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Domain-Geschäft wird immer lukrativer
Branche leidet nach wie vor an schlechtem Image.
Die Preise für Top-Domains erreichen immer höhere Rekordwerte. So wechselte in Österreich die Domain Job.at dieser Tage für 408.000 Euro den Besitzer und gilt damit in der Branche als höchstdotierter Deal im Land. Der Verkaufswert von Job.at ist knapp sechsmal so hoch wie jener der bisher teuersten österreichischen Domain Mozart.at. Diese wurde im Jahr 2000 für rund 70.000 Euro an einen neuen Besitzer abgetreten. Obwohl die immer höher werdenden Summen von Außen mitunter als unwahrscheinlich erscheinen, sind Deals in dieser Preisklasse inzwischen durchaus realistisch und keine Seltenheit mehr. "Für Österreich erscheint ein Betrag von rund 400.000 Euro zwar als sehr hoch, dennoch halte ich ihn für denkbar. Die Kürze des Namens und die Bekanntheit des Keywords Job machen die Domain sicherlich zu einer Top-Domain", meint Daniel Kollinger, Domainexperte und Geschäftsführer von NICIT.com, im Gespräch mit pressetext.
Kauf
Zunächst fand sich auf der österreichischen Registrar-Seite Nic.at noch der alte Besitzer Markus Ertler, Wiener Unternehmer und Betreiber der Immobilienplattform immobilien.net, als eingetragener Eigentümer Der Käufer von Job.at wurde hingegen nicht öffentlich genannt. "Das ist eher ungewöhnlich, denn normalerweise werden Deals erst veröffentlicht, nachdem das Geschäft abgewickelt ist und die Domain an den neuen Besitzer übergeben wurde", so Kollinger. Wie Brigitte Tomschik, PR-Beauftragte von immobilien.net, gegenüber pressetext bekräftigt, soll der neue Eigentümer allerdings in Kürze bekannt gegeben werden. "Die Transaktion ist bereits abgeschlossen und muss nur noch bestätigt werden. Die Bekanntgabe steht knapp bevor." Die vorzeitige Veröffentlichung des Deals sei auch daher zustande gekommen, dass eine derart hohe Summe in Österreich bislang noch nicht erzielt wurde und dies ein absolutes Novum sei, fügt Tomschik hinzu.
Selten
Wirkliche große Beträge werden bei Domain-Verkäufen in der Regel vor allem in den USA erzielt, wo selbst Summen in Millionenhöhe nicht als Einzelfall gelten. "Die USA und .com-Domains sind ein ganz eigener Bereich, Deutschland ist derzeit der zweitgrößte Markt, wo langsam auch höhere Preise üblich werden. In fast allen anderen Ländern sind die Deals aber noch wesentlich niedriger angesetzt", erklärt Kollinger. Die bisher teuerste Domain im deutschsprachigen Raum, an deren Verkauf auch Kollinger beteiligt war, ist poker.de. Sie ging in diesem Jahr um 695.000 Euro über den virtuellen Ladentisch.
Image
Häufig haftet dem Domain-Business immer noch ein unseriöses Image an, das aus Betrugsfällen und Abzocke in der Vergangenheit resultiert. Laut Kollinger befinde sich das Geschäft jedoch im Wandel und schüttle seine "bösen Seiten" zunehmend ab. "Natürlich gibt es auch einen unseriösen Teil und Fälle von gefälschten Domainverkäufen. An sich ist das Business aber etwas reales und besitzt einen echten Wert. Der Markt wächst stark und die Betrugsfälle werden weniger." Die seriösen Domain-Händler seien zudem daran interessiert und bemühten sich, das Image der Branche gerade zu rücken, versichert der Experte. (pte)