Die Mitgliedschaft ist KOSTENLOS und bietet allen registrierten Nutzern unbegrenzten Zugriff auf alle Funktionen, Ressourcen und Tools von ConsultDomain.de! Optionale Mitgliedschaftsupgrades schalten exklusive Vorteile frei, wie Profil-Signaturen mit Links, Bannerplatzierungen, Erwähnungen im wöchentlichen Newsletter und vieles mehr – individuell angepasst an Ihr Mitgliedschaftslevel!

Willkommen!

Durch Ihre Registrierung bei uns können Sie mit anderen Mitgliedern unserer Community diskutieren, teilen und private Nachrichten austauschen.

Jetzt anmelden!

Cola-Coalition vs. ICANN

Lebe noch. Keine Sorge.

........ es besteht aber für sie absolut kein Grund, ihre .de Präsenz zugunsten eines "Wackelkandidaten" aufzugeben. ......

Verkürzte und damit falsche Sichtweise. Und so wie von Dir beschrieben wird ".berlin" selbstredend nicht kommuniziert sprich vermarktet werden. Sie es bitte mal so:
  • Eine Firma hat einen Webauftritt, auf welchem sich die Firma im Internet präsentiert.
  • Dieser Webauftritt liegt auf einem Verzeichnis eines Servers (z.B. 1.1.1.1/user-xy/public)
  • Diese URL IP-basierte ist vorhanden, wird aber nie kommuniziert, weil nicht marketing-tauglich
  • Stattdessen hat man sich eine gut kommunizierbare Eingangstüre wie MeineFirmaBerlin.de zugelegt.
  • ".berlin" Domains erlauben es eine ZUSÄTZLICHE Eingangstüre zu addieren: MeineFirma.berlin
  • Niemand empfiehlt die "alte" Türe zuzumauern, warum auch bei den geringen ".de" Jahreskosten. Selbst ein 10 Jahre Aufrechterhalten der "alten" Eingangstüre würde ja nur 50,- Euro kosten.


....einzige Chance für den Launch der .berlin wäre eine bisher beispiellose Ramschaktion, d.h. die second level domains müssten für Reg Fees zu Dumping Preisen auf den Markt geworfen werden, das widerspricht aber verständlicherweise deinem Geschäftsmodell und Preisdumping zur Markteinführung wirkt billig und unseriös....

Die Domains der "alten" TLD's wurden einfach "distributiert", also einfach "zur Verfügung" gestellt. "One Size fits All".
  • First come first serve
  • Keine Preis-Diversifikation (egal wer reggt und wie lange: Es kostet immer die gleiche Jahres-Refee)
  • Keine Registranten Restriktionen (jeder darf reggen was er will)
  • keinerlei "Added Services" für die Registranten
Ich nenne es das ".com"-Modell. Die Zeit ist fortgeschritten, das ".com"-Distributionsmodell ist Stand 2011 obsolet - ganz speziell bei Community-TLD's wie ".stadt" oder ".gay". Es steht leider zu befürchten, dass mangels Ideenreichtum auch so einige der new gTLD Operators das ".com" Modell fahren werden. Grausige Vorstellung.

