E
engel
Guest
Die ICANN ist laut ihren eigenen Statuten zu Offenheit und Transparenz verpflichtet. Doch ICANN-Direktor Andy Müller-Maguhn hat wieder einmal erfahren müssen, dass diese Vorgabe nicht allzu weit geht.
http://www.ccc.de/~andy/ICANN/reports/2002/20020525/
Am Montag hatte er in mehreren Mailing-Listen ein kurzes Protokoll des Treffens der ICANN-Direktoren in New York veröffentlicht. Dafür wurde er nun von ICANN-Berater Joe Sims sowie drei weiteren Direktoren gerügt. Sims, die "graue Eminenz" der ICANN sowie die drei Direktoren sind entschiedene Gegner der Community-Mitbestimmung bei der Wahl der Direktoren.
http://www.intern.de/news/2960.html
Auch die von Müller-Maguhn angekündigte Veröffentlichung weiterer Unterlagen findet daher (vorerst) nicht statt. Das gilt insbesondere für zwei Papiere der Europäischen Kommission, deren Inhalt wohl diskutiert wurde.
Die einzigen Informationen über das Treffen der Direktoren sind daher nur das Posting von Müller-Maguhn sowie die Pressemitteilung der ICANN. In dieser wird allerdings nur das Ausscheiden von Stuart Lynn und Andrew McLaughlin bestätigt. Über die Diskussionen zum weiteren Werdegang der ICANN-Reform wird nichts erwähnt. Das ist bedauerlich, da sich die ICANN an einem kritischen Punkt ihrer Entwicklung befindet.
http://www.icann.org/announcements/announcement-27may02.htm
In den "Bylaws" (Statuten) der ICANN heißt es dazu in Artikel 3 sinngemäß, dass die Organisation und die ihr untergeordneten Einheiten im Rahmen ihrer Tätigkeit ein "maximales Ausmaß" an Offenheit und Transparenz an den Tag legen sollen. Das kann für das letzte Treffen wohl kaum gelten. Zumindest die Veröffentlichung der Arbeitsgrundlagen (z.B. EU-Papiere) wäre wünschenswert gewesen.
http://www.icann.org/general/bylaws.htm#III
Joe Sims verteidigt das Schweigen der ICANN in der Mailing-Liste der General Assembly. Das Board habe keine Entscheidungen getroffen und daher würden auch keine Protokolle veröffentlicht. Er verstehe aber die Neugier jener Personen, die offenbar über unbegrenzte Zeit verfügen, um sich an den Diskussionen in den ICANN-Foren zu beteiligen. Diese Neugier bilde aber noch keine Grundlage dafür, jedes Privatgespräch zu belauschen.
http://www.dnso.org/clubpublic/ga/Arc10/msg01736.html
Die Art und Weise, wie der Anwalt auf das Informationsbegehren eingeht, dürfte einige erneut vor den Kopf stoßen. Wie man dem Kurzprotokoll Müller-Maguhns entnehmen kann, wurde immerhin beschlossen, "aus technischen Gründen" in diesem Jahr keine At Large-Wahlen mehr durchzuführen.
Dieser Beschluss wäre es wert gewesen, bekanntgegeben zu werden. Die Mitgliedschaft der bisherigen Anwenderdirektoren - also auch die von Müller Maguhn - endet im Herbst. Dann wird es vermutlich niemanden mehr geben, der die Anwender über die Entwicklungen bei der ICANN auf dem Laufenden hält.
Quelle: intern.de
http://www.intern.de/news/2978.html
http://www.ccc.de/~andy/ICANN/reports/2002/20020525/
Am Montag hatte er in mehreren Mailing-Listen ein kurzes Protokoll des Treffens der ICANN-Direktoren in New York veröffentlicht. Dafür wurde er nun von ICANN-Berater Joe Sims sowie drei weiteren Direktoren gerügt. Sims, die "graue Eminenz" der ICANN sowie die drei Direktoren sind entschiedene Gegner der Community-Mitbestimmung bei der Wahl der Direktoren.
http://www.intern.de/news/2960.html
Auch die von Müller-Maguhn angekündigte Veröffentlichung weiterer Unterlagen findet daher (vorerst) nicht statt. Das gilt insbesondere für zwei Papiere der Europäischen Kommission, deren Inhalt wohl diskutiert wurde.
Die einzigen Informationen über das Treffen der Direktoren sind daher nur das Posting von Müller-Maguhn sowie die Pressemitteilung der ICANN. In dieser wird allerdings nur das Ausscheiden von Stuart Lynn und Andrew McLaughlin bestätigt. Über die Diskussionen zum weiteren Werdegang der ICANN-Reform wird nichts erwähnt. Das ist bedauerlich, da sich die ICANN an einem kritischen Punkt ihrer Entwicklung befindet.
http://www.icann.org/announcements/announcement-27may02.htm
In den "Bylaws" (Statuten) der ICANN heißt es dazu in Artikel 3 sinngemäß, dass die Organisation und die ihr untergeordneten Einheiten im Rahmen ihrer Tätigkeit ein "maximales Ausmaß" an Offenheit und Transparenz an den Tag legen sollen. Das kann für das letzte Treffen wohl kaum gelten. Zumindest die Veröffentlichung der Arbeitsgrundlagen (z.B. EU-Papiere) wäre wünschenswert gewesen.
http://www.icann.org/general/bylaws.htm#III
Joe Sims verteidigt das Schweigen der ICANN in der Mailing-Liste der General Assembly. Das Board habe keine Entscheidungen getroffen und daher würden auch keine Protokolle veröffentlicht. Er verstehe aber die Neugier jener Personen, die offenbar über unbegrenzte Zeit verfügen, um sich an den Diskussionen in den ICANN-Foren zu beteiligen. Diese Neugier bilde aber noch keine Grundlage dafür, jedes Privatgespräch zu belauschen.
http://www.dnso.org/clubpublic/ga/Arc10/msg01736.html
Die Art und Weise, wie der Anwalt auf das Informationsbegehren eingeht, dürfte einige erneut vor den Kopf stoßen. Wie man dem Kurzprotokoll Müller-Maguhns entnehmen kann, wurde immerhin beschlossen, "aus technischen Gründen" in diesem Jahr keine At Large-Wahlen mehr durchzuführen.
Dieser Beschluss wäre es wert gewesen, bekanntgegeben zu werden. Die Mitgliedschaft der bisherigen Anwenderdirektoren - also auch die von Müller Maguhn - endet im Herbst. Dann wird es vermutlich niemanden mehr geben, der die Anwender über die Entwicklungen bei der ICANN auf dem Laufenden hält.
Quelle: intern.de
http://www.intern.de/news/2978.html