AlexS
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Lebe noch. Keine Sorge.
Verkürzte und damit falsche Sichtweise. Und so wie von Dir beschrieben wird ".berlin" selbstredend nicht kommuniziert sprich vermarktet werden. Sie es bitte mal so:
Die Domains der "alten" TLD's wurden einfach "distributiert", also einfach "zur Verfügung" gestellt. "One Size fits All".
Hier mein präferierter Lösungsvorschlag von ca. 2009:
Es gibt da noch eine Reihe Steuerschrauben. So eine TLD-Einführung ist kein Abendspaziergang mit Vollautomatik. Da steht viel Arbeit dahinter. Das Marketing für eine TLD wie .gay oder .berlin fängt JAHRE vor dem Rooteintrag an, und ist spätestens mit diesem eigentlich vollständig beendet.
Wir werden ja sehen was passiert. Ist schlussendlich ne Glaubensfrage: Einige glauben nicht dran. Insbesondere die Vertreter der Berliner Wirtschaft glauben dran. Zukunft findet nicht einfach "statt". Zukunft wird gemacht.
Ich gebe Euch aber uneingeschränkt Recht: Wenn man eine ".berlin" für 2,99 € pro Jahr an Jederman unrestringiert im First Come First Serve Verfahren distributiert ohne besondere begleitetende Aktionen dann wird das eine ".info 2.0" im Kleinformat. Wirtschaftlich interessant (.info liefert sich mit der .org ein Kopf and Kopf Rennen um den 3ten Platz der generischen TLD's, mit satten 8,25 Millionen gereggten Domains) aber eine vertane Chance: Fast alle relevanten Domains von Spekulanten wie mir belegt, in den USA nahezu unbekannt weil keine Early Adopters aus der Old Economy, daher das Potential von 25 bis 30 Millionen Domains nicht erreicht. Schade.
Aber nochmal: Es ist eine Glaubenfrage. So wie die Occupy-Bewegung sich sicher ist, dass die Tea-Party den Weltuntergang herbeibeschwört und umgekehrt.
AlexS
........ es besteht aber für sie absolut kein Grund, ihre .de Präsenz zugunsten eines "Wackelkandidaten" aufzugeben. ......
Verkürzte und damit falsche Sichtweise. Und so wie von Dir beschrieben wird ".berlin" selbstredend nicht kommuniziert sprich vermarktet werden. Sie es bitte mal so:
- Eine Firma hat einen Webauftritt, auf welchem sich die Firma im Internet präsentiert.
- Dieser Webauftritt liegt auf einem Verzeichnis eines Servers (z.B. 1.1.1.1/user-xy/public)
- Diese URL IP-basierte ist vorhanden, wird aber nie kommuniziert, weil nicht marketing-tauglich
- Stattdessen hat man sich eine gut kommunizierbare Eingangstüre wie MeineFirmaBerlin.de zugelegt.
- ".berlin" Domains erlauben es eine ZUSÄTZLICHE Eingangstüre zu addieren: MeineFirma.berlin
- Niemand empfiehlt die "alte" Türe zuzumauern, warum auch bei den geringen ".de" Jahreskosten. Selbst ein 10 Jahre Aufrechterhalten der "alten" Eingangstüre würde ja nur 50,- Euro kosten.
....einzige Chance für den Launch der .berlin wäre eine bisher beispiellose Ramschaktion, d.h. die second level domains müssten für Reg Fees zu Dumping Preisen auf den Markt geworfen werden, das widerspricht aber verständlicherweise deinem Geschäftsmodell und Preisdumping zur Markteinführung wirkt billig und unseriös....
Die Domains der "alten" TLD's wurden einfach "distributiert", also einfach "zur Verfügung" gestellt. "One Size fits All".
- First come first serve
- Keine Preis-Diversifikation (egal wer reggt und wie lange: Es kostet immer die gleiche Jahres-Refee)
- Keine Registranten Restriktionen (jeder darf reggen was er will)
- keinerlei "Added Services" für die Registranten
Hier mein präferierter Lösungsvorschlag von ca. 2009:
- In einer Stadt sind nahezu alle relevanten gewerblichen Unternehmungen irgendwie organisiert. Anwälte oder Ärzte in Standesorganisationen, Bauunternehmen oder Elektriker in Innungen, usw. Ich weiss es, ich habe 2005 bis 2007 unendliche viele dieser Orgas in einer Deutschen Hauptstadt besucht um Ihre Unterstützung für eine City-TLD zu gewinnen.
- Diese Businessorganisationen suchen HÄNDERINGEND nach Vorteilen, die sie ihren Mitgliedern präsentieren können. Irgendetwas, dass ihre Mitglieder sonst nicht bekommen würde.
