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Die Eintragungen in die Whois-Datenbank der Denic genießen weder...

Paul_Kuhn

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13. Okt. 2005
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...öffentlichen Glauben noch ermöglichen sie sonst einen gutgläubigen Erwerb von Rechten an einer Internet-Domain. Sie haben auch keinerlei konstitutive Wirkungen. Bei der Denic-Datenbank handelt es sich um ein rein privates Verzeichnis der Vertragspartner der Domain-Vergabestelle.

Mit öffentlichen Katastern und Baulastenverzeichnissen,...hat die …-Datenbank der Denic nichts gemein!
So die Quintessenz eines Gerichtsurteils des Brandenburgischen OLG im
Falle des strittigen Domain-Inhaberwechsels bei Gewinn.de.
Hier das andere Urteil, welches zum selben Fall in Frankfurt gefällt.

Und hier die Zusammenfassung als Artikel bei SEDO (Danke an naomi für den Tipp)

Und was lernen wir nun daraus?
[ ] "Mit AuthInfo wäre das nicht passiert"
[ ] "Hinterher ist man immer schlauer"
[ ] ___________________________

Viel wichtiger: Wann wird aus der privatwirtschaftlich organisierten
DENIC ein öffentliches und vor allem rechtsicheres Kataster?


Ahoi!

PS: Im Sedo-Artikel lese ich:
Der Erwerb einer Domain über den Sedo-Markplatz ist ebenfalls hilfreich. Denn damit steht Ihnen ein Nachweis offen, dass die Domain rechtmäßig auf Sie übertragen wurde.
Wann genau wird denn eigentlich eine Domain übertragen?
 
Interessant ist auch, dass man sich als Käufer nicht auf das Whois verlassen kann. Ist die Domain schon 12 x übertragen worden und macht der 2. Käufer dann geltend, die Übertragung auf den 3. Käufer sei nichtig, kann er vom 12. Käufer die Domain rausklagen.

Also: Kein gutgläubiger Erwerb einer Domain.

... und der 12. Käufer wird wegen des allgemein üblichen Gewährleistungsausschlusses Probleme haben, sein Geld vom 11. Käufer (Verkäufer) wieder zu bekommen.

Ganz schön blöde Sache!
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist auch, dass man sich als Käufer nicht auf das Whois verlassen kann. Ist die Domain schon 12 x übertragen worden und macht der 2. Käufer dann geltend, die Übertragung auf den 3. Käufer sei nichtig, kann er vom 12. Käufer die Domain rausklagen.

Also: Kein gutgläubiger Erwerb einer Domain.

Nun, Domains können eh nicht "erworben" werden, da man generell kein Eigentum daran erwerben kann, weil man eben keinen Eigentumsübertrag durchführen kann.

AlexS
 
Nun, Domains können eh nicht "erworben" werden, da man generell kein Eigentum daran erwerben kann, weil man eben keinen Eigentumsübertrag durchführen kann.

AlexS

Nun, Alex, Du vermischst da Äpfel mit Birnen...

Eine Domain ist ein Recht (genauer: Ein "Bündel" Rechte) und ein Recht kann selbstverständlich auch verkauft und/oder übertragen werden (siehe § 453 BGB). Also kann man Domains auch "erwerben".

Ciao
Forsaken
 
Nun, Alex, Du vermischst da Äpfel mit Birnen...

Eine Domain ist ein Recht (genauer: Ein "Bündel" Rechte) und ein Recht kann selbstverständlich auch verkauft und/oder übertragen werden (siehe § 453 BGB). Also kann man Domains auch "erwerben".

Ciao
Forsaken

Lieber Christian,

grundsätzlich gebe ich Dir Recht!

Man kann die Denic darum bitten einem Inhaberwechsel stattzugeben, dieser Bitte kommt die Denic dann dann in der Regel nach. Bis heute gehen nahezu 100% dieser Inhaberwechsel reibungslos über die Bühne.

