Mal ne Frage:
Wenn Du den Preis von .com selbst bestimmen würdest, welchen würdest Du wählen?
AlexS
Lieber Alex,
platt ausgedrückt, jeder Preis, der von den Marktteilnehmern akzeptiert wird, nach oben hin keine Grenze, aber damit wäre deine Suggestiv Frage nur unzureichend beantwortet;-)
als angesagtester Registry Anbieter hätte ich zwei Möglichkeiten:
1) ich reize meine Marktposition voll aus, da es zu den von mir angebotenen TLD's keine ernsthafte Alternative gibt (selbst die .net führt gegenüber ihrer grossen Schwester .com immer noch ein Schattendasein). Dank des von der Icann initierten Preiskartells sehe ich mich in der wunderbaren Lage, meine marktbeherrschende Position voll auszunutzen und Preise zu diktieren, denn grossen Widerstand wegen der vorangegangenen Preiserhöhungen gab es bisher praktisch nicht, man kann Preiserhöhungen wunderbar erklären/rechtfertigen - alles für Investitionen in Sicherheitsstrukturen - damit hoffe ich, eventuellen Nörglern den Wind aus den Segeln zunehmen. Wenigstens hat sich Versign die Mühe gemacht, ihre "Preisanpassungen" zu begründen, die "Anderen" ziehen einfach wenige Monate später nach, ohne Begründungen. Hauptsache, die Boni Zahlungen lassen sich noch ein bisschen steigern, wenn's dann irgendwann nit mehr so gut laufen sollte, die Residenz auf meiner "Palmeninsel" ist in der Phase des Ausschöpfens schön prächtig geworden und nach mir die Sintflut!
2) als Boss einer potenten Registry bin ich mir schon der Verantwortung auch gegenüber meinen Vertragspartnern (Registraren) bewusst, denn ich möchte nicht, dass die Wertschöpfungskette durch fehlende Planungssicherheit meiner Vertragspartner eines Tages ins Wanken gerät, denn bisher habe ich davon recht ordentlich profitiert, auch im Hinblick auf deutlich gesunkende Hardware Kosten, was gut für den Massenmarkt mit bezahlbaren Preisen ist;-) Social Media Plattformen wie Facebook und solche, die noch gegründet werden, könnten mir selbst als Registry eines Tages mehr Konkurrenz machen, als mir lieb wäre, wenn diese mit immer ausgereifteren Infrastrukturen in Verbindung mit cleveren Marketing Tools für Promotion und Absatzförderung aufwarten, die für den ein oder anderen Marktteilnehmer eine lohnende Alternative sind zu "webhosting in Verbindung mit einer wertigen Domain", vor allen Dingen dann, wenn die Haltungskosten für Domains für den normalen Homepage Betreiber mit gewerblichen Ambitionen eines Tages nicht mehr tragbar sind
Alex, wir haben uns über die Jahre an die bisher für Registrare günstigen Einkaufspreise gewöhnt, generell lässt sich ein gut akzeptiertes Preisgefüge, in Anbetracht eines funktionierenden Wettbewerbs, nicht so einfach nach oben schrauben, es sei denn, man versucht mit künstlicher Verknappung die Preisstabilität aufzubrechen oder wie hier im Fall der Grundpreiserhöhungen ein "Preiskartell" Fakten schafft, wo der nachgeschaltete Wettbewerb nix mehr zu kamelle hat
Domain - und Webhosting sind unzertrennliche Spielpartner und unbestritten ein lohnender Massenmarkt, der noch lange nicht ausgeschöpft ist, bricht dieser Massenmarkt ein, sieht das dann für den Domain Sekundärmarkt auch nit mehr so dolle aus...
um auf deine Ursprüngliche Frage zurück zu kommen. auch mit stabilen Grundpreisen für 5 US$ für .net und 6 US$ für .com würde Verisign auch in Zukunft nicht am Hungertuch nagen

)
Rheinlaender.