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"Massenmorde verhindert"
Terroralarm in Großbritannien
Britische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen der größten Terroranschläge seit dem 11. September verhindert. Demnach planten Selbstmordattentäter, bis zu zehn Passagierflugzeuge auf dem Weg von Großbritannien zu US-Flughäfen über dem Atlantik vermutlich zeitgleich explodieren zu lassen. Die Angst vor neuen Terroranschlägen auf Passagierflugzeuge sorgte am Donnerstag für ein Chaos im internationalen Luftverkehr. Zehntausende saßen auf Flughäfen fest. Weltweit wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Die britische Polizei nahm mehr als 20 Verdächtige fest. Nach Informationen des Senders BBC kommt die große Mehrheit aus verschiedenen Stadtteilen von London. In der mittelenglischen Stadt Birmingham gab es zwei Festnahmen, in High Wycombe nördlich von London mindestens eine. Zu ihrer Identität machten die Behörden zunächst keine Angaben. Nach britischen Presseberichten soll es sich um britische Muslime handeln.
Höchste Terrorwarnstufe
Die Gruppe soll geplant haben, Flüssigsprengstoff im Handgepäck an Bord zu schmuggeln und auf dem Flug in die USA zu zünden. Wegen der mutmaßlichen Anschlagspläne wurde in Großbritannien Alarmstufe Nummer eins ("critical") ausgelöst. Scotland Yard sprach von Plänen für einen "Massenmord von unvorstellbarem Ausmaß". Der britische Innenminister John Reid sagte, bei einer Umsetzung der Pläne hätte es einen "Verlust an Menschenleben von bislang nicht bekanntem Ausmaß" gegeben. Zugleich rief er die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
Chaos auf vielen Flughäfen
In Folge des Anti-Terror-Einsatzes mussten mehrere hundert internationale Flüge von oder nach Großbritannien gestrichen werden. Allein im Vereinigten Königreich waren nach offiziellen Angaben rund 400.000 Menschen von dem Chaos betroffen. Die britische Fluglinie British Airways musste mehr als 200 Flüge absagen, die Lufthansa strich mehr als 20. Auf dem Londoner Großflughafen Heathrow sowie vielen anderen Airports wurden die Personenkontrollen dramatisch verschärft. Die Mitnahme von Handgepäck wurde mancherorts völlig verboten.
Das Bundesinnenministerium in Berlin erhöhte nochmals die Vorkehrungen für die Luftsicherheit in Deutschland. Einzelheiten gab das Ministerium nicht bekannt. Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgefordert, bei Bedarf die Sicherheitskontrollen auf den Flughäfen über die EU-Standards hinaus zu verschärfen.
"Kritischer Punkt" war erreicht
Die ersten Hinweise auf eine neue Terrorserie - knapp fünf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA und 13 Monate nach der Terrorserie in London - gab es nach Polizeiangaben bereits vor mehreren Monaten. Die Ermittlungen hätten dann in der Nacht zum Donnerstag einen "kritischen Punkt" erreicht, sagte der Leiter der Anti-Terror-Einheit bei Scotland Yard, Peter Clarke. Bei der gemeinsamen Aktion von Polizei und Geheimdienst MI5 seien in der Nacht 25 Tatverdächtige festgenommen worden, vier von ihnen seien mittlerweile auf freiem Fuß. Die Fahndung nach weiteren Tatverdächtigen laufe auf Hochtouren, sagte der stellvertretende Scotland Yard-Chef Paul Stephenson. "Wir stehen noch ganz am Anfang." Die Sicherheitskräfte würden "alles tun, was für den Schutz der Öffentlichkeit erforderlich ist".
Zur Identität der Terrorverdächtigen, die zum Verhör nach London gebracht wurden, wollten sich die Behörden nicht äußern. Nach britischen Fernsehberichten handelt es sich überwiegend um britische Muslime. Auch die Selbstmord-Anschläge vom Juli 2005 in London mit mehr als 50 Toten waren von radikalen Islamisten verübt worden, die in Großbritannien lebten. Ziel der neuen Anschläge sollten nach Presseberichten Maschinen der US-Fluggesellschaften United, Continental und American Airlines gewesen sein.