Hier mein präferierter Lösungsvorschlag von ca. 2009:
  • In einer Stadt sind nahezu alle relevanten gewerblichen Unternehmungen irgendwie organisiert. Anwälte oder Ärzte in Standesorganisationen, Bauunternehmen oder Elektriker in Innungen, usw. Ich weiss es, ich habe 2005 bis 2007 unendliche viele dieser Orgas in einer Deutschen Hauptstadt besucht um Ihre Unterstützung für eine City-TLD zu gewinnen.
  • Diese Businessorganisationen suchen HÄNDERINGEND nach Vorteilen, die sie ihren Mitgliedern präsentieren können. Irgendetwas, dass ihre Mitglieder sonst nicht bekommen würde.
  • Gleichzeitig sollte es das Ziel einer ".stadt" TLD sein, möglichst noch VOR der Sunrise und Landrush Period einen möglichst großen Prozentsatz der lokalen Gewerbe mit firmenname.stadt Domains auszustatten, und selbstredend OHNE diesem Ziel finanzielle Hürden in den Weg zu stellen.
  • Wenn erstmal ein substantieller Teil der (relevanten) Gewerbetreibenden einer Stadt die neuen ".stadt" Eingangstüren installiert (also firma.stadt auf den gleichen Webspace routet auf den schon die "alte" Domain routet), dann wird ein "Trend" generiert, und andere Firmen werden dem folgen.
  • Firmen sind mit die wichtigsten Werbeträger eines TLD-Brands: Sie sind (neben den Medien) in der Lage die neue TLD ins Bewusstsein der Bevölkerung zu hieven.
  • Nun, wie löst man das Rätsel? Die Lösung liegt ja nun auf der Hand, oder:
    • Man nimmt die Organisationen unter Vertrag
    • Sie "dürfen" ihren Mitgliedern folgendes Schnäppchen anbieten:
      • Pro Firma oder bekanntem Brand eine (nicht-generische) .stadt Domain für 2 Jahre KOSTENFREI. Weitere (nicht-generische und der Firma zuordenbare) Domains für 2 Jahre drastisch reduziert.
      • "Der Tagesspiegel" darf tagesspiegel.berlin haben, "Zur Börse" (eine Kneipe) aber logischerweise nicht "börse.berlin". Erstüberwachung durch die zuständige Orga, Zweitüberwachung vor Herausgabe des Reg-Codes dann der Registry Operator. Ziel ist es, dass Firmen sich und Ihre Marken unter .berlin Domains präsentieren können. Spekulatentum, Missbrauch usw muss aber verhindert werden. Ist komplexer als hier in 3 Zeilen darstellbar.
      • Routing dieser Domains erfolgt ab Eintrag der Zone in die IANA Root und damit rund 6 bis 9 Monate früher als dasjenige der Sunrise Domains.
      • Die Mitglieder der Organisationen sind damit "Early Adopters" des neuen Konzeptes: Risiko- und kostenfrei
    • Die Organisationen kommunizieren das mit Kusshand: Sie können den Bestandsmitgliedern etwas anbieten, dass diese sonst nicht bekommen würden (speziell das frühe Routing ist interessant). Dazu können sie mit der Aktion NEUE Mitglieder werben, dann wenn erstmal 1.000 der 3.000 im Berliner Anwaltsverein organisierten Anwälte so eine .berlin Adresse haben, dann wollen eine Reihe Nicht-Mitglieder auch plötzlich. Da trifft es sich doch gut, dass der Jahrebeitrag des Berliner Anwaltvereins die gesparten zwei Jahre Regfee kompensieren! Ergo bekommt der Anwaltsverein viele neue Mitglieder. Ergo kommuniziert der Anwaltsverein sein Angebot so gut es geht. Sowas geht dann innerhalb eines Standes (hier Anwaltstand) eh rum wie der Wind. Das Marketing wird nicht direkt vom Registry Operator getätigt, sondern nur indirekt. Das Direkte Marketing erledigen die Orgas, und die sind nahe dran am Mitglied und haben den entsprechenden Vertrauensvorschuss.
    • Das ist natürlich jetzt mal ein theoretisches Beispiel mit dem Anwaltsverein.
Es gibt weitere Bausteine des Marketings von .stadt TLD's. Man bezieht natürlich auch die Stadt selbst mit ein, z.B. bis zu 1.000 die originären Aufgaben der Stadt betreffenden Domains kostenlos zur Verfügung stellen. Dafür müssen sie aber auch bevorzugt kommuniziert werden. polizei.berlin, feuerwehr.berlin, 110.berlin, 112.berlin, universitäten.berlin, tu.berlin, hu.berlin, schulen.berlin, kfz-zulassung.berlin (in allen üblichen Schreibformen), passamt.berlin, ausländeramt.berlin, rathaus.berlin, usw). Logischerweise kriegen alle Medien eine kostenlose .berlin Domain (6 Tageszeitungen, 4 TV-Sender, ca. 20 Radiosender, usw).

