Danke Alex, für die umfassende Antwort. Niedlich, was Du da von den Gegner erzählst...ich hab's mir bildlich vorgestellt
Auch wenn ich sagen muss, dass ich der .gay Endung aufgrund der hohen Internetaffinität und weiterer Merkmale der Zielgruppe noch die größten Chancen eingestehe, in dem kommenden Desater ansatzweise Fuss zu fassen.
Denke ich auch. Das Erfolgskriterium wird sein, ob eine Endung wirklich identitätsstiftend ist plus die von Dir genannten Kriterien.
.gay könnte es schaffen, wenn wirklich die Community mitzieht und so, wie es scheint, von vornerein einbezogen wird und die Domains dann vor allem mit sinnvollem Content füllt. Da scheint das konzeptionell ja berücksichtigt zu sein, mal von dem Return ($$$) für die Community abgesehen, was kein schlechter Gedanke ist.
Von allen Endungen, die mir bisher über den Weg gelaufen ist, ist die .gay die Einzige, von der ich sagen kann: Die Macher denken nicht nur an den schnellen Reibach, sondern haben eine Vision.
Mich erinnert das an die .cat. Am Anfang dachte ich: Nationalistisches Gedöns. Katalanischer Kulturkreis. Blök. Blök.
Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass in meinem Umfeld (ich wohne in .cat) die Leute die Dinger reggen und mit Content füllen. Zum Spekulieren taugen die nix. Dafür ist die Zielgruppe zu klein. Aber ich sehe die .cat jeden Tag auf Visitenkarten etc. Hätte ich vor ein paar Jahren nie gedacht. OK, ist jetzt kein grosses Ding, die .cat...ich selber habe nicht Eine...aber respektierlich ist das schon.
Sehr lokal. Sehr, sehr regional. Nix grosses. Aber mit Daseinsberechtigung.
Ich will jetzt nicht Alex' Anwalt sein. Habe selbst oft genug gegen die inflationäre Einführung von dot-bullshit angeredet.
Aber: Wo sie Sinn machen, sollen sie durchaus ihre Existenzberechtigung haben. Das wird dann aber keinesfalls zu Spekulationszwecken sein, weil "grössere Ziele" verfolgt werden: Content für eine spezielle Zielgruppe oder Territorium.
Aber wie gesagt. Das geht nur, wenn die Community dahintersteht.
Was ist Community? Nehmen wir mal die .gay. Am Ende wird's drauf ankommen, dass die Schwulen-Disco oder die Lesben-Bar oder auf Gay spezialisierte Reiseagenturen echten Mehrwert anbieten auf den Domains.
Keine Parking oder MFA-Kacke.
Den einzigen Zweifel, den ich habe, wenn immer gesagt wird, sowohl bei .berlin oder .gay: Da steht die Handelskammer von Berlin dahinter, oder die grösste Gay-Organisation in Kentucky:
Am Ende kommt's drauf an, dass die Mitglieder das annehmen. Egal, was der Hauptverband mal jetzt wieder gerade unterstützt oder nicht unterstützt.
Am Ende der Kette steht das Individium. Der Katalane, die Lesbe, der Canon-Freak. Der lässt sich nix verordnen von einem Bundesverband in Zeiten von FB, Twitter etc. Der hat seinen eigenen Kopf.
Und genau dieser Mensch muss doppelklicken und die Geldbörse für eine Domain öffnen und das Hosting mit Leben füllen.
Bisher sind alle Versuche kläglich gescheitert, weil entweder die Registrare dass einfach so durchgedrückt haben und säckeweise die Kohle davongetragen haben oder es von oben durchgedrückt wurde (Dachverbände) und der Rückhalt vom "Mitglied auf der Strasse" fehlte bzw. fehlen wird, bei vielen Dingern die da noch kommen werden.
.com, org, net bleibt King. Da wird auch noch Platz für die ein oder ander non-spekulative TLD sein. Aber viele werden es nicht werden, nach dem heutigen Stand der Dinge.
Plopp sagte es schon: "Ein Ottonormaluser kennt keine .mobi, .asia, .tel usw.".
Das Keyword ist "identitätstiftend"....man muss sich mit dem Ding identifizieren können.
Der .gay traue ich das zu. Der .xxx nicht.