Dass in den betroffenen Regionen dringend Hilfe benötigt wird, ist uns allen klar. Dennoch stellen sich mir angesichts der enormen Summen, die gespendet werden, folgende Fragen:
1.) Jeden Tag, zu jeder Sekunde, gibt es unsägliches Leid überall auf der Welt. Da wird gemordet, gemeuchelt, bekriegt, unterdrückt, vergewaltigt, gefoltert und gequält, ob in Myanmar, in Nigeria, in China, im Irak, im Sudan, in Angola, Nordkorea oder Tibet - und keiner (oder kaum einer) sieht hin (geschweige denn spendet auch nur einen lausigen Cent oder leitet irgendwelche Domains in der Weltgeschichte umher). Warum nun auf einmal mit einem solchen Enthusiasmus und in dieser Ausprägung?
Ist es die Menge an Opfern? In Ruanda wurden vor nicht allzu langer Zeit über eine Million Menschen ermordet, also mehr als das Fünffache an Opfern, und niemand hat großartig Notiz davon genommen oder wäre eingeschritten.
2.) Wie ich weiter oben schon schrieb, wird in den betroffenen Regionen dringendst Hilfe benötigt - das steht außer Frage.
Jedoch frage ich mich, wie und woher die Bundesregierung auf einmal "locker flockig" die enorme Summe von 500 Millionen (!) Euro, verteilt auf drei bis fünf Jahre, aus dem Ärmel schüttelt.
Es fehlt an Geldern für effiziente Verbrechensbekämpfung, den Universitäten wird jedes Jahr der Etat weiter gekürzt, es gibt mittlerweile echte (echte!) Armut in Deutschland sowie Strassenkinder, ganze Stadtteile "verslumen" angesichts von Gewalt, Bildungsnotstand, Langzeitarbeitslosigkeit und sozialem Abstieg (geht mal in gewisse Viertel in Frankfurt/M. oder in Berlin...!), es gibt mangels öffentlicher Mittel ein regelrechtes "Kultursterben", die "blühenden Landschaften" (LOL!) wurden zum Milliardengrab und lassen die Mauer in den Köpfen unüberwindbarer werden als es der echte "eiserne Vorhang" je war, Obdachlose erfrieren in kalten Wintern auf offener Strasse und Kinder ohne Kindergartenplätze versauern vor dem Fernseher und werden fett, verhaltensauffällig und depressiv, und wir müssen froh sein, wenn wir ohne private KV überhaupt noch medizinisch versorgt werden (das könnte man fast endlos fortführen, aber es ist, denke ich, klar, was ich damit sagen möchte).
Aber für nichts sind Mittel da, schon garkeine halbe Milliarde...
Daher weiss ich ehrlichgesagt nicht so recht, was ich vom derzeit offensichtlich sehr angesagten "Extrem-Spending" ;-) (insbesondere dem auf Staatsebene) halten soll.
Gruß
Freiburg
P.S.: 500 Mio. Euro sind sage und schreibe ein dreitausendstel der gesamten seit Gründung der BRD aufgelaufenen Staatsverschuldung Deutschlands...
Den Staatsschuldenzähler gibt's hier...:
www.steuerzahler.de