Es gibt da noch eine Reihe Steuerschrauben. So eine TLD-Einführung ist kein Abendspaziergang mit Vollautomatik. Da steht viel Arbeit dahinter. Das Marketing für eine TLD wie .gay oder .berlin fängt JAHRE vor dem Rooteintrag an, und ist spätestens mit diesem eigentlich vollständig beendet.

Wir werden ja sehen was passiert. Ist schlussendlich ne Glaubensfrage: Einige glauben nicht dran. Insbesondere die Vertreter der Berliner Wirtschaft glauben dran. Zukunft findet nicht einfach "statt". Zukunft wird gemacht.

Ich gebe Euch aber uneingeschränkt Recht: Wenn man eine ".berlin" für 2,99 € pro Jahr an Jederman unrestringiert im First Come First Serve Verfahren distributiert ohne besondere begleitetende Aktionen dann wird das eine ".info 2.0" im Kleinformat. Wirtschaftlich interessant (.info liefert sich mit der .org ein Kopf and Kopf Rennen um den 3ten Platz der generischen TLD's, mit satten 8,25 Millionen gereggten Domains) aber eine vertane Chance: Fast alle relevanten Domains von Spekulanten wie mir belegt, in den USA nahezu unbekannt weil keine Early Adopters aus der Old Economy, daher das Potential von 25 bis 30 Millionen Domains nicht erreicht. Schade.

Aber nochmal: Es ist eine Glaubenfrage. So wie die Occupy-Bewegung sich sicher ist, dass die Tea-Party den Weltuntergang herbeibeschwört und umgekehrt.

AlexS
 
Verkürzte und damit falsche Sichtweise. Und so wie von Dir beschrieben wird ".berlin" selbstredend nicht kommuniziert sprich vermarktet werden. Sie es bitte mal so:
  • Eine Firma hat einen Webauftritt, auf welchem sich die Firma im Internet präsentiert.
  • Dieser Webauftritt liegt auf einem Verzeichnis eines Servers (z.B. 1.1.1.1/user-xy/public)
  • Diese URL IP-basierte ist vorhanden, wird aber nie kommuniziert, weil nicht marketing-tauglich
  • Stattdessen hat man sich eine gut kommunizierbare Eingangstüre wie MeineFirmaBerlin.de zugelegt.
  • ".berlin" Domains erlauben es eine ZUSÄTZLICHE Eingangstüre zu addieren: MeineFirma.berlin
  • Niemand empfiehlt die "alte" Türe zuzumauern, warum auch bei den geringen ".de" Jahreskosten. Selbst ein 10 Jahre Aufrechterhalten der "alten" Eingangstüre würde ja nur 50,- Euro kosten.




Die Domains der "alten" TLD's wurden einfach "distributiert", also einfach "zur Verfügung" gestellt. "One Size fits All".
  • First come first serve
  • Keine Preis-Diversifikation (egal wer reggt und wie lange: Es kostet immer die gleiche Jahres-Refee)
  • Keine Registranten Restriktionen (jeder darf reggen was er will)
  • keinerlei "Added Services" für die Registranten
Ich nenne es das ".com"-Modell. Die Zeit ist fortgeschritten, das ".com"-Distributionsmodell ist Stand 2011 obsolet - ganz speziell bei Community-TLD's wie ".stadt" oder ".gay". Es steht leider zu befürchten, dass mangels Ideenreichtum auch so einige der new gTLD Operators das ".com" Modell fahren werden. Grausige Vorstellung.