Mix von Flüssigchemikalien
Sicherheitsexperten äußerten die Vermutung, dass die Terroristen vorhatten, die Flugzeuge mit Flüssigsprengstoff zum Absturz zu bringen. Die Bestandteile dafür hätten in unverdächtigen Verpackungen an Bord geschmuggelt und dann während des Fluges zusammengefügt werden sollen. Das Sicherheitspersonal achtet nun insbesondere darauf, dass keine Flüssigkeiten wie Getränke, Haargels oder Lotionen mit an Bord kommen. Wer mit Kleinstkindern reist und Babymilch mitführt, muss vor den Augen von Sicherheitsbeamten von der Milch kosten, um nachzuweisen, dass diese ungefährlich ist.
USA: "Wir sind im Krieg"
Der britische Premierminister Tony Blair informierte US-Präsident George W. Bush in der Nacht zum Donnerstag über die Verhinderung der Anschläge. Sicherheitsexperten sagten der BBC, der US-Geheimdienst CIA sei seit Wochen an den Ermittlungen beteiligt gewesen. Blair war ungeachtet dessen am Dienstag zu einem Urlaub in die Karibik geflogen. Er stehe von dort aus in ständigem Kontakt mit London, erklärte ein Regierungssprecher.
US-Justizminister Alberto Gonzales wertete die Aktion als Beweis, "dass wir uns nach wie vor im Kriegszustand befinden". Terroristen seien weltweit ständig dabei, Pläne zum Töten unschuldiger Zivilisten auszuarbeiten, sagte Gonzales in Washington. Er würdigte die "große Wachsamkeit" der britischen Behörden. US-Heimatschutzminister Michael Chertoff ordnete eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen auf US-Flughäfen an.
Quelle: http://n-tv.de/698259.html
Terroralarm in Großbritannien
Britische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen der größten Terroranschläge seit dem 11. September verhindert. Demnach planten Selbstmordattentäter, bis zu zehn Passagierflugzeuge auf dem Weg von Großbritannien zu US-Flughäfen über dem Atlantik vermutlich zeitgleich explodieren zu lassen. Die Angst vor neuen Terroranschlägen auf Passagierflugzeuge sorgte am Donnerstag für ein Chaos im internationalen Luftverkehr. Zehntausende saßen auf Flughäfen fest. Weltweit wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Die britische Polizei nahm mehr als 20 Verdächtige fest. Nach Informationen des Senders BBC kommt die große Mehrheit aus verschiedenen Stadtteilen von London. In der mittelenglischen Stadt Birmingham gab es zwei Festnahmen, in High Wycombe nördlich von London mindestens eine. Zu ihrer Identität machten die Behörden zunächst keine Angaben. Nach britischen Presseberichten soll es sich um britische Muslime handeln.
Höchste Terrorwarnstufe
Die Gruppe soll geplant haben, Flüssigsprengstoff im Handgepäck an Bord zu schmuggeln und auf dem Flug in die USA zu zünden. Wegen der mutmaßlichen Anschlagspläne wurde in Großbritannien Alarmstufe Nummer eins ("critical") ausgelöst. Scotland Yard sprach von Plänen für einen "Massenmord von unvorstellbarem Ausmaß". Der britische Innenminister John Reid sagte, bei einer Umsetzung der Pläne hätte es einen "Verlust an Menschenleben von bislang nicht bekanntem Ausmaß" gegeben. Zugleich rief er die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
Chaos auf vielen Flughäfen
In Folge des Anti-Terror-Einsatzes mussten mehrere hundert internationale Flüge von oder nach Großbritannien gestrichen werden. Allein im Vereinigten Königreich waren nach offiziellen Angaben rund 400.000 Menschen von dem Chaos betroffen. Die britische Fluglinie British Airways musste mehr als 200 Flüge absagen, die Lufthansa strich mehr als 20. Auf dem Londoner Großflughafen Heathrow sowie vielen anderen Airports wurden die Personenkontrollen dramatisch verschärft. Die Mitnahme von Handgepäck wurde mancherorts völlig verboten.
