Quaderno
Gesperrt
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- 12. Juni 2002
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Das hat jetzt zwar nichts mehr mit der Domain bademode.com zu tun, aber in den Ossi/Wessi/Nazi-Thread passt es noch weniger. Also hier:
Nachdem in der Diskussion zunehmend (zugegebenermassen auch von mir) polarisiert wurde und sich nach und nach einige Mitglieder hier als zumindest ehemalige Dialerbetreiber outen denke ich dass es Sinn macht nochmal meinen Standpunkt zu begründen. Es wird (auch hier) immer gern angeführt dass Dialer ja doch eigentlich seriöse Zahlungssysteme sind/waren, die man durchaus zur Zufriedenheit aller Beteiligten einsetzen kann/konnte. Diese Argumentation mag irgendwann (vielleicht ganz zu Beginn der Dialerära) mal nachvollziehbar gewesen sein (auch wenn ich selbst noch nie einen seriösen Dialer gesehen habe), trotzdem halte ich sie heute für falsch und gefährlich.
Es liegt in der Verantwortung eines Unternehmers, über kurzfristige Trends hinaus zu erkennen wenn sich massive Gefahren für das Kundenvertrauen auf seinem Absatzmarkt abzeichnen. Diese Bedrohung war durch den massenhaften missbräuchlichen Einsatz von Dialern seit Jahren gegeben und hat (wie zum Beispiel die W3B-Umfragen immer wieder belegen) nachhaltigen Schaden angerichtet:
Auch wenn es zumindest theoretisch Anwendungsfälle geben mag, in denen eine über das angebote Produkt wie auch den Modus und Umfang der Bezahlung hinreichend informierte Zielgruppe Dialer bewusst und freiwillig als Zahlungsmittel akzeptieren würde, könnte ich diese als seriöser Unternehmer nicht mit gutem Gewissen einsetzen, weil ich damit erstens der Masse an Betrügern neue Argumente liefern ("sind doch ganz seriöse Zahlungssysteme...") und mir dabei ausserdem selbst die Möglichkeit nehmen würde, mich aktiv (so wie seit Jahren hier im Forum durch Aufklärung und Information) gegen den fortschreitenden durch Dialer angerichteten Schaden im Internet zur Wehr zu setzen.
Ich halte dabei nicht jeden automatisch für einen Betrüger, der Dialer einsetzt oder eingesetzt hat, aber ich kann niemanden verstehen der bei dem massiven angerichteten Vertrauensverlust der potenziellen Kunden in das Internet Dialer noch immer als "eigentlich seriös" oder sogar "das beste Zahlungsmittel dass es im Internet gab" verharmlost. Manuel hat grundsätzlich recht, das eine Registrierung allein nicht viel aussagt, da sie ja die Möglichkeit eines Sinneswandels offenlässt. In diesem Fall spüre ich davon allerdings nicht viel. Und wer sich hinstellt und seinen für mich extrem grenzwertigen Dialer im Nachhinein noch verteidigt, obwohl es sehr wohl auch für diesen ganz konkreten Fall Internetforen mit Äusserungen von um signifikante Beträge geprellten Opfern gibt, der verhöhnt selbige auf für mich nicht nachvollziehbare Weise. Und da hat so ein Vergleich wie der von Jungfer dann gerade noch gefehlt. Bevor Ihr das nächste Mal argumentiert wie toll Dialer doch eigentlich waren denkt mal darüber nach wieviele aktive Onlinekäufer es heute möglicherweise ohne die ganze Betrugsproblematik geben könnte...