Hier mein präferierter Lösungsvorschlag von ca. 2009:
  • In einer Stadt sind nahezu alle relevanten gewerblichen Unternehmungen irgendwie organisiert. Anwälte oder Ärzte in Standesorganisationen, Bauunternehmen oder Elektriker in Innungen, usw. Ich weiss es, ich habe 2005 bis 2007 unendliche viele dieser Orgas in einer Deutschen Hauptstadt besucht um Ihre Unterstützung für eine City-TLD zu gewinnen.
  • Diese Businessorganisationen suchen HÄNDERINGEND nach Vorteilen, die sie ihren Mitgliedern präsentieren können. Irgendetwas, dass ihre Mitglieder sonst nicht bekommen würde.
  • Gleichzeitig sollte es das Ziel einer ".stadt" TLD sein, möglichst noch VOR der Sunrise und Landrush Period einen möglichst großen Prozentsatz der lokalen Gewerbe mit firmenname.stadt Domains auszustatten, und selbstredend OHNE diesem Ziel finanzielle Hürden in den Weg zu stellen.
  • Wenn erstmal ein substantieller Teil der (relevanten) Gewerbetreibenden einer Stadt die neuen ".stadt" Eingangstüren installiert (also firma.stadt auf den gleichen Webspace routet auf den schon die "alte" Domain routet), dann wird ein "Trend" generiert, und andere Firmen werden dem folgen.
  • Firmen sind mit die wichtigsten Werbeträger eines TLD-Brands: Sie sind (neben den Medien) in der Lage die neue TLD ins Bewusstsein der Bevölkerung zu hieven.
  • Nun, wie löst man das Rätsel? Die Lösung liegt ja nun auf der Hand, oder:
    • Man nimmt die Organisationen unter Vertrag
    • Sie "dürfen" ihren Mitgliedern folgendes Schnäppchen anbieten:
      • Pro Firma oder bekanntem Brand eine (nicht-generische) .stadt Domain für 2 Jahre KOSTENFREI. Weitere (nicht-generische und der Firma zuordenbare) Domains für 2 Jahre drastisch reduziert.
      • "Der Tagesspiegel" darf tagesspiegel.berlin haben, "Zur Börse" (eine Kneipe) aber logischerweise nicht "börse.berlin". Erstüberwachung durch die zuständige Orga, Zweitüberwachung vor Herausgabe des Reg-Codes dann der Registry Operator. Ziel ist es, dass Firmen sich und Ihre Marken unter .berlin Domains präsentieren können. Spekulatentum, Missbrauch usw muss aber verhindert werden. Ist komplexer als hier in 3 Zeilen darstellbar.
      • Routing dieser Domains erfolgt ab Eintrag der Zone in die IANA Root und damit rund 6 bis 9 Monate früher als dasjenige der Sunrise Domains.
      • Die Mitglieder der Organisationen sind damit "Early Adopters" des neuen Konzeptes: Risiko- und kostenfrei
    • Die Organisationen kommunizieren das mit Kusshand: Sie können den Bestandsmitgliedern etwas anbieten, dass diese sonst nicht bekommen würden (speziell das frühe Routing ist interessant). Dazu können sie mit der Aktion NEUE Mitglieder werben, dann wenn erstmal 1.000 der 3.000 im Berliner Anwaltsverein organisierten Anwälte so eine .berlin Adresse haben, dann wollen eine Reihe Nicht-Mitglieder auch plötzlich. Da trifft es sich doch gut, dass der Jahrebeitrag des Berliner Anwaltvereins die gesparten zwei Jahre Regfee kompensieren! Ergo bekommt der Anwaltsverein viele neue Mitglieder. Ergo kommuniziert der Anwaltsverein sein Angebot so gut es geht. Sowas geht dann innerhalb eines Standes (hier Anwaltstand) eh rum wie der Wind. Das Marketing wird nicht direkt vom Registry Operator getätigt, sondern nur indirekt. Das Direkte Marketing erledigen die Orgas, und die sind nahe dran am Mitglied und haben den entsprechenden Vertrauensvorschuss.
    • Das ist natürlich jetzt mal ein theoretisches Beispiel mit dem Anwaltsverein.
Es gibt weitere Bausteine des Marketings von .stadt TLD's. Man bezieht natürlich auch die Stadt selbst mit ein, z.B. bis zu 1.000 die originären Aufgaben der Stadt betreffenden Domains kostenlos zur Verfügung stellen. Dafür müssen sie aber auch bevorzugt kommuniziert werden. polizei.berlin, feuerwehr.berlin, 110.berlin, 112.berlin, universitäten.berlin, tu.berlin, hu.berlin, schulen.berlin, kfz-zulassung.berlin (in allen üblichen Schreibformen), passamt.berlin, ausländeramt.berlin, rathaus.berlin, usw). Logischerweise kriegen alle Medien eine kostenlose .berlin Domain (6 Tageszeitungen, 4 TV-Sender, ca. 20 Radiosender, usw).