Man hat mit der Denic einen Vertrag der einem das Recht einräumt die Nameserver für einen SLD-String im Rootserver der Denic bestimmen zu können. Nicht mehr und nicht weniger. Es exisitiert nur deshalb ein "Inhabereintrag" um
a.) den Betreiber der NS eines bestimmten SLD-Strings bei Rechtsverletzungen finden zu können
b.) im Falle des Wunsches die NS zu ändern nachprüfen zu können ob der Antragsteller berechtigt ist
c.) Ansprüche der Denic gegen den Inhaber der Rechte durchsetzen zu können


Jon Postel hat am 5.11.1986 der Uni Karlsruhe (wer weiss genaueres?) das Recht übertragen die Nameserver für die TLD ".de" zu betreiben. Diese hat dann das Recht 1997 an die frisch gegründete Denic eG übertragen. Denic eG ist eine Genossenschaft mit ein paar Hundert Mitgliedern. Das Schicksal der ".de" Domains liegt einzig und alleine in der Hand der Vertreter der Denic-Mitgliedsunternehmen.

Aber genau das sorgt natürlich für hervorragende Stabilität. Denn die Denic Mitglieder würden keine einzige Domain mehr loswerden, würden sich Domains nicht wie ein Quasie-Eigentum verhalten.

Insofern gebe ich Dir aus der praktischen Alltagssicht Recht: Domains verhalten sich IN DER REGEL wie rechtssicher übertragbare Rechte. Wäre ich "Inhaber" einer 500.000,- Euro ".de" Domain, würde ich mich aber darauf ganz und gar nicht verlassen sondern ein paar nette Sicherungsmaßnahmen ergreifen. Glücklicherweise habe ich das Problem nicht, und 99,9% der Kollegen hier auch nicht ;-)

Übrigens mal ein ganz anderes Horrorscenario: Wir betrachten die ganze Zeit das Vertragsverhältnis Denic-Inhaber und wie die Denic sich verhält. Aber keiner schaut auf ICANN. ICANN hat die Macht die ".de" an wen auch immer zu deligieren. Macht ICANN natürlich nicht einfach so, könnten sie aber. Neben der Rechtsunsicherheit im eigenen Lande besteht also auch noch zumindestens theoretisch eine Rechtsunsicherheit in den USA! ".de" Domains sind eben alle nur SLD's, und hängen damit in Ihrer Gesamtheit davon ab, dass der TLD-Betreiber sein "Inhaberrecht" behält. Übrigens einer der Gründe dafür, warum sich ccTLD's nicht als cityTLD Ersatz durchsetzen, also z.B. .la für Los Angeles, .lv für Las Vegas oder .fm für Fort Myers. Walmart (der grösste Konzern der Welt, Betreiber von Supermärkten - in der Regel in Metrogrösse) würde im Leben den Webauftritt der Walmart Superstores in Los Angeles nicht auf walmart.la aufsetzen, denn man weiss nie wann der Informationsminister in Laos "einkassiert" wird.

Leute: All das sind spitzfindige Horrorszenarien. Zu 99,99999% oder mehr ist man sich seiner Domain sicher. Aber ich gehe Dingen gerne auf den "Grund", und in Sachen Domain-Inhaberschaft und "Eigentumserwerb" muss man halt sehr detailliert hinschauen. Sowohl Denics "Recht" die ".de" zu betreiben als auch das Recht des ".de"-Domain Inhabers seine Domain jederzeit übertragen zu können sind eben nicht juristisch abgesichert, aber tatsächlich wohl sicher. Bitte das keiner hier jetzt schlaflose Nächte bekommt. Wie sagte einst ein CDU Politiker im Wahlkampf: "Denn eins ist sicher: Die Rente".

Prost!