- Gleichzeitig sollte es das Ziel einer ".stadt" TLD sein, möglichst noch VOR der Sunrise und Landrush Period einen möglichst großen Prozentsatz der lokalen Gewerbe mit firmenname.stadt Domains auszustatten, und selbstredend OHNE diesem Ziel finanzielle Hürden in den Weg zu stellen.
- Wenn erstmal ein substantieller Teil der (relevanten) Gewerbetreibenden einer Stadt die neuen ".stadt" Eingangstüren installiert (also firma.stadt auf den gleichen Webspace routet auf den schon die "alte" Domain routet), dann wird ein "Trend" generiert, und andere Firmen werden dem folgen.
- Firmen sind mit die wichtigsten Werbeträger eines TLD-Brands: Sie sind (neben den Medien) in der Lage die neue TLD ins Bewusstsein der Bevölkerung zu hieven.
- Nun, wie löst man das Rätsel? Die Lösung liegt ja nun auf der Hand, oder:
- Man nimmt die Organisationen unter Vertrag
- Sie "dürfen" ihren Mitgliedern folgendes Schnäppchen anbieten:
- Pro Firma oder bekanntem Brand eine (nicht-generische) .stadt Domain für 2 Jahre KOSTENFREI. Weitere (nicht-generische und der Firma zuordenbare) Domains für 2 Jahre drastisch reduziert.
- "Der Tagesspiegel" darf tagesspiegel.berlin haben, "Zur Börse" (eine Kneipe) aber logischerweise nicht "börse.berlin". Erstüberwachung durch die zuständige Orga, Zweitüberwachung vor Herausgabe des Reg-Codes dann der Registry Operator. Ziel ist es, dass Firmen sich und Ihre Marken unter .berlin Domains präsentieren können. Spekulatentum, Missbrauch usw muss aber verhindert werden. Ist komplexer als hier in 3 Zeilen darstellbar.
- Routing dieser Domains erfolgt ab Eintrag der Zone in die IANA Root und damit rund 6 bis 9 Monate früher als dasjenige der Sunrise Domains.
- Die Mitglieder der Organisationen sind damit "Early Adopters" des neuen Konzeptes: Risiko- und kostenfrei
- Die Organisationen kommunizieren das mit Kusshand: Sie können den Bestandsmitgliedern etwas anbieten, dass diese sonst nicht bekommen würden (speziell das frühe Routing ist interessant). Dazu können sie mit der Aktion NEUE Mitglieder werben, dann wenn erstmal 1.000 der 3.000 im Berliner Anwaltsverein organisierten Anwälte so eine .berlin Adresse haben, dann wollen eine Reihe Nicht-Mitglieder auch plötzlich. Da trifft es sich doch gut, dass der Jahrebeitrag des Berliner Anwaltvereins die gesparten zwei Jahre Regfee kompensieren! Ergo bekommt der Anwaltsverein viele neue Mitglieder. Ergo kommuniziert der Anwaltsverein sein Angebot so gut es geht. Sowas geht dann innerhalb eines Standes (hier Anwaltstand) eh rum wie der Wind. Das Marketing wird nicht direkt vom Registry Operator getätigt, sondern nur indirekt. Das Direkte Marketing erledigen die Orgas, und die sind nahe dran am Mitglied und haben den entsprechenden Vertrauensvorschuss.
- Das ist natürlich jetzt mal ein theoretisches Beispiel mit dem Anwaltsverein.
Es gibt da noch eine Reihe Steuerschrauben. So eine TLD-Einführung ist kein Abendspaziergang mit Vollautomatik. Da steht viel Arbeit dahinter. Das Marketing für eine TLD wie .gay oder .berlin fängt JAHRE vor dem Rooteintrag an, und ist spätestens mit diesem eigentlich vollständig beendet.
Wir werden ja sehen was passiert. Ist schlussendlich ne Glaubensfrage: Einige glauben nicht dran. Insbesondere die Vertreter der Berliner Wirtschaft glauben dran. Zukunft findet nicht einfach "statt". Zukunft wird gemacht.
Ich gebe Euch aber uneingeschränkt Recht: Wenn man eine ".berlin" für 2,99 € pro Jahr an Jederman unrestringiert im First Come First Serve Verfahren distributiert ohne besondere begleitetende Aktionen dann wird das eine ".info 2.0" im Kleinformat. Wirtschaftlich interessant (.info liefert sich mit der .org ein Kopf and Kopf Rennen um den 3ten Platz der generischen TLD's, mit satten 8,25 Millionen gereggten Domains) aber eine vertane Chance: Fast alle relevanten Domains von Spekulanten wie mir belegt, in den USA nahezu unbekannt weil keine Early Adopters aus der Old Economy, daher das Potential von 25 bis 30 Millionen Domains nicht erreicht. Schade.
Aber nochmal: Es ist eine Glaubenfrage. So wie die Occupy-Bewegung sich sicher ist, dass die Tea-Party den Weltuntergang herbeibeschwört und umgekehrt.
AlexS