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Software-Erstellung

  • Ersteller Ersteller engel
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E

engel

Guest
Hallo zusammen,

ich möchte die jenigen, die Erfahrungen/Kenntnisse im nachfolgendem Sachverhalt haben, um eine grobe Einschätzung bitten, damit ich mich vor dem Einschalten des Anwalts etwas orientieren/einlesen kann.

Es geht um die Erstellung einer Software (Contentsystem). Diese wurde detailliert besprochen, alle nötigen Merkmale/Anforderungen per Mail (bestätigt) übermittelt. Preis und Termin zur Fertigstellung wurden festgelegt.

Seitens des Programmierers (Student) wurden schon zwei Termine zur Fertigstellung nicht eingehalten. Der zweite Termin sogar ohne Benachrichtigung meiner Person.

Welche Nachteile sind mir durch das Verhalten des "Programmierers" entstanden:

- nachweisbarer Verlust von Kunden, die das Script bei zeitnaher Fertigstellung in grösseren Mengen abgenommen hätten (mittlerer 4stelliger Betrag)

- in Auftrag gegebene, kostenpflichtige Suchmachinenoptimierung läuft derzeit ins Leere

- zeitlicher Verlust

Mir ist ein solches Verhalten angeblicher "Programmierer" schon das ein oder andere Mal wiederfahren und höre auch in Gesprächen mit anderen, dass solche Sachen schon fast die Regel sind.

Daher werde ich in diesem Falle es nicht mehr nickend zur Kenntnis nehmen, sondern mit allen zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln durchgreifen...

Ginge es um Marken-/Domainrecht, müsste ich hier nicht nachfragen... auf diesem "Gebiet" bin ich allerdings "neu" und möchte mich gerne informieren, damit ich meinen Anwalt auch entsprechend "anweisen und beraten" kann, bzw. nachvollziehen, was er treibt... ;)

Meinungen/Einschätzungen auch gerne per Mail/PM.

Schönen Abend und Grüsse,
engel
 
Hallo Thomas,

eine (schnelle) Einschätzung der Lage (ohne dass ich jetzt den Vertrag/Pflichtenheft kenne):

Ein Vertrag zur Herstellung von Software/Datenbanken ist ein sog. Urheberwerkvertrag. Die von Dir dargelegte Problematik liegt in dem Bereich des Vertrages, der dem Werkvertragsrecht unterliegt.
Ich gehe mal davon aus, dass Du ein vom Programmierer unterschriebenes Pflichtenheft und/oder einen entsprechenden Vertrag hast. Der Vertrag sollte idealerweise einen Termin zur Fertigstellung enthalten. Dieser wurde vorliegend überschritten.

Falls Du es noch nicht gemacht hast, dann solltest Du ihm (per Einschreiben mit Rückschein) letztmalig eine Nachfrist zur vollständigung Fertigstellung des Werkes setzen und gleichzeitig androhen, dass Du nach Ablauf dieser Frist vom Vertrag zurücktreten, jede weitere Lieferung ablehnen und Schadensersetz fordern wirst. Die Selbstvornahme behältst Du Dir ausdrücklich vor.

Ist diese Frist verstrichen, dann kannst Du vom Vertrag zurücktreten und Schadensersatz (oder ggf. Aufwendungsersatz) fordern (einfach erklärt).

Ciao
Forsaken
 
hallo thomas

ich sehe die sachlage (aus schweizersicht) genau so wie forsaken.

noch als ergänzung: wenn im pflichtenheft bei nichteinhaltung der
termine keine schadensansprüche geregelt wurden, so bleibt dir
wohl nur der von forsaken beschrieben weg.

grüsse ric
 
Hallo Thomas,

engel schrieb:
Es geht um die Erstellung einer Software (Contentsystem). Diese wurde detailliert besprochen, alle nötigen Merkmale/Anforderungen per Mail (bestätigt) übermittelt. Preis und Termin zur Fertigstellung wurden festgelegt.

Hier sehe ich ein kleines Problem für Dich :(.

Kannst Du nachweisen, das die eMailbestätigungen vom Auftragnehmer versendet wurden? Wo habt Ihr Preis und Termin vereinbart? Im schriftlichen und unterzeichneten Vertrag oder per eMail?

Ich sehe hier leider ein vergleichbares Problem wie bei gescheiterten Klagen wegen nicht zustandegekommenen eBayverkäufen usw. Letztendlich mußt Du im Laufe der Verhandlung schlüssig nachweisen, das die getroffenen Vereinbarungen von beiden Seiten akzeptiert und als Vertragsbestandteil angesehen werden. Ich sehe die Schwierigkeit in der Beweisbarkeit von eMails.

