt.

Egal was in den AGBs steht ob Chancen da sind oder nicht ... das Lehrgeld hätte ich - wenn wie du selbst sagst - bezahlt indem ich die Domain zu dem Preis genommen hätte. Eben weil sie ja nicht weit von deiner Preisvorstellung weg war.

Das ganze was hier abrennt find ich irgendwie seltsam ... Stellt euch einfach vor ihr seid der Verkäufer und jemand machts so ... selbst schuld wenn man des nächtens irgendwas herumklickt und nochmal bestätigt ohne zu lesen.

JUst my 2 Cents
 

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