Domainwert: (Mini-)Projektierung vs. Sedo & Co.

[werbecheck]

Projektideen hat man ja täglich viele und so bin ich immer wieder auf der Suche nach Domains.

Wenn ich eine passende Domains finde, die auch zum Verkauf angeboten wird, dann schrecke ich bei SEDO & Co. geparkten Domains meist zurück. Google "kennt" die Domain nicht, ich beginne damit seo-technisch von vorne.

Da ich aktuell mal wieder so einen Fall habe (ordentliche KW-Domain, aber geparkt) mache ich mir Gedanken darüber, warum Domainer nicht alle Domains mit einem Miniprojekt online stellen? Es gibt ja Domainer, die das selbst bei mehreren tausend Domains machen. (OK, inhaltlich schwach, automatisiert mit Amazon-Links, aber SEO-technisch immer noch besser als Sedo)

Ich denke jetzt nicht an die Type-In-Killer-Domains, bei denen durch das Parking was zusammen kommt, sondern an die Masse der Domains, die von alleine kaum einer eingibt, wo auch keine nennenswerten Einnahmen erzielt werden.

Ein Mini-Projekt ist doch schnell aufgesetzt, in der Bucht hole ich mir für ein paar Euros nen Dienstleister der mir ein paar Backlinks draufhaut und gut ist. Und als Käufer zieht mich so was schon viel mehr an, da ich seo-technisch schon einen (kleinen) Schritt weiter bin.

Oder macht das wirtschaftlich keinen Sinn? Erhöht sich der Domainwert nicht um die paar Euros, was die Miniprojektierung kostet?

 

[Paul_Kuhn]

Oder macht das wirtschaftlich keinen Sinn? Erhöht sich der Domainwert nicht um die paar Euros, was die Miniprojektierung kostet?

Zeit und Geld sind die beiden relevanten Faktoren.
Habe ich eine Domain benötige ich x Zeit und y Geld.
Habe ich hingegen z Domains, sind es schon "z"mal
soviel.

Ausserdem ist die Definition von "Mini" nicht eindeutig.
Ich verstehe darunter mindestens fünf Seiten Text
plus Kontaktformular und Impressum. Andere mögen
das anders sehen.

Und ein halbwegs vernünftiges Design kann man sich
auch mit dem besten Leatherman nicht mal so eben
selber schnitzen...

Mich dünkt, du siehst das zu sehr aus der SEO-Sicht.
Otto Normalverbraucher will eine Domain haben und fertig.
Von SEO und Konsorten hat der keine Ahnung. Und eine
Firma, die via Internetpräsenz etwas wuppen möchte,
rechnet eh schon von Haus aus einen Betrag X für
SEO-Dienstleistungen ein.

Ahoi!

 

[werbecheck]

Mmmh, ok, da ist meine Denke wohl wirklich sehr einseitig gewesen.

Wohl deshalb, da ich die Strategie fahre, drei Hauptprojekte (WerbeCheck, Energiebereich & Appkalkulator) und nebenher viele kleine schnelle (MFA) Sachen. Somit bin ich sicher mehr an "vor-optimierten" Domains interessiert, als ein Unternehmen welches für ein "Hauptprojekt" eine Domain kauft, und/oder das Budget einplant für die SEO-Maßnahmen.

 

[Domaniak]

Ein Mini-Projekt ist doch schnell aufgesetzt

Hallo "Werbecheck",
du hast natürlich recht, seotechnisch ist eine Domain auf der ein "kleines" Projekt läuft natürlich besser zum Verkaufen.
Aber die Aussage "ein Mini-Projekt ist doch schnell aufgesetzt" kann ich nicht teilen.
Texte schreiben oder schreiben lassen, Layout erstellen oder erstellen lassen, Seo optimieren usw.
Mein erstes Projekt habe ich von einem "Möchtegern" Layouter hier aus dem Forum erstellen lassen. Das Header habe ich sogar selber entworfen, da der Typ keine Ahnung von Design hatte, nun kein Wunder, ein gelernter Maler ist eben kein Grafiker oder Webdesigner, lach...
Nun erstelle mich meine Projekte selber und erspare dadurch viel Ärger und Zeit. Also, wenn Du selber projektieren kannst und Deine Arbeitszeit nicht rechnest, geht die Rechnung auf, aber wenn Du für die Dienstleistungen jemanden beauftragen musst, lohnt es sich meiner Meinung nach nicht.

