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Wetterbericht: IDNs

Domaingame

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14. Juni 2001
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4.199
Reaktionspunkte
9
Hallo,

Zunehmend ziehen dunkle Wolken auf.
Die IDN-Konstellation dürfte für manche Richter
keine einfache Sachlage darstellen.
Angriffspunkte gibt es natürlich einige bei IDNs.
Ein Richter könnte sich jedoch auch Grundsatzfragen im
Sinne der Technik stellen.
Darf die Nutzung technischer Vortschritte im Zusammenhang
mit Internet und DNS bzw. Umlauten in
allgemeinbegrifflichen Domains grundsätzlich der Allgemeinheit
verwehrt werden, wenn der Begriff bereits vom Umlaut her
bisher umschrieben in einer Domain existiert?
Die Anwort dürfte wohl 'Nein' lauten.

Die Vortschritt der Technik zur letztlichen Implementierung von
Umlautdomains im DNS war wohl so absehbar wie der Wandel
von ursprünglichen Keyboards ohne Umlaute zu jenen
mit Umlauten. Technik und DNS bestimmen die korrekte
Nutzung von Umlauten in einer Sprache nicht, genauso
wenig wie wir das Buchstabieren von Goethe als Göthe
bestimmen können oder  'Gemüsehändler' als
'Gemuesehaendler' sprachlich ernsthaft  'durchgeht'.
Viele Netizens, welche heute wie auch schon damals
die Möglichkeit haben/hatten, sich Umlaut-umschriebene
Domains zu registrieren, haben sich davon
distanziert, weil diese Domainkonstrukte für sie vom
Sprachgebrauch her sowohl umständlich wie auch sprachlich
schlichtweg falsch erschienen.
Andere Netizens wiederum fanden sich auf eigene Faust
mit einer technischen  Notlösung ab und registrierten
sprachlich eher fremdartige Konstrukte.
Nun steht die Frage an, ob jemand, welcher ein
sprachlich fremdartiges Konstrukt registriert hat, sich damit
gleichzeitig auch Anspruch auf ein sprachlich korrektes
Konstrukt verschaffen darf? Ich meine grundsätzlich nein.
Prioritätsälteres 'Falsch' würde mit 'Richtig'
belohnt werden. Jene Netizens, welche damals auf 'falsch'
verzichteten, sich jedoch heute für 'richtig' entscheiden können,
hätten das Nachsehen? Das klappt beim besten Willen hinten
und vorne nicht. Kommt es hart auf hart, gibt es eher die umschriebenen
Konstrukte nicht - auch nicht im dicksten Duden.
Ein paar Jahre 'Denic' und  'T-Online'
ändern das auch nicht, genauso wenig wie sie nicht
ändern werden, dass absehbar in spätestens vier oder fünf
Jahren so gut wie niemand mehr 'verdrehte Umlaute' im
deutschsprachigen Raum als Domain ernsthaft begehren oder
in den Browser tippen dürfte.

Der obige Gedankengang beschäftigt mich. Hier geht es meiner
Meinung nach letztlich u.U. auch um mehr als IDNs.
Die natürliche Entwicklung technischer Phänomene
überhaupt könnte entfernt ins Spiel kommen - eventuell auch nicht
unbedingt historisch völlig fremd zu Kutschen/Autos,
Eisenbahn und Flugzeugen?! Nur abendliche Gedanken... :-)

Viele Grüsse

John
 
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