AlexS
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, dass man einen Rechtsanspruch gegen die Denic hat, dass sie die Domainrechte auch einem Dritten (Käufer) einräumen und nicht nur Bittsteller ist, wie Alex suggeriert.

Aber klar. Es ist ein Dauerschuldverhältnis, wo die Denic gegebenenfalls Bedingungen auch ändern kann. Das ist in der Tat ein Risiko... Hatte ich ja schon mal drauf hingewiesen in einem Thread vor Jahren. Praktisch wird es aber dazu wohl nicht kommen...
 
Ich denke, dass man einen Rechtsanspruch gegen die Denic hat, dass sie die Domainrechte auch einem Dritten (Käufer) einräumen und nicht nur Bittsteller ist, wie Alex suggeriert.

Aber klar. Es ist ein Dauerschuldverhältnis, wo die Denic gegebenenfalls Bedingungen auch ändern kann. Das ist in der Tat ein Risiko... Hatte ich ja schon mal drauf hingewiesen in einem Thread vor Jahren. Praktisch wird es aber dazu wohl nicht kommen...


Hallo Domaingott,

Du hast es gerade wunderbar auf den Kopf getroffen: Bei anderen Deutschen Rechten -wie z.B. Marken- oder Patentrechten- besteht ein rechtlicher, von internationalen Institutionen wie ICANN unabhängiger und vor allem bei Deutschen Gerichten durchsetzbarer RECHTSANSPRUCH auf Übertragung desselben. Daher ist ein Eigentumsübertrag unzweifelhaft garantiert, es kann Eigentum erworben werden.

Beim Recht die NS für einen SLD-String im Rootserver der Denic bestimmen (und jederzeit ändern) zu können, ist das eben auf der TATSÄCHLICHEN Ebene (also auf Basis der tatsächlichen, täglichen Erfahrung der vergangenen 15 Jahre) sehr wohl auch gegeben, aber keinweswegs in der Zukunft unbedingt garantiert. ICANN könnte theoretisch der Denic die ".de" Deligierung entziehen, und zwar ohne dass die Bundesregerung da viel tun könnte. Wird ICANN natürlich nicht tun, und es würde ICANN evtl. den Vertrag und Status mit dem DOC (Department of Commerce in den USA) kosten, aber primär (auf dem Papier) ist ICANN selbständig und unabhängig, und KANN sowas eben tun. Die Denic KÖNNTE massenweise Domains aus Eigeninteresse mit Disputes belegen, so wie das beinahe bei der Einführung der neuen gTLD's passiert wäre. Da gibts dann KEIN Gesetz dagegen, da müssen (und können) wir auf den Selbstreinigungseffekt der Interessen der Deutschen Registrar-Gemeinschaft vertrauen. Aber es ist schon ein erheblicher Unterschied ob die Grundlage eines eigentumsähnlichen Rechtes aufgrund von nationalen Gesetzen oder dem gesunden Menschenverstand der Deutschen Registrare (bzw. deren Entsandten bei den Denic-Meetings) gegeben ist.

Aber nochmal: Praktisch läuft das aufs Gleiche wie ein "echtes" Eigentumsrecht heraus.

Übrigens "suggeriere" ich hier nichts ;-) Sprich mal ein paar Takte länger mit dem Denic Inhouse Justiziar und Deine Sicht auf die Dinge wird sich wandeln. Wir sind alle Domainer. Es liegt in unserem Interesse uns als Domain-EIGENTÜMER zu sehen, alles andere ist inakzeptabel für uns. Dieses Eigeninteresse "vernebelt" dann und wann die freie, ungeschminkte Sicht auf die nackten Realitäten. Es macht aber wenig bis gar keinen Sinn, dass wir uns in (falscher) Sicherheit einlullen, frei nach dem Motto: "Kopf in den Sand, wird schon alles gut gehen". Wenn es um meine "Rechte" geht bin ich lieber knallharter Realist. Und als der sage ich: Alles ist gut, keine akkute Gefahr am Horiziont. Aber: Augen auf!

