webplanet
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Schöner Artikel aus dem heutigen Domain-Recht Newsletter:
Wo sind die Domainer geblieben?
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Konstantinos Zournas warf in seinem Blog onlinedomains.com mal wieder eine essentielle Frage zum Domaining auf: Wo sind ei- gentlich die Domain-Investoren geblieben? Es spricht einiges dafür, dass sich mittlerweile zahlreiche Investoren aus der Do- main-Welt zurückgezogen haben.
Seine Überlegungen beginnt Zournas mit einem Blick in die Traf- fic-Zahlen seines eigenen Blogs, die Ende des vergangenen Jah- res deutlich zurückgingen. Mit diesem Rückgang ging der An- stieg der Preise für Kryptowährungen einher. Zudem stellt Zour- nas Zurückhaltung bei Registrierungen zur "NamesCon 2018" fest.
Das ist nun alles andere als eine valide Beweisführung. Von ei- ner Kausalität lässt sich da ohne weiteres nicht sprechen, eher von Korrelation. Gleichwohl fährt Zournas fort und nimmt an, dass ein Großteil der Leute, die die Domain-Industrie ver- lassen haben, nur auf schnelles Geld aus waren: Sie verfügten nicht über die notwendige Leidenschaft für die Sache. Sie wa- ren vermutlich keine Vollzeit-Domainer und verloren mehr Geld als sie einnahmen. Wer aber sein Leben mit Domain-Handel be- streiten will, muss Leidenschaft an den Tag legen und viel Zeit investieren; er braucht Hingabe und einen Mehrjahresplan.
Wer schnell zu Geld kommen will, ist in der falschen Branche.
Als ordentlicher Domainer komme man nicht umhin, alles selbst zu machen: alle Blogs lesen, die Foren und ICANN-Policies und man muss die UDRP kennen, um die eigenen Investitionen in Do- mains schützen zu können. Als ordentlicher Domainer muss man die Drop-Domain- und Domain-Auktionslisten selber lesen. Und vor allem muss man Trends erkennen, ehe sie allgemeine Auf- merksamkeit erfahren. Das alles ist mühsam, kostet Zeit und verlangt Leidenschaft. Das ist nicht jedermanns Sache.
Vermutlich gingen in der Tat zahlreiche Domainer dazu über, in Kryptowährungen zu investieren, wenn selbst Domain-Konferenzen sich damit beschäftigen, obwohl Kryptowährungen nichts mit der Domain-Industrie zu tun haben, ausser dass Krypto-Domains mit dem Aufstieg dieser Währungen bessere Preise erzielen. Aus Do- mainer-Sicht sind Krypto-Domains lediglich ein Trend, wie die Jahre zuvor nTLDs oder Zifferndomains, die mit der China-Blase einhergingen. Zur Zeit gilt der Handel mit Kryptowährungen als risikoreich, aber eben auch schnellster Weg, um zu viel Geld zu kommen. Als weiteres Problem der Domain-Branche, das vermut- lich zum Ausstieg einiger Domain-Investoren geführt hat oder führt, ist die Überschwemmung des Marktes mit relativ günsti- gen Qualitätsdomains aus den Domain-Portfolien, die GoDaddy in den vergangenen Jahren aufgekauft hat und nun über Afternic auf den Markt wirft. Man kann gute Domain-Namen günstig kaufen, aber nicht mehr teuer verkaufen. Doch besteht auch die Möglich- keit, dass es etwas leiser um den Domain-Markt geworden ist, weil die wirklich hochpreisigen Domain-Verkäufe hinter ver- schlossenen Türen ablaufen und nie öffentlich werden. Von den Domainern und den Käufern hört man dann nichts. Die Zahlen, die der Domain-Markt in diesem Jahr bisher angezeigt hat, kön- nen sich aber durchaus sehen lassen: zwar gibt es bisher nur einen Deal im siebenstelligen Bereich, doch 19 Verkäufe beweg- ten sich im sechsstelligen Dollarbereich, was nach einem Vier- tel des Jahres 2018 bereits ein Drittel der sechsstelligen Verkäufe jeweils der beiden vergangenen Jahre darstellt.