Viele Grüße Domaniak

 

[manori]

Im Prinzip ist das der richtige Weg. Allerdings möchte ich dich mal sehen, wenn du eine dreistellige Zahl an Domains hast. Ob das dann immer noch "mal eben schnell" geht? Ganz abgesehen davon, dass hier nicht wenige Kollegen deutlich mehr Domains im Portfolio haben. Dass Sedo-Parking aus SEO-Sicht eine sehr schlechte Lösung ist, steht dabei außer Frage.

Ich habe nur rund 270 und mir vorgenommen, alle mindestens mit einer Startseite zu projektieren. Aber das dauert natürlich und wenn man sie etwas stärker ausbauen möchte, gilt wieder Dietmars Aussage: X x Y x Z = Aufwand. Und der ist dann erheblich. Wer nicht den Vorteil hat, Texte oder/und Layout oder/und Linkaufbau selbst anzugehen (und viele hier können/wollen keine Texte schreiben, Grafiken erstellen oder Linkaufbau betreiben), ist für jede ordentlich projektierte Domain (3 - 6 Seiten) schnell bei einer dreistelligen Summe. Und das mal dreistellige Anzahl von Domains ... Hoppla, macht mindestens einen fünfstelligen Betrag.

 

[AndyB]

Ich habe nur rund 270 und mir vorgenommen, alle mindestens mit einer Startseite zu projektieren.

Ich kann nur jedem Domainerkollegen raten - der über die nötigen Ressourcen verfügt - eine eigene Software zu programmieren (siehe z.B. hier). Einige meiner so projektierten Domains sind trotz starken Wettbewerbs ganz vorne dabei und haben so viel Traffic, dass ich mich davor scheue, ein "echtes" Projekt aufzusetzen.

 

[1Anna]

Eine Projektierung kann durchaus Sinn machen. Wir selbst haben in unserem Domainbestand einige auf diesem Wege genutzt und werden sicherlich auch im Laufe der Zeit weitere Projektieren.

Allerdings (da haben die Vorredner recht) der Aufwand für eine Projektierung ist sehr hoch, vor allem zeitintensiv. Deswegen sind Projekte die gerade einmal 30 bis 80 Euro pro Monat erreichen, eher Verlustbringer.

Wir Selbstständigen können natürlich leicht das Ergebnis verfälschen, indem wir unseren Zeitaufwand nicht mit einberechnen. Doch letztendlich lohnt es sich nur bei Domains, die von Haus schon einen "guten Zulauf" haben oder in die sehr sehr viel Zeit investiert wird (von zusätzlichen Werbekosten wollen wir gar nicht erst sprechen).

Andernfalls bleibt das Ergebnis unterm Strich sehr mager und ist wohl langfristig eher als Verlust zu bewerten.


Gruß


Anna

 

[papo]

Ob das wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt wohl stark vom Portfolio und der Ausrichtung ab. Wir erstellen tatsächlich seit einiger Zeit jede Menge "Miniseiten" [1] für unsere Keyworddomains. "Schnell aufgesetzt" ist da aber relativ und abhängig von den Ansprüchen. Bei uns fließen einige Stunden Arbeit in jede Domain. Mit komischen Links und Duplicate Content schade ich der Domain wohlmöglich mehr als durch das ursprünglich hinterfragte Domainparking. Neben Traffic von Google und zusätzlichen Einnahmen aus Werbung erhalten wir seitdem fühlbar mehr Kaufanfragen. Es macht außerdem Spaß zu sehen wie sich selbst kleine Nischenprojekte entwickeln...