Das alles gilt (es ist ja ein .de Thread) nur für ".de"-Domains. Wenn wir über ".tv", ".co" oder ".cc" Domains reden würden, dann würden meine Besorgnisse massiv grösser ausfallen.

AlexS
 
Und was lernen wir nun daraus?
[ ] "Mit AuthInfo wäre das nicht passiert"
[ ] "Hinterher ist man immer schlauer"
[ ] ___________________________

Viel wichtiger: Wann wird aus der privatwirtschaftlich organisierten
DENIC ein öffentliches und vor allem rechtsicheres Kataster?


Ahoi!

PS: Im Sedo-Artikel lese ich:
Wann genau wird denn eigentlich eine Domain übertragen?

Hi,

habe jetzt die Artikel auch mal gelesen, meine Güte da WIMMELT es ja von lustigen Verschreibern (DENNIC 225 und ähnliche Schoten).

Das ganze hat sich ja mit dem Auth-Info nun entgültig geklärt. Früher wurde eine Domain übertragen, wenn der Loosing Registrar binnen 5 Tagen kein "Nack" versandt hat. Und daher haben ALLE "guten" Registrare einfach "Auto-NACK's" versandt, und dann erst die Zustimmung des Registranten eingeholt und danach ein "Late-ACK" hinterhergesendet. Keine Ahnung warum einige Registrare das anders gehandhabt haben.

Heute ist diese wahnsinnige Methode das Einverständnis durch Abwesenheit eines Einspruches einzuholen (passiver Schutz) ja endlich dem internationalen Standart des aktiven Schutzes gewichen: Nur durch Kenntnis eines nur der Denic und dem Domaininhaber bekannten Authorisierungscodes (Auth-Info) kann der Winning Registrar einen Registrar-Transfer herbeiführen.

Zu Deiner Frage:
Wann genau wird denn eigentlich eine Domain übertragen?

Was meinst Du mit "Domain Übertragung"? Meinst Du einen Inhaberwechsel oder einen Registrar-Transfer? Registrar-Transfer ist ja oben beschrieben.

Wann wird aus der privatwirtschaftlich organisierten
DENIC ein öffentliches und vor allem rechtsicheres Kataster?

Psssst. PAULE. Bist Du wahnsinnig? Das hat ein Herr Michael Leibrandt (bis ca. 2007 GAC Vertreter der Bundesregierung bei ICANN, er wurde dann aber frecher und frecher und musste "leider" gehen) um die Jahrtausendwende schonmal probiert, und wir sollten es der Denic Führung HOCH ANRECHNEN, dass sie sein Ansinnen die Registrierungsstelle für .de Domains zu verstaatlichen vereitelt hat. Wäre die ".de" in staatlicher Hand, dann Gnade Gott. Vermutlich würde ein Registrierungsvorgang 10 Wochen dauern, 5 Kopien eines 4 Seitigen Antrages voraussetzen, und eine .de Domain würde 750 Euro kosten. :thumpdown:

Nee, nee, lass ma, das ist schon ganz gut organisiert so wie es gerade läuft!

AlexS
 
Zuletzt bearbeitet:
@ AlexS,


man erwirbt an einer .de-Domain kein Eigentum, sondern nur ein bestimmtes Nutzungsrecht auf Zeit. Eigentümer bleibt immer die Denic.

Wenn ein Eigentumerwerb möglich wäre, könnte man Domains auch beleihen. Ich habe seinerzeit mit verschiedenen Groß-Banken im In- und Ausland gesprochen um große Pakete anzukaufen. Jede Bank, auch private Investoren, lehnten aufgrund der Unbeleihbarkeit, wozu natürlich auch ein jederzeitiger Disput gehört, deshalb eine Finanzierung, egal in welcher Form, ab !

Fröhlichen nachweihnachtlichen Gruß


Erwin
 
Es ist wie im richtigen Leben: fragste fünf Leute, bekommste 6 Meinungen.