Es gibt da noch eine Reihe Steuerschrauben. So eine TLD-Einführung ist kein Abendspaziergang mit Vollautomatik. Da steht viel Arbeit dahinter. Das Marketing für eine TLD wie .gay oder .berlin fängt JAHRE vor dem Rooteintrag an, und ist spätestens mit diesem eigentlich vollständig beendet.

Wir werden ja sehen was passiert. Ist schlussendlich ne Glaubensfrage: Einige glauben nicht dran. Insbesondere die Vertreter der Berliner Wirtschaft glauben dran. Zukunft findet nicht einfach "statt". Zukunft wird gemacht.

Ich gebe Euch aber uneingeschränkt Recht: Wenn man eine ".berlin" für 2,99 € pro Jahr an Jederman unrestringiert im First Come First Serve Verfahren distributiert ohne besondere begleitetende Aktionen dann wird das eine ".info 2.0" im Kleinformat. Wirtschaftlich interessant (.info liefert sich mit der .org ein Kopf and Kopf Rennen um den 3ten Platz der generischen TLD's, mit satten 8,25 Millionen gereggten Domains) aber eine vertane Chance: Fast alle relevanten Domains von Spekulanten wie mir belegt, in den USA nahezu unbekannt weil keine Early Adopters aus der Old Economy, daher das Potential von 25 bis 30 Millionen Domains nicht erreicht. Schade.

Aber nochmal: Es ist eine Glaubenfrage. So wie die Occupy-Bewegung sich sicher ist, dass die Tea-Party den Weltuntergang herbeibeschwört und umgekehrt.

AlexS

Nö Alex, so wie ich das sehe, hast du meinen letzten Beitrag nicht verstanden oder willst es gar nicht verstehen;-)

1) kennst du den Unterschied zwischen echter und künstlicher Nachfrage?

2) wieviele Testimonials sollen im Endeffekt die Fahnen für .gay und .berlin hochhalten? Oder bleiben am Schluss nur noch Testimonials übrig, weil sich kein zahlender Registrant für solch ein Experiment begeistern kann?

es geht bei der anstehenden TLD Invasion? auch mehr als um einen "Glaubenskrieg" und das heisst ökonomische Vernunft, die leider bei Icann und ihrer berauschten Lobbyisten auf der Strecke geblieben ist, viel wichtigere Anliegen, wie die ausufernde Cyber-Kriminalität und der Ausbau von sinnvollen internationalen Abkommen, die bezüglich Sicherheit allen seriösen Usern und Marktteilnehmern zu Gute kommt, scheint für Icann und Co nur ein Randthema zu sein;-)

3
 
....kennst du den Unterschied zwischen echter und künstlicher Nachfrage?....


Künstliches Erzeugen von Nachfrage ist net immer was schlechtes.

Schauen wir uns doch einfach mal das Objekt unerer Begierde an: DOMAINS! Ich sag immer: Wer die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit kennen. Daher mal ein Abstecher in die Vergangenheit:

Ohne "künstliche Nachfrage" gäbs keine Domains, damit dieses Forum net, hätte keiner von uns Domain-Professionials den Job den er hat, sähe so mancher Alltag von uns CD'lern ganz anders aus.

