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engel
Guest
Für das nächste Treffen der ICANN (Ghana, 10. bis 14. März) wurde die Aufnahme eines interessanten "Spezialthemas" angekündigt: Adressierungssysteme außerhalb des DNS.
http://www.icann.org/announcements/announcement-21jan02.htm
Mit diesen "Higher-Layer Naming Systems" sind Verfahren wie etwa die von RealNames.com angebotenen Keywords gemeint. Diese Schlüsselbegriffe, die kostenpflichtig bei RealNames.com gebucht werden können, dienen als Ersatz für die Adresseingabe.
http://www.realnames.com/
In der Praxis soll das so aussehen: Ein Anwender, der bspw. auf der Suche nach Informationen zu einem bestimmten Fahrzeugtyp ist, gibt nur noch den Namen des Herstellers und des Fahrzeugtyps in der Adresszeile ein. Er gelangt dann auf die jeweiligen (Unter-) Seiten des Herstellers.
Zumindest dann, wenn dieser Hersteller die Kombination "Herstellername Fahrzeugtyp" bei RealNames gebucht hat und dafür 49 bzw. 199 Dollar pro Jahr zahlt. Und das auch nur, wenn die Eingabe dieser Begriffe auf dem Microsoft Internet Explorer erfolgt. Denn nur dieser Browser kann RealNames so interpretieren, dass die Keywords-Eingabe mit dem beabsichtigten URL verbunden wird.
Das klappt allerdings nicht, wenn die Hosts-Datei des Windows-Rechners manipuliert wurde. Etwa dergestalt, dass die Eingabe einer ungültigen Adresse nicht mehr zum Aufruf der MSN-Suchmaschine führt. Dies geschieht teils absichtlich, um statt der MSN-Suche andere Suchmaschinen mit dem MSIE zu verbinden. Teils aber auch unabsichtlich, wie im letzten Jahr gemeldet wurde.
http://www.intern.de/news/2257.html
Doch auch wenn dieses RealNames-System nur unter bestimmten Bedingungen wirksam ist, scheint sich die ICANN dafür zu interessieren. Das heißt, es soll erst einmal grundsätzlich geklärt werden, wie und ob solche Systeme mit dem DNS in Konflikt geraten können. Wäre das der Fall, so würden sie in die Zuständigkeit der Internet-Verwaltung fallen.
Offenbar wurden bereits Bedenken in dieser Hinsicht geäußert. Dies auch im Zusammenhang mit der anstehenden Einführung multilingualer Adresssysteme, bei denen Adressen mit Hilfe unterschiedlicher Zeichensätze (z.B. deutsche Umlaute, japanische Schriftzeichen) eingegeben werden können. Diese Möglichkeit besteht bei den RealNames-Keywords ebenfalls.
Ganz von der Hand weisen kann man solche Bedenken vermutlich nicht. Sonst wäre die Frage von ICANN auch kaum zum "Special Topic" und damit zum Top-Thema des nächsten Treffens gemacht worden.
Quelle: intern.de
http://www.intern.de/news/2486.html
http://www.icann.org/announcements/announcement-21jan02.htm
Mit diesen "Higher-Layer Naming Systems" sind Verfahren wie etwa die von RealNames.com angebotenen Keywords gemeint. Diese Schlüsselbegriffe, die kostenpflichtig bei RealNames.com gebucht werden können, dienen als Ersatz für die Adresseingabe.
http://www.realnames.com/
In der Praxis soll das so aussehen: Ein Anwender, der bspw. auf der Suche nach Informationen zu einem bestimmten Fahrzeugtyp ist, gibt nur noch den Namen des Herstellers und des Fahrzeugtyps in der Adresszeile ein. Er gelangt dann auf die jeweiligen (Unter-) Seiten des Herstellers.
Zumindest dann, wenn dieser Hersteller die Kombination "Herstellername Fahrzeugtyp" bei RealNames gebucht hat und dafür 49 bzw. 199 Dollar pro Jahr zahlt. Und das auch nur, wenn die Eingabe dieser Begriffe auf dem Microsoft Internet Explorer erfolgt. Denn nur dieser Browser kann RealNames so interpretieren, dass die Keywords-Eingabe mit dem beabsichtigten URL verbunden wird.
Das klappt allerdings nicht, wenn die Hosts-Datei des Windows-Rechners manipuliert wurde. Etwa dergestalt, dass die Eingabe einer ungültigen Adresse nicht mehr zum Aufruf der MSN-Suchmaschine führt. Dies geschieht teils absichtlich, um statt der MSN-Suche andere Suchmaschinen mit dem MSIE zu verbinden. Teils aber auch unabsichtlich, wie im letzten Jahr gemeldet wurde.
http://www.intern.de/news/2257.html
Doch auch wenn dieses RealNames-System nur unter bestimmten Bedingungen wirksam ist, scheint sich die ICANN dafür zu interessieren. Das heißt, es soll erst einmal grundsätzlich geklärt werden, wie und ob solche Systeme mit dem DNS in Konflikt geraten können. Wäre das der Fall, so würden sie in die Zuständigkeit der Internet-Verwaltung fallen.
Offenbar wurden bereits Bedenken in dieser Hinsicht geäußert. Dies auch im Zusammenhang mit der anstehenden Einführung multilingualer Adresssysteme, bei denen Adressen mit Hilfe unterschiedlicher Zeichensätze (z.B. deutsche Umlaute, japanische Schriftzeichen) eingegeben werden können. Diese Möglichkeit besteht bei den RealNames-Keywords ebenfalls.
Ganz von der Hand weisen kann man solche Bedenken vermutlich nicht. Sonst wäre die Frage von ICANN auch kaum zum "Special Topic" und damit zum Top-Thema des nächsten Treffens gemacht worden.
Quelle: intern.de
http://www.intern.de/news/2486.html