Quelle: onlinedomains.com, dnjournal.com, eigene Recherche
Gruß Jens
Wo sind die Domainer geblieben?
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Konstantinos Zournas warf in seinem Blog onlinedomains.com mal wieder eine essentielle Frage zum Domaining auf: Wo sind ei- gentlich die Domain-Investoren geblieben? Es spricht einiges dafür, dass sich mittlerweile zahlreiche Investoren aus der Do- main-Welt zurückgezogen haben.
Seine Überlegungen beginnt Zournas mit einem Blick in die Traf- fic-Zahlen seines eigenen Blogs, die Ende des vergangenen Jah- res deutlich zurückgingen. Mit diesem Rückgang ging der An- stieg der Preise für Kryptowährungen einher. Zudem stellt Zour- nas Zurückhaltung bei Registrierungen zur "NamesCon 2018" fest.
Das ist nun alles andere als eine valide Beweisführung. Von ei- ner Kausalität lässt sich da ohne weiteres nicht sprechen, eher von Korrelation. Gleichwohl fährt Zournas fort und nimmt an, dass ein Großteil der Leute, die die Domain-Industrie ver- lassen haben, nur auf schnelles Geld aus waren: Sie verfügten nicht über die notwendige Leidenschaft für die Sache. Sie wa- ren vermutlich keine Vollzeit-Domainer und verloren mehr Geld als sie einnahmen. Wer aber sein Leben mit Domain-Handel be- streiten will, muss Leidenschaft an den Tag legen und viel Zeit investieren; er braucht Hingabe und einen Mehrjahresplan.
Wer schnell zu Geld kommen will, ist in der falschen Branche.
Als ordentlicher Domainer komme man nicht umhin, alles selbst zu machen: alle Blogs lesen, die Foren und ICANN-Policies und man muss die UDRP kennen, um die eigenen Investitionen in Do- mains schützen zu können. Als ordentlicher Domainer muss man die Drop-Domain- und Domain-Auktionslisten selber lesen. Und vor allem muss man Trends erkennen, ehe sie allgemeine Auf- merksamkeit erfahren. Das alles ist mühsam, kostet Zeit und verlangt Leidenschaft. Das ist nicht jedermanns Sache.
Vermutlich gingen in der Tat zahlreiche Domainer dazu über, in Kryptowährungen zu investieren, wenn selbst Domain-Konferenzen sich damit beschäftigen, obwohl Kryptowährungen nichts mit der Domain-Industrie zu tun haben, ausser dass Krypto-Domains mit dem Aufstieg dieser Währungen bessere Preise erzielen. Aus Do- mainer-Sicht sind Krypto-Domains lediglich ein Trend, wie die Jahre zuvor nTLDs oder Zifferndomains, die mit der China-Blase einhergingen. Zur Zeit gilt der Handel mit Kryptowährungen als risikoreich, aber eben auch schnellster Weg, um zu viel Geld zu kommen. Als weiteres Problem der Domain-Branche, das vermut- lich zum Ausstieg einiger Domain-Investoren geführt hat oder führt, ist die Überschwemmung des Marktes mit relativ günsti- gen Qualitätsdomains aus den Domain-Portfolien, die GoDaddy in den vergangenen Jahren aufgekauft hat und nun über Afternic auf den Markt wirft. Man kann gute Domain-Namen günstig kaufen, aber nicht mehr teuer verkaufen. Doch besteht auch die Möglich- keit, dass es etwas leiser um den Domain-Markt geworden ist, weil die wirklich hochpreisigen Domain-Verkäufe hinter ver- schlossenen Türen ablaufen und nie öffentlich werden. Von den Domainern und den Käufern hört man dann nichts. Die Zahlen, die der Domain-Markt in diesem Jahr bisher angezeigt hat, kön- nen sich aber durchaus sehen lassen: zwar gibt es bisher nur einen Deal im siebenstelligen Bereich, doch 19 Verkäufe beweg- ten sich im sechsstelligen Dollarbereich, was nach einem Vier- tel des Jahres 2018 bereits ein Drittel der sechsstelligen Verkäufe jeweils der beiden vergangenen Jahre darstellt.
Quelle: onlinedomains.com, dnjournal.com, eigene Recherche
Gruß Jens