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Vorsicht - Domainvermittlung bei SEDO

funnyjanni

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25. Mai 2006
Beiträge
249
Hallo,

ich habe in den letzten Jahren öfter mal auf die Domainvermittlung von SEDO zurückgegriffen und möchte euch hier meine (ausschl. negativen) Erfahrungen schildern. In der Vergangenheit gab es 2 oder 3 Versuche Verhandlungen die zäh waren und bei denen der Verkäufer erstmal kein grundsätzliches Interesse signalisiert hat (aber auch kein Desinteresse) über SEDO laufen zu lassen. Hintergedanken war etwas mehr Gewicht in die Verhandlung zu legen ("Dem ist das wirklich ernst") und ggf. auch vom Geschick der "Profis" bei SEDO zu profitieren. Erfolgreich war das leider nie. Alles sehr zäh und wirkte (subjektiv) nicht so, als wenn da jemand engagiert hinter dem Produkt steht. Entsprechend gabs keine Erfolge und das Produkt war tot.

Im Rahmen der DSGVO ist die Kontaktaufnahme schwieriger geworden und ich habe einen neuen Anlauf für eine Domain unternommen. Der Gedanke war, dass SEDO ggf. aufgrund seiner Marktmacht andere Möglichkeiten hat und z.B. über den Hoster schneller / besser an Kontaktdaten kommt oder ähnliches. In diesem Falle muss man SEDO ein fast schön "böswilliges" Interesse vorhalten und sagen: Finger weg!

Nach der Bezahlung am 26.07. kamen etliche Statusmeldungen, am 06.08. wurde mir von SEDO versichert "Der Domaininhaber hat noch nicht auf unsere Anfrage reagiert. Wir werden ihn weiterhin kontaktieren und geben Ihnen Bescheid sobald wir ihn erreicht haben". Es wird also eindeutig suggeriert, dass der Kontakt zum Verkäufer hergestellt werden kann (die DSGVO-Schranke ist überwunden) und man nun auf weitere Rückmeldung vom Verkäufer wartet. 10 Tage später kam dann eine erneute Statusmelung "Wir arbeiten weiterhin an der Kontaktaufnahme zum Anbieter". Als ich mein Missfallen am Stand der Informationen und am Produkt als solches äußerte, wurde dann klar: Man hat anscheinend die Anfrage beim Registrar als "Kontaktversuch" gewertet. Ein Kontakt konnte nicht hergestellt werden. Alles weiteren Aktivitäten wurden sehr grau verschleiert dargestellt "In diesem Fall haben wir Daten bis in das Jahr 2012 zurückverfolgen können, allerdings brachte dies keine Kontaktdetails zu Tage." (was für mich so aussieht, als wurde einfach archive.org befragt).

Auf meine massive Kritik hin ist der Vorgang dann seitens SEDO beendet worden, das Geld wurde erstattet.

Meiner Einschätzung nach ein vollkommen unprofessionelles Vorgehen, dass keinesfalls zum Unternehmen und dessen Stellung im Domainmarkt passt. Intransparent und unflexibel.

Das Angebot als solches finde ich gut. Gerade in Zeiten der DSGVO kann man damit sicher gutes Geld verdienen (deutlich mehr als die veranschlagten 69 €). Allerdings sollte dann vor Vertragsannahme sichergestellt sein, dass a). Der angesetzte Budgetrahmen zum Domainnamen passt und b). ein Kontakt mit dem Inhaber tatsächlich realistisch scheint. Wäre ich nicht so massiv aufgetreten, wäre das Ding (subjektive Vermutung) in 2 oder 3 Wochen mit "Der Inhaber reagiert nicht" (was defakto falsch ist und suggeriert, das ein Kontakt stattfand) geschlossen worden und mein Geld wäre weg gewesen ohne das SEDO tatsächlich Leistungen erbracht hätte, die über meine 10 Min. Recherche nach dem Inhaber hinausgehen und die Bezahlung rechtfertigen würden.

Also: Lange rede, kurzer Sinn: Vorsicht vor dem Produkt. Wer sich selber die Hände schmutzig macht und den Inhaber nicht ermitteln kann, der brauchts auch nicht über SEDO zu probieren (meine Meinung), auch wenn die versichern: "Trotz DSGVO waren wir in den vergangenen Wochen nach wie vor in der Lage, erfolgreich .de und andere Domains zu vermitteln, wenngleich auch der Rechercheaufwand deutlich höher ist wie vor DSGVO. Oftmals haben wir tatsächlich weiterführende Möglichkeiten - allerdings nicht immer."

Viele Grüße,
Jan
 
Jedem Anbieter stehen eben nur die gleichen Daten und Möglichkeiten zur Verfügung. Was soll denn Sedo oder ein anderer Anbieter für den kleinen Betrag machen? Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, aber jetzt wo du den Fall schilderst ist es einleuchtend, mehr als eine halbe Stunde Arbeit ist da nicht drin. Wenn die Domain historisch nicht bei Sedo geparkt war sieht es nach DSGVO/Denic Whois schlecht aus.
Da ist es fast einfacher die Domain hier im Forum zu posten und zu fragen ob der Domainer hier ist...
 
Jedem Anbieter stehen eben nur die gleichen Daten und Möglichkeiten zur Verfügung. Was soll denn Sedo oder ein anderer Anbieter für den kleinen Betrag machen? Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, aber jetzt wo du den Fall schilderst ist es einleuchtend, mehr als eine halbe Stunde Arbeit ist da nicht drin. Wenn die Domain historisch nicht bei Sedo geparkt war sieht es nach DSGVO/Denic Whois schlecht aus.
Da ist es fast einfacher die Domain hier im Forum zu posten und zu fragen ob der Domainer hier ist...

Was meinst Du mit "kleinen Betrag" ? Ich habe auch einen Vermittlungsautrag für eine Domain um 69 EUR gestartet. Der Inhaber wollte dann 20.000 EUR haben. Ich habe das bestätigt und Sedo hat für ein paar Anrufe dafür 3000 EUR kassiert d.h. ich musste 23.000 EUR bezahlen. Ist schon klar, dass Sedo nur 69 EUR bekommen hätte wenn die Domain nicht verkauft worden wäre. In diesem Fall war ja der Inhaber erreichbar aber ich wollte den Inhaber nur nicht direkt kontaktieren weil ich dachte, dass er (noch) mehr verlangt als wenn ein Anonymer sich bei ihm meldet.
 

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