Ich zitiere mal einen Leitsatz aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes
aus dem Jahr 2004:

Das Nutzungsrecht an einer Domain aus einem Vertrag mit der DENIC e.G. fällt als eigentumsfähige Position unter den Schutzbereich von Art. 14 GG. Der Inhaber erwirbt jedoch weder das Eigentum an der Internet-Adresse selbst noch ein sonstiges absolutes Recht an der Domain, welches ähnlich der Inhaberschaft an einem Immaterialgüterrecht verdinglicht wäre.
(Hervorhebung von mir)

Und genau das kann doch in heutigen Welt nicht mehr Stand der Dinge sein.

Was spricht also gegen ein rechtssicheres Kataster für Domains?
(ausser den Genossen der DENIC)

Apropos, was hat die Uni Karlsruhe eigentlich damals für die Übergabe
der Verwaltung des de-Namensraumes an die DENIC erhalten?


Ahoi!
 
@ Paul,


das sollte das Ziel sein, ein rechtssicheres Kataster für Domains, ohne wenn und aber !

Schneefreien Gruß


Erwin
 
Ja, dann lass uns die Sache mal in Angriff nehmen!
Genügend Kompetenz und Sachverstand sind hier im Forum ja vorhanden.

Ahoi!
 
Genau. Wir raffen jahrelang die kostenlosen "Grundstücke" zusammen und beschweren uns dann, dass es dafür kein Kataster gibt.

Wer eine Urkunde wie bei einem Grundstück will, der muss sich auch darauf einstellen, dass erst mal alle Domains eingezogen werden und dann von der Hoheit (z.B. Staat) verkauft werden. Außerdem gibt es dann noch die "Domainerwerbssteuer", die "Domainsteuer" und entsprechende Notargebühren (bei jedem Verkauf und jedem Update).
Das Notarbüro im Rathaus ist immer Dienstags von 10:00 - 11:30 und Donnerstags von 14:30-16:00 Uhr geöffnet.
 
Genau. Wir raffen jahrelang die kostenlosen "Grundstücke" zusammen und beschweren uns dann, dass es dafür kein Kataster gibt.

Arithmos hat es verstanden, ja. Man zahlt ja eben NICHTS für eine Domain, sondern der Registrar den man beauftragt zahlt der Denic die Kosten für die Verwaltung der Nameserver. Die Denic hält ja die Infrastruktur selbst vor, und zwar mit 100-facher Spitzenlast (VeriSign sogar mit 1000-facher Spitzenlast, um DDOS Angriffe überstehen zu können). Eine Registry besteht technischerseits eben einfach nur aus einem (Root)-Nameserver, in dem die (Kunden-)Nameserver der SLD's verzeichnet sind. Nicht mehr und nicht weniger. Dann gibts noch einen damit verknüpften WHOIS Server, der einem anzeigt, wer welche Nameserver für bestimmte SLD's eintrug. Genaugenommen (und z.B. die lettische ccTLD Registry tut das auch) sollte man NICHT von einem "Domainregistrierung" sprechen, sondern im technischen Sinne ist es eigentlich eine Nameserver-Registrierung. Man registriert seine Nameserver FÜR einen bestimmten SLD-String. In Lettland lauten die Rechnung, welche einem die Mathematische Universität von Riga zusendet konsequenterweise auch: "Invoice for Nameserverregistration". Merke: Nur weil 100% aller Marktteilnehmer ein Ding so oder so nennen, ist das noch lange nicht korrekt. Und als Domainer wäre das ja auch doof, es würde dann so heissen:
"Hallo, mein Name ist Alexander, ich bin Nameserverregistrierungs-Rechte-Broker. Möchten Sie die Rechte an der Änderung der Nameserver für den SLD String 'rheumakissen' unter der TLD '.de' gegen Zahlung einer einmaligen Zustimmungsgebühr für die Inhaberübertragung in Höhe von 2.500 Euro erwerben ?"
Nun, das klingt beknackt, daher rede auch ich immer von "Domainregistrierungen", "Domain-Brokerage", "Domaininhaber" oder "Domainhandel". Ist umgangssprachlich schon OK. Aber im engeren technischen und organisatorischen Sinne ist es halt nicht korrekt.
Nochmal: ICANNS Vorgänger Jon Postel gab die Deligierung der .de Domains an die Uni Karlsruhe, die übertrug sie der Denic als Genossenschaft einiger hundert Deutscher Registrare. Denic trägt auf Wunsch (wenn noch nicht andersweitig genutzt) einen Wunschstring als SLD in den Root-Nameserver für ".de" ein, auf dass die qualified Domain wunschstring.de technisch im Internet aufgelöst würde, und zwar auf Selbstkostenbasis. Damit "erwirbt" man das Recht, diese NS für diesen Wunschstring (SLD) ändern zu können. Man kann darüberhinaus die Denic jederzeit darum bitten den Berechtigten (wir nennen es Inhaber) zu ändern, und Denic stimmt da in der Regel zu, muss es aber nicht. Ende der Story. "Qualified Domains" ("wunschstring.de") existieren nicht, es sind lediglich technische Schreibweisen.

