Re: (halbwegs vernünftige)Domainbewertung per Inte
Hallo Chi,
Vorab erst mal: Jede Idee lese ich zumindest gerne - egal wie gut oder verdreht
sie in der Praxis wohl wäre. Eine Idee fördert auch oft die nächste.
Tatsächlich ist es schon lustig, wie divers die Bewertungen bei
'Bewertungsprogrammen' ausfallen - fast wie Spielautomaten in Las Vegas.
Als Einleitungsseite eines Bewertungsangebot stelle ich mir auf Grund Deines Ansatzes
nun die Aufführung der diversen (oft grob unterschiedlichen) Resultate einer
ausgesuchten Domain(s) mit der abschliessenden Frage: 'und der wahre Wert?'
(oder sowas).
Das Programm von Björn ist bei weitem das Beste auch meiner Meinung nach.
Trotzdem kann es 'the human factor' nicht ersetzen. Die Materie ist einfach
zu 'flüssig'. Sie hat z.B. auch etwas mit 'Domainklima' zu tun, weil der Handel
durch viele andere Faktoren postiv oder negativ beeinflusst wird, die ein Programm
leider nie erfassen kann.
Zudem ist die Bewertung einer Domain vom vorletzen Jahr oft nicht die Selbe wie
etwa heute: kann höher oder auch niedriger ausfallen.
Jemand, der/die es wagt, sich als 'Domainbewerter' zu bezeichnen, sollte
u.a. die Materie bereits über mehrere Jahre täglich 'gefressen' haben, selbst Domains
gekauft und verkauft haben, selbst den Hunger der Käufer oder Händler
abschätzen können, Trends fast schon vom Gefühl her etwas spüren,
überdurchschnittlich durch aktuelle News allzeitig informiert sein,
zumindest grundsätzlich auch Rechtssprechung etwas kennen (sei es
in DE, USA, WIPO/UDRP usw...), Potential des e-commerce realistisch
erwägen......etc, etc.! Dieser peripherale 'Dschungel' kann NIE von einem Programm
erfasst werden. Wer jedoch lange genug in diesem Dschungel überlebt hat,
gewinnt eine Art 'Instinkt' was 'shit' ist und was Möglichkeiten hat - und kann
sich trotzdem zeitweilig noch irren.
Es geht letztlich nur um einen realistischen Preisansatz sowohl für Käufer wie
auch Verkäufer. Zudem ist es ein Irrtum zu glauben, dass eine Bewertung
für etwa Euro xxxx unbedingt falsch war, wenn sie übermorgen für xxxxx
wieder 'über die Bühne' geht. Ebenso kommen auch eindeutige Euro xxxx Domains
im Ankauf für Euro xxx vor. Dies ändert u.U. nichts daran, dass die Domain
Euro xxxx trotzdem z.Z. wert ist (Anmerkung: Totschlagargumentatoren mit 'die Domain
ist nur soviel wert, wie jemand bereit ist/war zu zahlen' können sich ihren simplistischen
Senf bitte diesmal sparen). Die zu bewertende Domain gehört in eine angemessene
Klasse - jedes alte 'Dschungeltier' spürt das auch oft auf Anhieb.
Dann spielen sich u.a. noch drei Faktoren ein (Rubrik: Domain-sellers):
1. No marketing: jemand wartet auf ein Angebot rein durch 'Whois'.
2. Passives Marketing: (Sedo, Afternic, GD...).
3. Aktives Marketing (direct marketing): kostet Geld,Zeit, Provision/Prozente...
Ein 'Domainbewerter' sollte auch eine Empfehlung liefern können,
ob sich z.B. die Investition in #3 bei der bestimmten
Domain lohnen könnte. Der/die Bewerter(in) bekundet in dem Moment,
dass die Domain u.U. eine weitere Investition seiner/ihrer
Meinung nach rechtfertigt, welche die ursprüngliche Bewertung
u.U. sogar erheblich ändern _könnte_!
Und viel mehr...
So einfach ist das 'domain game'.
Freundlichen Gruss
John