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Domain-Grabber NSI

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engel

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ICANNWatch weist (erneut) auf einen Missstand in Sachen Domain-Registrationen hin: NetworkSolutions (NSI, VeriSign), gleichzeitig Vergabestelle (Registrar) und Betreiber der zentralen Datenbank (Registry) der gTLDs .com, .net und .org, hortet bereits lange verfallene Domain-Namen.

http://www.icannwatch.com/article.php?sid=558&mode=thread&or der=0


Als Beispiel nennt ICANNWatch die Domain resa2000.com, deren Eintrag bereits im Juni 2000 abgelaufen ist, die aber immer noch als registriert gilt. Die Liste solcher Domains lässt sich aber problemlos verlängern, wie Mike Mann von BuyDomains.com in der Mailing-Liste der General Assembly unter Beweis stellt. Er zählt dutzende von Domains auf, deren "Verfallsdatum" bis in das Jahr 1998 zurückreicht.

http://www.dnso.org/clubpublic/ga-full/Arc09/msg01270.html


Über die Gründe dafür lässt sich trefflich spekulieren. ICANNWatch vermutet, dass VeriSign als börsennotiertes Unternehmen damit seine Bilanzen frisiert. Den Investoren soll vorgegaukelt werden, dass der NSI Domain-Bestand - und damit die Zahl der Kunden - größer ist, als die tatsächliche Zahl.

Der Domain-Händler Mann dagegen sieht einen anderen Zusammenhang. Er bringt diesen Umstand mit dem von VeriSign geplanten "Waiting List Service" (WLS) in Verbindung. Dieser Service beinhaltet kurz gesagt, dass Domain-Interessenten einen wesentlich höheren Beitrag als bei der herkömmlichen Domain-Vergabe üblich zahlen und dafür dann eine bereits vergebene Domain erhalten, wenn diese von der NSI-Registry freigegeben wird. Um hier Relationen zu nennen: Die Vergabestellen zahlen pro vergebener Domain sechs Dollar p.a. für den Eintrag in der Registry. Für den WLS sollen sie dagegen 35 Dollar zahlen. Der Endpreis für die Kunden liegt entsprechend höher.

http://www.intern.de/news/2422.html


Mann geht aber noch weiter und unterstellt, dass VeriSign den vor Wochen mit SnapNames geschlossenen Vertrag nur benötigt, um unliebsame Kritik auszuschließen. SnapNames bietet seit Jahren einen ähnlichen Dienst wie WLS an. VeriSign begründete seinen Vertrag mit der Übernahme einer notwendigen Technologie.

Der Domain-Händler meint dazu nicht ganz unzutreffend, dass es für den Betreiber einer Registry wohl nicht so schwer sein kann, die Registrationsdaten einer Domain zu überwachen. Es handele sich um einen Vorwand, für diesen Zweck "Technologie" einkaufen zu müssen. Vielmehr gehe es darum, mögliche Beschwerden von SnapNames zu vermeiden, denn das bisher erfolgreiche Unternehmen hätte nach dem Start von WLS keine Chancen mehr auf dem Markt.

Das Grundproblem ist dabei nach wie vor die Zwitterrolle von NSI. Das Unternehmen kontrolliert einerseits den kompletten Datenbestand der drei gTLDs, tritt aber gleichzeitig in Konkurrenz zu anderen Vergabestellen als Registrar auf. Probleme wie die beschriebenen sind dabei nicht neu. Zumal NSI bzw. VeriSign beispielsweise auch Domains unter Great-Domains.com zu aberwitzigen Preisen anbietet. Aktuell beispielsweise studio.com für 150.000 Dollar.

Zusammenhänge zwischen der Kontrolle über die Registry und dem Domain-Handel außerhalb des Registrar-Geschäftes werden zwar ungern bestätigt. Doch es ist unschwer nachvollziehbar, dass den Konkurrenten diese enge Verflechtung missfällt.

http://www.intern.de/news/1702.html
http://www.intern.de/news/1667.html


Kritik an diesem Zustand wurde schon geübt, als der entsprechende Vertrag zwischen ICANN und VeriSign im vergangenen Jahr geschlossen wurde. Eine wichtige Rolle beim Zustandekommen des Vertrages spielte auch in diesem Fall der "externe Berater" der ICANN, Anwalt Joe Sims, über dessen "heimlichen" Gespräche sich am Dienstag ICANN-Direktor Andy Müller-Maguhn beschwerte.

http://www.intern.de/news/2582.html
http://www.intern.de/news/1820.html


Der Vertrag kam damals zustande, obwohl von Seiten der Wirtschaft als auch der Politik Bedenken wegen möglicher Wettbewerbsverzerrungen geäußert wurden.

Quelle: www.intern.de
http://www.intern.de/news/2585.html
 
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