Weder ICANN noch Bundesregierung haben dabei was zu melden. Hey, so einfach ist das, und mich wundert dass darüber wirklich diskutiert wird. Die Bundesregierung kann sich auf den Kopf stellen, sie hat nichts auf dem Gebiet TLD's zu melden. Möchte sie übrigens auch nicht, das hat sie klipp und klar selbst zum Ausdruck gegeben. Das ist übrigens auch dem Vertreter der Bundesregierung bei ICANN klar.


Wer eine Urkunde wie bei einem Grundstück will, der muss sich auch darauf einstellen, dass erst mal alle Domains eingezogen werden und dann von der Hoheit (z.B. Staat) verkauft werden. Außerdem gibt es dann noch die "Domainerwerbssteuer", die "Domainsteuer" und entsprechende Notargebühren (bei jedem Verkauf und jedem Update).

GENIAL! Du übertriffst meine schlimmsten Horrorscenarien. Leute: Arithmos hat Recht. Wenn die Bundesregierung ihre Fingerchen im Spiel hätte, .de wäre quasie TOT!

Das Notarbüro im Rathaus ist immer Dienstags von 10:00 - 11:30 und Donnerstags von 14:30-16:00 Uhr geöffnet.

Versuch Dir mal ein Land vorzustellen, wo Handelsregistereinträge gleichtätig erledigt werden, und der TÜV auch Samstags und zwar bis 16:00 Uhr und Wochentags bis 20:00 Uhr geöffnet hat ;-) Nun ja, es ist NICHT Deutschland natürlich, aber es ist in der Eu.

Freunde: Wir können mit unserer ccTLD Registry sehr froh sein, glaubt mir. Wäre das in Bundeshand, dann gute Nacht! Es gab und gibt so einiges Verbesserungspotential! Der AuthCode war sowas, und die Einführung der Kurz-Domains (z.B. der 9 nächstes Jahr) ist nicht optimal. Aber in der Gesamtheit haben wir Deutschen es mit unserer ccTLD Regisry EXTREM gut getroffen, und das verdanken wir zu einem grossen Teil der Denic Führung!

AlexS
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, dann lass uns die Sache mal in Angriff nehmen
Genügend Kompetenz und Sachverstand sind hier im Forum ja vorhanden.

Ahoi!