Gruß,

Hermann
 
Vielen herzlichen Dank!! :)

Nun bin ich "orientiert" und kann es angehen (lassen) ;)

Danke und Grüsse,
engel
 
Ich drücke die Daumen, dass sich das Blatt für dich zum positiven wendet.
Aber kann man von einem meist "geldlosem" Studenten wirklich etwas verlangen.
Welche Aussicht auf Erfolg hat sowas (allgemein gefragt)

Der wird doch ewig brauchen solche Schäden abzubezahlen.

Gruss
DeTep
 
Nun ja wenn der engel die Summe einklagt und einen "Titel" bekommt zahlt der Student bis zur Rente :D oder er studiert bis er Renter wird :) (wäre besser für Ihn)

@engel

Würde mir es auch nicht gefallen lassen. Einklagen, gewinnen (hoffentlich), kassieren :D
 
hitman schrieb:
@engel

Würde mir es auch nicht gefallen lassen. Einklagen, gewinnen (hoffentlich), kassieren :D

Gruß

Goekhan

Na, dass hoffe ich auch..... und wenn es sich sogar noch mehr rentiert als das Produkt, dann hat der Engel natürlich ein Glückslos gezogen :D

Gruss
DeTep
 
Der engel hat Anspruch auf die Dienstleistung und dem enstandenen Verlust(Umsatz, Gewinn, etc.). Wenn er den enstandenen Verlust sehr genau nachweisen kann, wie auch immer, kann er schon ein schönes Sümmchen dafür verlagen :)
Schade das wir nicht im amiland leben, da hätte man Ihn doch glatt um paar Mio´s verklagen können :D
 
Auch in den USA mußt Du einen Schaden ziemlich genau beziffern können.
 
Rechtlich gesehen kenn ich mich nicht aus, moralisch gesehen finde ich das ganze ab einem gewissen aspekt fragwürdig (wenn ich das ganze richtig verstanden habe):

Ich hab das also so verstanden, engel, daß du einem Studenten - wohlgemerkt nicht einer/m teueren Softwareagentur/selbstständigen Programmierer - den Auftrag gegeben hast, Software für dich zu entwickeln.

Es liegt nahe zu vermuten, daß dieser Student, eben diese Programmierung als Nebenjob zu seinem Studium betrieben hat. Von daher stellt sich für mich primär mal die Frage, ist das offiziell (firma des Studenten) oder unter der Hand gelaufen? Denn wenn es unter der Hand gelaufen ist, nimmst du ja gewisse Abstriche hin bekommst dafür aber einen besseren Preis (soll heißen, ich bin mir nicht sicher ob du da nicht selbst in Probleme gerätst wenn du das gerichtsanhängig machst).

Ich nehme hier mal an, es ist alles ordnungsgemäß gelaufen. Das würde dann ca. der Situation nahe kommen, in der ich öfters war, als ich noch studiert habe:

Hatte da ein Webdesignbüro laufen, daß ja irgendwie artverwandt der Programmierung, und teilweise auch diese inkludiert, ist. Ich kann aus Erfahrung sagen, daß oftmals der Verzug des Liefertermins auf Basis des Kunden entsteht, um ein Beispiel zu geben: Im Pflichtenheft ist genau geklärt, was wann zu erfüllen ist, jedoch kommt der Kunde wenige Tage vor Fertigstellung an und meint, daß er doch noch A,B und C zusätzlich implementiert haben möchte. Diese Addons lassen sich dann meistens nicht mehr im Rahmen der Lieferfrist erfüllen...
Mir persönlich ist auf Basis von sowas nie wirklich etwas passiert, da ich eben diesen Fall immer schon bei Vertragsschluß ausgeschlossen habe, jedoch drängt sich mir insofern die Frage auf, ob es in diesem Fall keine Änderungen der Zielsetzung unter bereits laufenden Arbeiten (also NACH Abschluß des Vertrags gab)?
(nur als Frage gemeint, nicht als Anschuldigung)

Tragisch wird es halt da, wenn du nachweislich Kunden und somit Kohle verloren hast. Diese würde ich auch wieder einfordern, FALLS es mir nicht möglich wäre diese Kunden wiederzugewinnen (hängt von der Art der Kunden und der Problemstellung der Software ab, doch vielfach ist das möglich - z.B. mit Preissenkung auf Basis des Verzugs - dann würde ich nur die Differenz einfordern).

Moralisch bedenklich wird es für mich dort, wo dann Kommentare fallen wie man solle Versuchen mehr einzuklagen, als das Produkt dann wirklich abwerfen würde. Natürlich ist so was schon öfters erfolgreich durchgeführt worden, jedoch imho ethisch nicht vertretbar.

