http://www.heise.de/newsticker/meldung/84080
Fassen wir ein wenig zusammen:
Ein Kunde von Goneo habe in einem automatisierten Domainwechsel-Verfahren gegenüber dem Webhoster behauptet, Inhaber von google.de zu sein, teilte Goneo-Geschäftsführer Marc Keilwerth mit. Die Person habe online einen KK-Antrag gestellt, um die Domain zu Goneo umzuziehen und auf seinen Namen zu überschreiben. Ohne weitere Prüfung leitete Goneo diesen Antrag an das DeNIC weiter.
Übersetzung: Irgendein Trottel hat über einen Robot einen KK gestellt.
Wie in solchen Fällen üblich, fragte dieses wohl beim eingetragenen Provider für google.de nach, ob der Wechsel in Ordnung geht. Die US-amerikanische Google Inc. gab offenbar in der vorgeschriebenen Frist keine Antwort, was das DeNIC als Zustimmung zum Wechsel auslegt ("ACK"). Bisher wollte Google diesen Vorgang gegenüber heise online nicht bestätigen.
Die DENIC Registrare sind eigentlich verpflichtet, per default kk-Anträge freizugeben. Wird also einem KK-Antrag nicht widersprochen, zieht die Domain um, denn die Prüfung der Rechtmässigkeit hat ja schon beim Antragsteller stattgefunden
evil:
Besser wäre natürlich eine aktive Zustimmung bzw. eine automatische Ablehnung nach einer Frist, dies ist aber wohl von der DENIC nicht mehr erlaubt. Die Provider die automatisch KKs ablehnen, verstossen gegen die DENIC-Regeln.
Wenn man halt mal in Urlaub ist.... Pech gehabt!
Am gestrigen Abend um 20.30 Uhr ist also Google.de laut Keilwerth in die Verwaltung des deutschen Webhoster-Newcomers übergegangen. Als man kurze Zeit später bemerkt habe, was da passiert war, habe man dem DeNIC blind gestattet, die Domain wieder freizugeben.
Die Server bei Goneo hatten eine Totalüberlastung, man bemerkte den Fehler und löschte schnell die Domain - eine Rückübertragung ist ja technisch nur mit einem KK möglich - der hier aber garantiert noch nicht vorlag.
Gegen Mitternacht hat dann offenbar ein fremder KK-Antrag dafür gesorgt, dass Google.de nicht in den Schoß des Suchmaschinenbetreibers zurückfiel, sondern in die Hände eines Wiesbadener Domain-Händlers geriet.
Es war bestimmt kein fremder KK Antrag, sondern ein automatischer SNAP der gelöschten Domain.
Erst am Morgen kurz nach neun Uhr hat die DeNIC dem Domain-Spuk schließlich ein Ende bereitet.
Die kernarbeitszeit bei der DENIC ist wohl erst ab 9 Uhr.
Goneo-Geschäftsführer Keilwerth bedauerte den Vorfall ausdrücklich
Na was soll der arme Mann denn sonst sagen....
und versicherte, man werde künftig eine Inhaberprüfung bei KK-Anträgen durchführen.
Offensichtlich hat Goneo keine Überprüfung der Handle-Daten des neuen Inhabers mit denen des alten bzw. eine automatische Abholung und Umschreibung der Inhaberdaten.
Eine Änderung gem. den DENIC Richtlinien wird natürlich auch in Zukunft nicht verhindern, dass jemand gefakte Handles anlegt, um Domains auf gut Glück zu kapern.
Grüsse
123meins