Gruss,
Holger
Nachdem in der Diskussion zunehmend (zugegebenermassen auch von mir) polarisiert wurde und sich nach und nach einige Mitglieder hier als zumindest ehemalige Dialerbetreiber outen denke ich dass es Sinn macht nochmal meinen Standpunkt zu begründen. Es wird (auch hier) immer gern angeführt dass Dialer ja doch eigentlich seriöse Zahlungssysteme sind/waren, die man durchaus zur Zufriedenheit aller Beteiligten einsetzen kann/konnte. Diese Argumentation mag irgendwann (vielleicht ganz zu Beginn der Dialerära) mal nachvollziehbar gewesen sein (auch wenn ich selbst noch nie einen seriösen Dialer gesehen habe), trotzdem halte ich sie heute für falsch und gefährlich.
Es liegt in der Verantwortung eines Unternehmers, über kurzfristige Trends hinaus zu erkennen wenn sich massive Gefahren für das Kundenvertrauen auf seinem Absatzmarkt abzeichnen. Diese Bedrohung war durch den massenhaften missbräuchlichen Einsatz von Dialern seit Jahren gegeben und hat (wie zum Beispiel die W3B-Umfragen immer wieder belegen) nachhaltigen Schaden angerichtet:
http://www.w3b.org/ergebnisse/w3b18/ schrieb:Nicht zuletzt aufgrund des besonders großen Sicherheitsbedürfnisses der deutschsprachigen WWW-Nutzer ist die Spam-/Viren-/ Dialer-Problematik als äußerst kritisch einzustufen. Auswirkungen auf die Internet-Nutzungsintensität allgemein und insbesondere auf kommerziell relevante Bereiche wie z. B. Online-Werbung und -Shopping sind nicht auszuschließen bzw. zum Teil bereits heute spürbar.
(...)
Sowohl Viren als auch Dialer verunsichern Internet-Nutzer und machen sie mißtrauisch. Die Gefahr, daß sie das Interesse der Nutzer bremsen, im World Wide Web neue Seiten zu erkunden und mit Hilfe von E-Mail-Informationen auf aktuelle Angebote aufmerksam zu werden, ist groß.
Auch wenn es zumindest theoretisch Anwendungsfälle geben mag, in denen eine über das angebote Produkt wie auch den Modus und Umfang der Bezahlung hinreichend informierte Zielgruppe Dialer bewusst und freiwillig als Zahlungsmittel akzeptieren würde, könnte ich diese als seriöser Unternehmer nicht mit gutem Gewissen einsetzen, weil ich damit erstens der Masse an Betrügern neue Argumente liefern ("sind doch ganz seriöse Zahlungssysteme...") und mir dabei ausserdem selbst die Möglichkeit nehmen würde, mich aktiv (so wie seit Jahren hier im Forum durch Aufklärung und Information) gegen den fortschreitenden durch Dialer angerichteten Schaden im Internet zur Wehr zu setzen.
Ich halte dabei nicht jeden automatisch für einen Betrüger, der Dialer einsetzt oder eingesetzt hat, aber ich kann niemanden verstehen der bei dem massiven angerichteten Vertrauensverlust der potenziellen Kunden in das Internet Dialer noch immer als "eigentlich seriös" oder sogar "das beste Zahlungsmittel dass es im Internet gab" verharmlost. Manuel hat grundsätzlich recht, das eine Registrierung allein nicht viel aussagt, da sie ja die Möglichkeit eines Sinneswandels offenlässt. In diesem Fall spüre ich davon allerdings nicht viel. Und wer sich hinstellt und seinen für mich extrem grenzwertigen Dialer im Nachhinein noch verteidigt, obwohl es sehr wohl auch für diesen ganz konkreten Fall Internetforen mit Äusserungen von um signifikante Beträge geprellten Opfern gibt, der verhöhnt selbige auf für mich nicht nachvollziehbare Weise. Und da hat so ein Vergleich wie der von Jungfer dann gerade noch gefehlt. Bevor Ihr das nächste Mal argumentiert wie toll Dialer doch eigentlich waren denkt mal darüber nach wieviele aktive Onlinekäufer es heute möglicherweise ohne die ganze Betrugsproblematik geben könnte...
Gruss,
Holger