Aus naheliegenden Gründen bin ich kein Fan deiner Idee, aber mal ganz theoretisch betrachtet: Wie würde das prozedural aussehen? Welche Rolle spielt in Deinem Scenario Denic, welche der Staat? Welche ICANN? Bei wem würdest Du vorsprechen? Bei der ccTLD Registry Constituency? Beim Board? Oder sollte Denic da selbst vorpreschen, und aus eigenen Stücken das WHOIS File für das Zonefile der .de an den Staat abgeben? Und wie sähe das technisch aus?

Es kann nur ICANN oder die Denic etwas tun, die Bundesregierung ist da aussen vor.

Eine der wenigen Ausnahmen der letzten Jahre ist der Polizeistaat Dubai: Die haben erst JETZT kapiert wie wichtig das Internet ist, und sie haben daher gerade die ccTLD Registry verstaatlicht. Dubai ist schön, aber eben eine Polizeistaat-Diktatur. Wenn Du auf sowas stehst: Dubai ist "offen" für Gastarbeiter die bereit sind ihre Rechte am Airport an der Garderobe abgeben.

AlexS
 
Zuletzt bearbeitet:
Apropos, was hat die Uni Karlsruhe eigentlich damals für die Übergabe
der Verwaltung des de-Namensraumes an die DENIC erhalten?

Paule,

Sabine Dolderer WAR Mitarbeiterin an der Uni Karlsruhe. Und 1997 war das Internet erst 3 Jahre "kommerziell" und Domains waren in DE noch nahezu nichts "wert".

Das Internet ist ja erst durch die Unis überhaupt weltweit gewachsen. In vielen Ländern ist auch heute noch die Uni (in der Regel eine in der Hauptstadt und eine mathematische oder technische Fakultät, so in Lettland z.B. die mathematische Fakultät der Universität Riga) Betreiber der ccTLD. Diese Unis sind nicht auf "Profit" aus.

Menno, immer diese Profitgier :motz:

AlexS
 
Genau. Wir raffen jahrelang die kostenlosen "Grundstücke" zusammen und beschweren uns dann, dass es dafür kein Kataster gibt.
Und? Wo liegt dein Problem? Beim Raffen oder beim Beschweren?

Nochmals für alle zu lesen:
Die Eintragungen in die Whois-Datenbank der Denic genießen weder öffentlichen Glauben noch ermöglichen sie sonst einen gutgläubigen Erwerb von Rechten an einer Internet-Domain. Sie haben auch keinerlei konstitutive Wirkungen. Bei der Denic-Datenbank handelt es sich um ein rein privates Verzeichnis der Vertragspartner der Domain-Vergabestelle.
Mit öffentlichen Katastern und Baulastenverzeichnissen,...hat die …-Datenbank der Denic nichts gemein!
Genau das bemängle ich!

Wer eine Urkunde wie bei einem Grundstück will, der muss sich auch darauf einstellen, dass erst mal alle Domains eingezogen werden...
Quatsch mit Soße.
"Domainerwerbssteuer" = Registrierungskosten
"Domainsteuer" = lfd. jährl. Verlängerungskosten
"Notargebühren" - darüber gilt es zu reden/verhandeln

Wo steht denn festzementiert beschrieben, dass eine de-Domain
jährlich nur maximal 2,92 Euro [nach Kickback] kosten darf?

Das Notarbüro im Rathaus ist immer Dienstags von 10:00 - 11:30 und Donnerstags von 14:30-16:00 Uhr geöffnet.
Ich saß in den letzten zwei Jahren viermal einem Notar gegenüber,
einmal bei mir zuhause abends um 21 Uhr, dreimal beim Immobilien-
makler abends um 20 Uhr - wie man sieht, sind die flexibler geworden.

Ahoi!
 
Quatsch mit Soße.
"Domainerwerbssteuer" = Registrierungskosten
"Domainsteuer" = lfd. jährl. Verlängerungskosten
"Notargebühren" - darüber gilt es zu reden/verhandeln

Wo steht denn festzementiert beschrieben, dass eine de-Domain
jährlich nur maximal 2,92 Euro [nach Kickback] kosten darf?