Das Bundesinnenministerium in Berlin erhöhte nochmals die Vorkehrungen für die Luftsicherheit in Deutschland. Einzelheiten gab das Ministerium nicht bekannt. Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgefordert, bei Bedarf die Sicherheitskontrollen auf den Flughäfen über die EU-Standards hinaus zu verschärfen.
"Kritischer Punkt" war erreicht
Die ersten Hinweise auf eine neue Terrorserie - knapp fünf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA und 13 Monate nach der Terrorserie in London - gab es nach Polizeiangaben bereits vor mehreren Monaten. Die Ermittlungen hätten dann in der Nacht zum Donnerstag einen "kritischen Punkt" erreicht, sagte der Leiter der Anti-Terror-Einheit bei Scotland Yard, Peter Clarke. Bei der gemeinsamen Aktion von Polizei und Geheimdienst MI5 seien in der Nacht 25 Tatverdächtige festgenommen worden, vier von ihnen seien mittlerweile auf freiem Fuß. Die Fahndung nach weiteren Tatverdächtigen laufe auf Hochtouren, sagte der stellvertretende Scotland Yard-Chef Paul Stephenson. "Wir stehen noch ganz am Anfang." Die Sicherheitskräfte würden "alles tun, was für den Schutz der Öffentlichkeit erforderlich ist".
Zur Identität der Terrorverdächtigen, die zum Verhör nach London gebracht wurden, wollten sich die Behörden nicht äußern. Nach britischen Fernsehberichten handelt es sich überwiegend um britische Muslime. Auch die Selbstmord-Anschläge vom Juli 2005 in London mit mehr als 50 Toten waren von radikalen Islamisten verübt worden, die in Großbritannien lebten. Ziel der neuen Anschläge sollten nach Presseberichten Maschinen der US-Fluggesellschaften United, Continental und American Airlines gewesen sein.
Mix von Flüssigchemikalien
Sicherheitsexperten äußerten die Vermutung, dass die Terroristen vorhatten, die Flugzeuge mit Flüssigsprengstoff zum Absturz zu bringen. Die Bestandteile dafür hätten in unverdächtigen Verpackungen an Bord geschmuggelt und dann während des Fluges zusammengefügt werden sollen. Das Sicherheitspersonal achtet nun insbesondere darauf, dass keine Flüssigkeiten wie Getränke, Haargels oder Lotionen mit an Bord kommen. Wer mit Kleinstkindern reist und Babymilch mitführt, muss vor den Augen von Sicherheitsbeamten von der Milch kosten, um nachzuweisen, dass diese ungefährlich ist.
USA: "Wir sind im Krieg"
Der britische Premierminister Tony Blair informierte US-Präsident George W. Bush in der Nacht zum Donnerstag über die Verhinderung der Anschläge. Sicherheitsexperten sagten der BBC, der US-Geheimdienst CIA sei seit Wochen an den Ermittlungen beteiligt gewesen. Blair war ungeachtet dessen am Dienstag zu einem Urlaub in die Karibik geflogen. Er stehe von dort aus in ständigem Kontakt mit London, erklärte ein Regierungssprecher.
US-Justizminister Alberto Gonzales wertete die Aktion als Beweis, "dass wir uns nach wie vor im Kriegszustand befinden". Terroristen seien weltweit ständig dabei, Pläne zum Töten unschuldiger Zivilisten auszuarbeiten, sagte Gonzales in Washington. Er würdigte die "große Wachsamkeit" der britischen Behörden. US-Heimatschutzminister Michael Chertoff ordnete eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen auf US-Flughäfen an.
Quelle: http://n-tv.de/698259.html