Es gab 1984 keinen Bedarf fürs DNS (Domain Name System, also Domains), richtig? Jon Postel sah als so ziemlich einziger Mensch diesen Bedarf, und das auch nur für die Zukunft. Als Erinnerung: 1985 waren überhaupt nur 1.000 (in Worten: ein Tausend) Rechner ans Internet angeschlossen. Es gab nur 1.000 Hosts. Weltweit. Ein System mit 250 TLD's auf Multil-Level-Basis (TLD, SLD, usw) schien vor dem Hintergrund sprichwörtlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen, richtig? Was hättst Du ihm 1984 geraten? "Go"? Oder "Braucht kein Mensch"?

Im gesamten ersten Jahr (März 1985 - März 1986) gabs nur 10 .com Regs:
[TABLE="width: 378"]
[TR]
[TD="width: 148"]SYMBOLICS.COM[/TD]
[TD="width: 184"]March 15 1985[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]BBN.COM[/TD]
[TD]April 24 1985[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]THINK.COM[/TD]
[TD]May 24 1985[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]MCC.COM[/TD]
[TD]July 11 1985[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]DEC.COM[/TD]
[TD]September 30 1985[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]NORTHROP.COM[/TD]
[TD]November 7 1985[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]XEROX.COM[/TD]
[TD]January 9 1986[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]SRI.COM[/TD]
[TD]January 17 1986[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]HP.COM[/TD]
[TD]March 3 1986[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]BELLCORE.COM[/TD]
[TD]March 5 1986[/TD]
[/TR]
[/TABLE]









Viele Menschen haben sich in den vergangen 25 Jahren gefragt, WARUM dies die ersten 10 Registranten waren! "Early Adopters"? Hatten Xerox und HP schon 1985 den "Wert" und "Nutzen" von .com Domains als erste "gesehen" und mit nem Reg "ihrer" Domain reagiert? Also irgendwie ein früher "Bedarf"?

Nö. Nur wenige wissen den Hintergrund. Ein wenig erforschtes Gebiet der modernen Internet Geschichte:

Die ersten 10 Domains (und viele danach) hat der gute Jon alle persönlich verteilt, und -ob die ersten 10 Registranten das wollten oder net- an die großen Player im Arpa "Internet"-Projekt verteilt. Die hatten nicht darum gebeten. Northrop (mächtiger Defensive Industry Player), Hewlett Packard, Rank Xerox oder Bellcore (Bell Communications Research, vom US Telco Giganten "American Bell Telphone Company", nach Graham Bell benannt). Alles vom Darpa-Internet-Projekt beauftragte Firmen, alles keine Weitseher. Null Bedarf an ".com" Domains in 1985. Die Domains wurden ihnen in die Hand gedrückt, und es wurde gesagt: "Hier habt ihr". Was auch soll man mit einer Domain tun, wenn es nur 10 .com Domains gibt, und kein Schwein weltweit jemals das Wort "Domain" gehört hat?

Jon hat den Bedarf "künstlich" erzeugt. Hat JAHRE gedauert.

Ich persönlich bin ihm sehr dankbar dafür.
Danke lieber Jon, dass Du 1985 für diese total unnützen Domains (für die es bei Einführung einfach mal null Bedarf gab) künstlich Bedarf erzeugt hast, indem Du sie ein paar großen Konzernen "übergeholfen" hast. War schlau.

Und was gut und recht für die ersten Domains war, wird so verkehrt nit sein für die neuen Domains.

Jon hat 1984 bei der Auswahl der TLD's gesagt: "It's unlikely that there will be any demand for other TLD's". Der Mann, der das DNS erfand und in den Markt drückte, war sich sicher, dass man das System nie erweitern müsse. Das war 1984, das Internet war 100% militärisch und akademisch genutzt.

1996 -das Internet war gerade mal 2 Jahre in kommerzieller Benutzung- hat Jon seine Meinung revidiert, und der Einführung 150 weitere gTLD's zugestimmt.

Die Frage ist: Muss ich mich da jetzt schämen, ICANN's Aufruf TLD's zu beantragen zu folgen? Muss ich mich schämen, Jon Postels Zukunftsvision vom DNS in die Realität umzusetzen? Ist es unanständig, dabei Jons eigene Mittel zu nutzen?