Liebster Paule, Paulienchen, Knuddelbär,

EINSPRUCH!

Der Einmalbetrag den ein Denic Mitglied der Denic beim Reg zahlen muss, und die monatlichen Beiträge (und nur um diese Kosten geht es, was ein Registrar dann noch alles seinem Kunden weiterberechnet steht auf einem anderen Tablett) sind lediglich kostendeckend. Server, Büromieten, Reisekosten, Faxpapier (im Januar besonders viel) und Gehälter, all das muss ja jemand bezahlen. Aber Gewinn entsteht eben keiner.

Das kann man nicht mit den in DE erhobenen Steuern vergleichen, die nämlich fliessen in alle möglichen sachfremden Töpfe wie Militär oder Sozialhilfe.

Allerdings mit dem Preis geb ich Dir Recht: ZU BILLIG! Ganz schlecht für die TLD. Man merkt bei einer organisch gewachsenen TLD wie .de nicht wie ein niedriger Preis schadet, aber über die Jahrzehnte ist es geeignet die TLD ernsthaft zu beschädigen. Beispiel: Das Volk (der normale User da draussen) hat eben seit JAHREN schon keinerlei Primärzugang mehr zu ungenutzten und daher aufgegebenen Domains. Die werden nämlich alle von uns "Domaininvestoren" gegrabbt, und dem freien Markt entzogen. Frage: Warum soll ein Interessent an solcher Domain einem Domain-Warhouser hunderte wenn nicht tausende Euros zahlen, warum geht das nicht in einem fairen und das TLD-Brand stärkenden Prozess an die Denic, die es dann für was auch immer verwendet? ".de" Domains sollten eher 25 Euro aufwärts kosten, und freiwerdende sollten für 6 Monate zur Auktion ausgeschrieben werden! Mit der Möglichkeit fürs Volk sich bei Denic jederzeit für seine Wunschdomain voranzumelden, und dann bei Freiwerden benachrichtigt zu werden. Ich würde da also z.B. schubert.de vormerken, wenn die dann in 5 Jahren mal frei wird bekommt sie nicht der Mann der sie momentan alle bekommt, sondern ich krieg ne Mail von der Denic und kann in einem fairen Prozess dafür bieten!

Mit dem überschüssigen Geld kann die Denic folgendes tun:

[ ] Alle Festplatten der Server aus purem Gold anfertigen lassen ("Innere Werte stärken")
[ ] Ein Rehazentrum für geschädigte .de-Snapper betreiben...
[ ] Airbus 380 SER Executive Configuration (SER = Super Extended Range, Reichweite 30.000 km) anschaffen,
....damit ist man nämlich WIRKLICH flexibel, und kommt ausgeruht auch in den entferntesten Winkel der Erde!



AlexS
 
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Ich saß in den letzten zwei Jahren viermal einem Notar gegenüber,
einmal bei mir zuhause abends um 21 Uhr, dreimal beim Immobilien-
makler abends um 20 Uhr - wie man sieht, sind die flexibler geworden.

Ahoi!

Arithmos meinte eigentlich keine Notare, die sind wirklich flexibel, nein, er meinte eher das Domain-Kataster im RATHHAUS!

He, He hier in den USA würden sie aus dem Thread eine Reality Show machen, die hiesse dann "Domain Wars". Mal zwischendurch für alle Leser die nicht "so tief" in der Materie stecken: Alles was wir hier so sagen ist sehr hypothetisch und ein bisserl akademisch (keine Angst, Akademisches Verhalten ist wissenschaftlich nachweisbar NICHT ansteckend, keine Angst daher) angehaucht. Domainregistranten werden wohl auch in Zukunft ".de" Domains über Registrars bei der Denic spottbillig regisrieren, und sie jederzeit "verkaufen" können. Das "Recht" an einer Domain ist somit sicher. Eben wie die Rente in den 80ern ;-)

AlexS
 
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