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Da dieses Thema hier bei CD auch immer wieder mal diskutiert wird und häufig der Satz fällt ""Eine Domain ist so viel wert, wie ein Käufer zu zahlen bereit ist", hier ein Artikel zu diesem Thema aus dem heutigen Domainrecht Newsletter:
Domain-Bewertung - es kommt auf den Verkäufer an
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Domainer und Domain-Blogger Konstantinos Zournas berichtet von einer eMail-Korrespondenz mit einem vermeintlichen Kunden und fragt sich danach, ob der Satz: "Eine Domain ist so viel wert, wie ein Käufer zu zahlen bereit ist" korrekt ist.
Zournas erhielt eine Kaufanfrage zu einem Domain-Namen und des- sen Preis. Er bezifferte den Preis mit US$ 9.500,-. Dafür lach- te der Interessent Zournas aus und meinte "good luck selling it!" Zournas hakte nach und fragte, ob er ein ernsthafter Käu- fer sei, winkte dann aber ab. Darauf antwortete der Käufer und
resümierte: Der Wert einer Domain ergebe sich ausschließlich aus dem Preis, den ein Käufer zu zahlen bereit ist. Dabei ver- tat sich der Käufer und schrieb vom Preis "den ein Verkäufer", meinte aber den eines Käufers.
Für Zournas stellt sich nun die Frage, woher die häufig genutz- te Floskel kommt und ob sie eine Berechtigung habe: Bestimmt der Käufer den Preis der Domain? Die Floskel stellt nach Zour- nas Verständnis ein fundamentales Fehlverständnis vom Wert ei- ner Domain dar. Schon das Konzept der Floskel lasse sich leicht
widerlegen: Auf die Preisvorstellung des Käufers kommt es nicht an, wenn der Verkäufer nicht bereit ist, die Domain für diesen Preis herzugeben. Zu einem Vertrag gehören zwei, die sich über den Kaufpreis einigen. Und was ein Käufer bereit ist, für eine Domain zu zahlen, sagt nichts darüber aus, was ein anderer Käu- fer für diese zu zahlen bereit ist. Ein tief bietender Käufer weiß entweder nichts über die Wertbildung von Domains oder ver- sucht, den Preis zu drücken und den Verkäufer dazu zu bewegen, ihm die Domain unter Wert zu verkaufen.
Die Kommentatoren des Artikels von Zournas nehmen die Diskussi- on dankbar auf: Ein Problem ist, dass potentielle Käufer den Wert eines Domain-Namens anhand ihrer speziellen Verwendungs- zwecke und ihres Budgets berechnen. Ihr Vorstellungs- und In- formationshorizont reicht nicht aus, den wirklichen Wert der fraglichen Domain zu ermessen. Es gibt eben einen Unterschied zwischen einem Käufer und dem richtigen Käufer. Letzterer hat den Anwendungsfall und ein Budget, das der Qualität der Domain gerecht wird. Zugleich besteht ein Ungleichgewicht aufgrund von Gewohnheiten: Budgets für Werbung, etwa bei Google, Face- book, Print und Fernsehen, werden ganz anders gewichtet, weil dies traditionelle Wege des Marketings sind, als die Investiti- on in eine Domain, die die Weichen für die Zukunft eines Unter- nehmens stellen kann. Zugleich bleibt die Bewertung von Domains für sich eine recht subjektive Angelegenheit, wie sich auch aus den diversen Domain-Bewertungssystemen (Appraisals) ergibt: je nachdem, welche Maßstäbe und Parameter da angelegt und wie sie gewichtet werden, werden einer einzelnen Domain völlig unter- schiedliche Werte zugemessen. Die bekannte Floskel "Eine Domain ist soviel wert, wie ihr Käufer zu zahlen bereit ist" trifft es schon, es stellt sich aber zugleich die Frage: ist es der rich- tige Käufer?
Die Geschichte und Überlegungen von Konstantinos Zournas finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1778
Quelle: onlinedomain.com
Gruß Jens
Domain-Bewertung - es kommt auf den Verkäufer an
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Domainer und Domain-Blogger Konstantinos Zournas berichtet von einer eMail-Korrespondenz mit einem vermeintlichen Kunden und fragt sich danach, ob der Satz: "Eine Domain ist so viel wert, wie ein Käufer zu zahlen bereit ist" korrekt ist.
Zournas erhielt eine Kaufanfrage zu einem Domain-Namen und des- sen Preis. Er bezifferte den Preis mit US$ 9.500,-. Dafür lach- te der Interessent Zournas aus und meinte "good luck selling it!" Zournas hakte nach und fragte, ob er ein ernsthafter Käu- fer sei, winkte dann aber ab. Darauf antwortete der Käufer und
resümierte: Der Wert einer Domain ergebe sich ausschließlich aus dem Preis, den ein Käufer zu zahlen bereit ist. Dabei ver- tat sich der Käufer und schrieb vom Preis "den ein Verkäufer", meinte aber den eines Käufers.
Für Zournas stellt sich nun die Frage, woher die häufig genutz- te Floskel kommt und ob sie eine Berechtigung habe: Bestimmt der Käufer den Preis der Domain? Die Floskel stellt nach Zour- nas Verständnis ein fundamentales Fehlverständnis vom Wert ei- ner Domain dar. Schon das Konzept der Floskel lasse sich leicht
widerlegen: Auf die Preisvorstellung des Käufers kommt es nicht an, wenn der Verkäufer nicht bereit ist, die Domain für diesen Preis herzugeben. Zu einem Vertrag gehören zwei, die sich über den Kaufpreis einigen. Und was ein Käufer bereit ist, für eine Domain zu zahlen, sagt nichts darüber aus, was ein anderer Käu- fer für diese zu zahlen bereit ist. Ein tief bietender Käufer weiß entweder nichts über die Wertbildung von Domains oder ver- sucht, den Preis zu drücken und den Verkäufer dazu zu bewegen, ihm die Domain unter Wert zu verkaufen.
Die Kommentatoren des Artikels von Zournas nehmen die Diskussi- on dankbar auf: Ein Problem ist, dass potentielle Käufer den Wert eines Domain-Namens anhand ihrer speziellen Verwendungs- zwecke und ihres Budgets berechnen. Ihr Vorstellungs- und In- formationshorizont reicht nicht aus, den wirklichen Wert der fraglichen Domain zu ermessen. Es gibt eben einen Unterschied zwischen einem Käufer und dem richtigen Käufer. Letzterer hat den Anwendungsfall und ein Budget, das der Qualität der Domain gerecht wird. Zugleich besteht ein Ungleichgewicht aufgrund von Gewohnheiten: Budgets für Werbung, etwa bei Google, Face- book, Print und Fernsehen, werden ganz anders gewichtet, weil dies traditionelle Wege des Marketings sind, als die Investiti- on in eine Domain, die die Weichen für die Zukunft eines Unter- nehmens stellen kann. Zugleich bleibt die Bewertung von Domains für sich eine recht subjektive Angelegenheit, wie sich auch aus den diversen Domain-Bewertungssystemen (Appraisals) ergibt: je nachdem, welche Maßstäbe und Parameter da angelegt und wie sie gewichtet werden, werden einer einzelnen Domain völlig unter- schiedliche Werte zugemessen. Die bekannte Floskel "Eine Domain ist soviel wert, wie ihr Käufer zu zahlen bereit ist" trifft es schon, es stellt sich aber zugleich die Frage: ist es der rich- tige Käufer?
Die Geschichte und Überlegungen von Konstantinos Zournas finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1778
Quelle: onlinedomain.com
Gruß Jens