AlexS
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- 21. Sep. 2007
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Liebe Freunde,
wir alle hier verdienen unser Geld mit Domains. Aber WAS ist eine Domain überhaupt, wem gehört sie? Bei einer "Domainregistrierung", was wird da genau registriert? Wirklich die Domain? Inhaberschaft: Worauf zielt die ab, WAS gehört einem?
Ich habe da eine Theorie entwickelt, und weil ich gerade meine Dissertation zum Thema TLD's vorbereite, wollte ich mal wissen, wie das die Deutsche Domainerelite so sieht:
Man registriert gar keine Domain, man registriert Nameserver. Manche Registry tauft daher logischerweise das ganze auch Nameserver Registration, und nicht Domain Registration.
Wieso?
Nun, wenn eine Domain "gekauft" wird, was passiert? Dazu muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Domains von Jon Postel 1985 nicht erfunden wurden, um Domainer reich zu machen, sondern um damit URL's bilden zu können, die dann in IP Adressen aufggelöst werden.
Der Registrar übermittelt dazu der Registry die Daten der Nameserver, die der Registrant in den Rootserver der Registry eingetragen haben möchte (nicht mit dem Rootserver bei IANA zu verwechseln). Diese NS Daten werden dann dem "Domainnamen" zugeordnet. Da logischerweise jede SecondLevelDomain pro TLD nur einmal zugeordnet werden kann, ist der Erstzuordner gleichzeitig auch derjenige, der diesen Vorgang für alle anderen unmöglich macht. Daher ist er quasie "Inhaber" der SLD. Nicht weil sie ihm gehören würde, sondern weil er vielmehr dafür sorgt, dass zu dieser SLD kein anderer mehr seinen NS bei dieser Registry zuordnen kann. Registriert hat er also Nameserver für eine SLD. Für diese Registrierung zahlt er über den Registrar eine jährliche Gebühr, die dazu führt, das seine Zuordnung von NS zur gewünschten SLD bestehen bleibt, und das die SLD wie gewünscht geroutet wird. Und das natürlich kein Dritter diese Zuordnung ändern kann.
Man zahlt also dafür, dass bei einer NS-Anfrage bei der zuständigen Regsitry, die richtigen NS genannt werden.
Wozu dann überhaupt "Inhaber"-Einträge bei den Registries? Ganz einfach: Wenn jemand versucht, die NS-Einträge zu ändern, muss es für die Registry eine Möglichkeit geben zu überprüfen, ob es sich denn dabei wirklich um denjenigen handelt, der den Ureintrag getätigt hat. Ausserdem muss Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit gegeben sein, den Inhaber des Nameservereintrags ausfindig zu machen, wenn nämlich sein Routing auf Inhalte führt, die Dritte als strafwürdig einschätzen.
Wenn man also eine Domain verkauft, dann verkauft man in Wirklichkeit lediglich das Recht, für eben diese SLD die Nameserver ändern zu dürfen. Nicht mehr und nicht weniger. Die Domain selbst gehört einem nicht. Sie gehört wenn überhaupt irgendwem dann der Registry.
Und hier liegt der fundamentale Unterschied zu z.B. Markenrechten: Markenrechte gehören einem.
Ein Domainverkauf sollte also lieber ganz anders betrachtet werden, und das habe ich bisher intuitiv auch genauso gehalten:
Man verkauft keine Domain, man leistet eine Dienstleistung. Diese Dienstleistung besteht darin, die eigenen NS durch diejenigen des neuen Inhabers zu ersetzen, und die Registry davon in Kenntnis zu setzen, dass dieser neue Inhaber von nun an das Recht hat, diese NS in Zukunft zu ändern (Inhabereintrag).
Leute, das alles ist nur eine THEORIE, bitte, seid so lieb und zerpflückt sie! Fein wärs, wenn das Zerpflücken konstruktiv vorgeht. DANKE!
wir alle hier verdienen unser Geld mit Domains. Aber WAS ist eine Domain überhaupt, wem gehört sie? Bei einer "Domainregistrierung", was wird da genau registriert? Wirklich die Domain? Inhaberschaft: Worauf zielt die ab, WAS gehört einem?
Ich habe da eine Theorie entwickelt, und weil ich gerade meine Dissertation zum Thema TLD's vorbereite, wollte ich mal wissen, wie das die Deutsche Domainerelite so sieht:
Man registriert gar keine Domain, man registriert Nameserver. Manche Registry tauft daher logischerweise das ganze auch Nameserver Registration, und nicht Domain Registration.
Wieso?
Nun, wenn eine Domain "gekauft" wird, was passiert? Dazu muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Domains von Jon Postel 1985 nicht erfunden wurden, um Domainer reich zu machen, sondern um damit URL's bilden zu können, die dann in IP Adressen aufggelöst werden.
Der Registrar übermittelt dazu der Registry die Daten der Nameserver, die der Registrant in den Rootserver der Registry eingetragen haben möchte (nicht mit dem Rootserver bei IANA zu verwechseln). Diese NS Daten werden dann dem "Domainnamen" zugeordnet. Da logischerweise jede SecondLevelDomain pro TLD nur einmal zugeordnet werden kann, ist der Erstzuordner gleichzeitig auch derjenige, der diesen Vorgang für alle anderen unmöglich macht. Daher ist er quasie "Inhaber" der SLD. Nicht weil sie ihm gehören würde, sondern weil er vielmehr dafür sorgt, dass zu dieser SLD kein anderer mehr seinen NS bei dieser Registry zuordnen kann. Registriert hat er also Nameserver für eine SLD. Für diese Registrierung zahlt er über den Registrar eine jährliche Gebühr, die dazu führt, das seine Zuordnung von NS zur gewünschten SLD bestehen bleibt, und das die SLD wie gewünscht geroutet wird. Und das natürlich kein Dritter diese Zuordnung ändern kann.
Man zahlt also dafür, dass bei einer NS-Anfrage bei der zuständigen Regsitry, die richtigen NS genannt werden.
Wozu dann überhaupt "Inhaber"-Einträge bei den Registries? Ganz einfach: Wenn jemand versucht, die NS-Einträge zu ändern, muss es für die Registry eine Möglichkeit geben zu überprüfen, ob es sich denn dabei wirklich um denjenigen handelt, der den Ureintrag getätigt hat. Ausserdem muss Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit gegeben sein, den Inhaber des Nameservereintrags ausfindig zu machen, wenn nämlich sein Routing auf Inhalte führt, die Dritte als strafwürdig einschätzen.
Wenn man also eine Domain verkauft, dann verkauft man in Wirklichkeit lediglich das Recht, für eben diese SLD die Nameserver ändern zu dürfen. Nicht mehr und nicht weniger. Die Domain selbst gehört einem nicht. Sie gehört wenn überhaupt irgendwem dann der Registry.
Und hier liegt der fundamentale Unterschied zu z.B. Markenrechten: Markenrechte gehören einem.
Ein Domainverkauf sollte also lieber ganz anders betrachtet werden, und das habe ich bisher intuitiv auch genauso gehalten:
Man verkauft keine Domain, man leistet eine Dienstleistung. Diese Dienstleistung besteht darin, die eigenen NS durch diejenigen des neuen Inhabers zu ersetzen, und die Registry davon in Kenntnis zu setzen, dass dieser neue Inhaber von nun an das Recht hat, diese NS in Zukunft zu ändern (Inhabereintrag).
Leute, das alles ist nur eine THEORIE, bitte, seid so lieb und zerpflückt sie! Fein wärs, wenn das Zerpflücken konstruktiv vorgeht. DANKE!
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