Viele Grüße,
Paul


[1] Miniseite: hier teile ich im Grunde die Ansicht / Definition von Paul_Kuhn: "fünf Seiten (brauchbarer) Text
plus Kontaktformular und Impressum"

 

[Romario]

Mit Nischen-Projekte im Internet Geld verdienen erinnert mich ein wenig an das Spiel "Schiffe versenken". Zuerst feuert man in unterschiedliche Richtungen und wenn man etwas trifft bleibt man dabei und versucht die Nische auszuschlachten. Die Frage ob man also die anderen Domains im Portfolio projektiert oder nicht, hängt größtenteils davon ab wie viel Zeit einem noch bleibt für andere Projekte. Eines steht nämlich fest: Sollte man eine gute Nische gefunden haben heißt es so schnell wie möglich zu handeln, denn die Konkurrenz schläft nicht.

 

[engel]

ich hab da auch schon den "negativ Schuh" erlebt:
ist eine Domain projektiert, kommen auf oftmals Fragen nach PR, Sichtbarkeitsindex, monatl. Einnahmen, Anzahl Backlinks, etc.,
was bei den meisten kleineren Projekten nicht gerade als Burner anzusehen ist.
Oft werden diese "Daten" dann gerne zur "Wertermittlung" herangezogen, und die
eigentliche "Qualität" der Domain in den Hintergrund gerückt, bzw. die Domains als "Beiwerk" gesehen..
Geht man bei einer kleineren, ordenlichen Projektierung mal von Kosten zwischen
200-500€ aus wird es oft schwer sein, diese Zeit/Investition beim Verkauf wieder mit auf
den eigentlichen Domainwert schlagen und einen höheren Verkaufspreis erzielen zu können.
Sollte also im Einzelfall gut überlegt werden, ob und wie es möglich ist, diese Investitionen/Zeiteinsatz
wieder zumindest einzuspielen.

grüsse,
engel

 

[smyl]

Stimme Engel indirekt zu: Die Projektierung kann den Vorteil haben, dass sie das Potential eines Namens aufzeigt, kann aber auch die Fantasie auf Käuferseite verringern.

Die Projektierung bietet sich dann an, wenn man vom Potential und der Qualität seiner Domains überzeugt ist und der Funken bisher nicht auf Interessenten übergesprungen ist oder Attribute (wie Alter, bestimmte Links etc.) nicht entsprechend wertgeschätzt werden. Dann einfach mal zeigen, dass die Vorteile nicht nur Bestandteil der Verkaufsargumentation sind.

Ansonsten immer schön auf das Kosten- und Nutzenverhältnis achten. Auch nicht die eigene Zeit vergessen, die in das Projekt fließen. Selbst bei einer kompletten Abgabe von Entwicklung kann immer noch der ein oder andere Verwaltungsaufwand entstehen.

 

[volldafill]

Denke es hängt immer davon ab was man mit der Domain vor hat.

Wenn man direkt im Endkundengeschäft ist macht es weniger Sinn die vorher zu projektieren. Der Kunde selbst hat in der Regel eine fixe Idee was er mit einer Domain machen möchte und den interessiert ein laufendes Projekt relativ wenig.

 

[panic]

Mit Nischen-Projekte im Internet Geld verdienen erinnert mich ein wenig an das Spiel "Schiffe versenken". Zuerst feuert man in unterschiedliche Richtungen und wenn man etwas trifft bleibt man dabei und versucht die Nische auszuschlachten. Die Frage ob man also die anderen Domains im Portfolio projektiert oder nicht, hängt größtenteils davon ab wie viel Zeit einem noch bleibt für andere Projekte. Eines steht nämlich fest: Sollte man eine gute Nische gefunden haben heißt es so schnell wie möglich zu handeln, denn die Konkurrenz schläft nicht.

Finde ich teilweise eine überspitzte Behauptung von dir. Man hat mit Nischen Seiten sicherlich nicht immer Glück. Aber mit ein wenig Erfahrung kann man seine Chance/Verdienst in der Nische halbwegs kalkulieren.