Conclusion:
Also würde mir so was passieren, würde ich dem Studenten per Einschreiben eine Nachfrist setzen mit Hinweis auf potentiell verlorene Kunden und Schadensersatzansprüchen, würde dies aber nur so weit in die Tat umsetzen, als mir auch tatsächlich Schaden entstanden ist (siehe Beispiel vom "Kunden zurück gewinnen"). Falls mir kein wirklicher finanzieller Schaden entstanden ist, oder es mir gelungen wäre diesen abzuwenden, würde ich versuchen, kulant zu sein, und nicht "nur" wegen eines Lieferverzugs, der für mich ja ohne wirkliche Folgen (mit Ausnahme des Umstände machen und Ärger machens) geblieben ist, Gewinn aus der Situation auf Kosten eines anderen auf moralisch sehr fragwürdiger Basis zu schlagen...

Ist das ganze quasi unter der Hand gelaufen, dann wußtest du ja worauf du dich einläßt, und das ganze ist dann natürlich etwas anders gelagert...

mfg, pyro


P.S. Versuche hier nicht Partei für den Studenten zu ergreifen, jedoch sind so viele Variablen ungeklärt, daß imho eine Schlußfolgerung wie "den Studenten verklagen und alles Einfordern" nicht wirklich fundiert sein kann... (würde mich freuen, wenn du etwas mehr Infos Preis geben würdest, engel) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmals Danke für Eure Meinungen! :)

@pyro: ich habe sicherlich für alles und jeden Verständnis, aber irgendwann kommt der Punkt, wo ich das nicht mehr habe!

Der wirtschaftliche Schaden ist nachweisbar entstanden, und diesen werde ich in voller Höhe geltend machen!

Auch ein Student ist "mündig", und weiss, welche Vereinbarungen er eingeht.
Wenn er es nicht weiss/wusste, dann lernt er es jetzt.

Er bekommt es ja auch hin, hier im Forum zu posten ;)

Wünsche Euch einen schönen Tag und werde Euch sicherlich weiter informieren, denn solche "Programmierer" braucht kein Mensch!

grüsse,
engel
 
engel das war eigentlich nicht der Punkt den ich angesprochen habe (Mündigkeit), denn dieser steht für mich außer Frage.... siehe oben.
 
Hallo pyro,

die "anderen Punkte" lasse ich jetzt durch das Gericht entscheiden und äussere mich nicht weiter dazu (dürfte nachvollziehbar sein) ;)
Danke für Deine Ausführungen :)

grüsse,
engel
 
yepp... uncut, egal wie es ausgeht... wir wollen doch alle aus Fehlern lernen und weiterkommen..?? ;)

grüsse,
engel
 
Die Klage heißt nicht zufällig Engel ---> pyro ?!?!?!

Gruss
DeTep
 
lol nah... pyro ist nicht mehr student...pyro ist schon arzt... ;)

zusätzlich hätte sich pyro schon anders abgesichert... pyro´s bruder ist jurist... ;)

mfg pyro
 
Sicherlich kein Einzelfall !

.

....... ist dies ein Abbild einer neuen Betriebsführungs-Generation ?

- wer angiebt hat mehr vom Leben
- man haut mit großen Tönen kräftig über seine Möglichkeiten und/oder Fähigkeiten
- man versucht => einen großen Macher darzustellen welcher alles kann
- man ist absolut kool und verdient ganz nebenbei die große Kohle
- Profilneurotiker welche sich um jeden Preis in den Mittelpunkt bringen möchten

Mir wird ehrlich gesagt Angst und Bange, wenn ich beobachte wie moralisch bodenständige Firmen schließen.
Betriebsneugründungen jedoch wie Pilze aus dem Boden schießen mit dem Versuch in kürzester Zeit, egal mit welchen Mitteln, an ein schnelles Geld mit allem Luxus zu gelangen.
Moral und Anstand gegenüber unseren Mitmenschen verliert zunehmend an Bedeutung !
Ein gesprochenes Wort hat absolut keinerlei Bedeutung mehr. Alles muß schriftlich dokumentiert und alle möglichen Situationen müssen abgesichert werden.
Hier lob ich mir noch die bayrische Bauernmentalität => " Do host mei Wort drauf und des guid " ( auf mein Wort kannst Du Dich verlassen ) ;)

Wo sind unsere Tugenden
- fleißig, strebsam, genügsam, ehrwürdig, hilfbereit, bescheiden, rücksichtsvoll, und vor allem die Gottesehrfurcht ( leider hab ich kein besseres Wort hierfür finden können )

Vielleicht liegt es an unserem Wohlstand. Als Kind immer alles ohne große Mühe zu erhalten. Es wird alles nur noch Materiell fixiert.

Bitte entschuldigt meinen etwas zu langen Beitrag. Hab nur meine Gedanken geschrieben ohne Thomas oder dem Studenten eine Hilfe zu sein. Möchte Thomas seinen Thread nicht verwässern oder ablenken.

Wünsche Euch beiden, Ihr könnt Euch noch einigen und jeder versteht ein wenig die Problematik des Anderen.

Ciao / didi

.
 
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