Eine Glaubensfrage. Du sagst: "Überflüssig wie ein Kropf". Ich seh es anders. So ist das Leben. Und in nur ganz wenigen Jahren schauen wir uns diesen Thread erneut an, und einer von uns beiden wird sich wundern, und der andere wird lächeln.

Bis dahin heisst es: Abwarten und hunderte Liter Tee trinken (oder Kaffee, ist ne Glauenssache, aber das sagte ich ja schon).

AlexS
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Glaubensfrage. Du sagst: "Überflüssig wie ein Kropf". Ich seh es anders. So ist das Leben. Und in nur ganz wenigen Jahren schauen wir uns diesen Thread erneut an, und einer von uns beiden wird sich wundern, und der andere wird lächeln.
das siehst du m.E. zu eingeschränkt. Die Einführung des einen bedeutet ja nicht die Abschaffung des anderen. Also wieder mal ein grober Denkfehler.
Insgesamt konfrontierst du uns wieder mit Visonen, den Nachweis über Sinn und Unsinn, über bisher Erbrachtes deinerseits bleibst du nach wie vor schuldig.
Wer Lust hat kann auf weitere Unzulänglichkeiten in deinen ellenlangen Post Bezug nehmen.
Du bist soweit von der Praxis entfernt, bewegst dich fast gar nicht darin, glaubst aber mit deinen Visonen nen großen Mond ausleuchten zu können.
Sorry...aber das genügt nicht einmal im Ansatz, und erinnert sehr stark an Visionen von MedizinDingens...
Und immer wieder diese Trittbrettfahrerei mit den "großen Namen"...man man...noch nixx Eigenes auf die Kette bekommen, auf das du dich beziehen kannst?

grüsse,
engel
 
eine kleine Metapher lieber Alex, dem Gourmet ist eine gefühlsechte .de zu Anfassen, wo Alles echt ist, persönlich lieber, als eine künstliche .XXL Puppe zum Aufblasen, die wie ein Luftballon platzt, wenn man sie nur kurz in den Po kneift;-)

ist dir zB consultdomain.de nicht gefühlsecht genug?
 
...... über bisher Erbrachtes deinerseits bleibst du nach wie vor schuldig.
......

Ich habe in meinen 46 Jahren Leben noch nichts besonderes "erbracht". Gebe ich gerne zu. Sehe aber meine Existenz auch nicht mit einer Bringschuld verbunden.

Ich finde es aber gut, wenn andere etwas erbracht haben, und höre mir immer gerne an, was das ist.

AlexS
 
Praxis bedeutet: du befindest dich weder in der Position von so einem großen Laden dass du deren Strukturen genau kennst.
Du hast keine eigenen Webseiten, auf denen das ganze Prozedere, das du predigst, Anwendung finden kann.
Praxis ist in diesem Bezug für mich: das Tun relevanter Dinge, projektieren, Visonen auch projekttechnisch umsetzen...nicht das drüber reden, was andere (Jon) zu Anfang des Internets so gedacht hat. Dadurch bekommt man keine Praxis und kann auch keine gelungene Theorien entwickeln, was wie und warum sinnvoll ist, ausser man bläst das Thema anhand von großen Namen so auf, dass die Hände zu klein werden.
Fehler in deinen "Berechnungen" wurden dir ja mehrmals zugetragen, ganz besonders gut ist das Albert gelungen.
Aber die Realität ist halt nicht so jedermanns Ding...

grüsse,
engel
Definiere mal "Praxis".

AlexS
 
Zuletzt bearbeitet:

Who has viewed this thread (Total: 1) Details anzeigen

Wer hat dies thread angesehen? (Gesamt: 2) Details anzeigen

Neueste Themen

Beliebte Inhalte

Besonderer Dank

Zurzeit aktive Besucher

Keine Mitglieder online.

Statistik des Forums

Themen
68.348
Beiträge
377.591
Mitglieder
6.777
Neuestes Mitglied
tedcars
Zurück
Oben