Arithmos
Erfahrener Benutzer
- Registriert
- 06. Sep. 2007
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Ich kann seit Samstag Abend an kaum etwas anderes denken, als an das Unglück bei der Loveparade.
Und zwar deshalb, weil ich völlig fassungslos darüber bin, dass die Verantwortlichen sowohl beim Veranstalter, als auch bei der Stadt und der Polizei es allen Ernstes für möglich gehalten haben, bis zu 1,4 Millionen Menschen in wenigen Stunden durch einen 20 Meter schmalen Tunnel und eine ebenso schmale im rechten Winkel abknickende Rampe mit anschließender Einlasskontrolle auf das Gelände - und auf dem selben Weg wieder zurück schicken zu können.
Dabei kann man selbst als Laie mit einem Taschenrechner ausrechnen, dass das nie und nimmer funktionieren kann.
Ich habe das mal gemacht:
Im optimalen Falle könnte man (in militärischer Marschformation im Gleichschritt) ungefähr 3.000 Menschen pro Minute durch einen 20 Meter breiten Tunnel führen.
(114 Schritt/Minute á 80 cm = ca. 5,5 km/h - 75cm Abstand der Linien, ein Schritt Abstand der Reihen). Für 1,4 Millionen Menschen bräuchte man da aber schon fast 8 Stunden.
Und dabei darf niemand stolpern, etwas verlieren oder gar hinfallen.
Da der Tunnel aber sowohl als Hin- als auch als Rückweg dienen sollte, steht für jede Richtung nur die halbe Breite zur Verfügung. Dann hätte es also schon mindestens 16 Stunden gedauert, um 1,4 Millionen Besucher im Gleichschritt auf das Gelände und wieder runter zu bekommen.
Da die Rampe auf das Partygelände aus dem Tunnel aber im 90-Grad-Winkel abknickt, müssen die innersten stehen bleiben und die äußeren den Schritt beschleunigen, damit die Reihe um die Kurve kommt.
Damit es dabei keinen Rückstau gibt, muss bei diesem Beispiel der Abstand der Reihen von 80 cm auf 10 Meter verlängert werden. Dadurch reduziert sich die Kapazität entsprechend und verlängert sich die Dauer. Wir wären jetzt schon bei rund 160 Stunden - über 6 Tage (im Gleichschritt wohlgemerkt).
Zu allem Überfluss war die Rampe auf's Partygelände aber nicht in der vollen Breite von 20 Metern zu nutzen, sondern durch jede Menge Polizeifahrzeuge, Absperrgitter (Einlasskontrolle) und sogar Brezelverkaufsstände (!) verengt:
http://www.spiegel.de/images/image-114255-galleryV9-drmu.jpg
(Blick vom Partygelände die Rampe hinunter auf die beiden Tunnelöffnungen und den Ort des Unglücks. Die meisten Todesopfer soll es an der rechten Mauer direkt an der Tunnelöffnung gegeben haben)
Spätestens hier müsste jedem Idioten klar gewesen sein, dass das nie und nimmer funktionieren kann.
Statt dessen hat man die Besucher aber nicht nur von einer Seite, sondern sogar gleich von beiden Richtungen auf die Rampe geschickt. Man hätte da also auch noch so etwas wie ein funktionierendes Reißverschlussverfahren benötigt (das es in der Praxis nicht gibt).
Von Fahrlässigkeit kann man da imho nicht mehr sprechen. Aber da Dummheit ja nicht strafbar ist (nichtmal "im Amt"), fürchte ich, dass die Verantwortlichen wieder mit irgendwelchen läppischen Bewährungsstrafen davon kommen.
Ich hoffe, dass wenigstens der Richter mit dem Taschenrechner umgehen kann.
Und nein, das hat gar nichts mit Domains zu tun, aber ich bin sicher, dass es zu den Dingen gehört, die auch Domainer "noch so bewegen".
Und zwar deshalb, weil ich völlig fassungslos darüber bin, dass die Verantwortlichen sowohl beim Veranstalter, als auch bei der Stadt und der Polizei es allen Ernstes für möglich gehalten haben, bis zu 1,4 Millionen Menschen in wenigen Stunden durch einen 20 Meter schmalen Tunnel und eine ebenso schmale im rechten Winkel abknickende Rampe mit anschließender Einlasskontrolle auf das Gelände - und auf dem selben Weg wieder zurück schicken zu können.
Dabei kann man selbst als Laie mit einem Taschenrechner ausrechnen, dass das nie und nimmer funktionieren kann.
Ich habe das mal gemacht:
Im optimalen Falle könnte man (in militärischer Marschformation im Gleichschritt) ungefähr 3.000 Menschen pro Minute durch einen 20 Meter breiten Tunnel führen.
(114 Schritt/Minute á 80 cm = ca. 5,5 km/h - 75cm Abstand der Linien, ein Schritt Abstand der Reihen). Für 1,4 Millionen Menschen bräuchte man da aber schon fast 8 Stunden.
Und dabei darf niemand stolpern, etwas verlieren oder gar hinfallen.
Da der Tunnel aber sowohl als Hin- als auch als Rückweg dienen sollte, steht für jede Richtung nur die halbe Breite zur Verfügung. Dann hätte es also schon mindestens 16 Stunden gedauert, um 1,4 Millionen Besucher im Gleichschritt auf das Gelände und wieder runter zu bekommen.
Da die Rampe auf das Partygelände aus dem Tunnel aber im 90-Grad-Winkel abknickt, müssen die innersten stehen bleiben und die äußeren den Schritt beschleunigen, damit die Reihe um die Kurve kommt.
Damit es dabei keinen Rückstau gibt, muss bei diesem Beispiel der Abstand der Reihen von 80 cm auf 10 Meter verlängert werden. Dadurch reduziert sich die Kapazität entsprechend und verlängert sich die Dauer. Wir wären jetzt schon bei rund 160 Stunden - über 6 Tage (im Gleichschritt wohlgemerkt).
Zu allem Überfluss war die Rampe auf's Partygelände aber nicht in der vollen Breite von 20 Metern zu nutzen, sondern durch jede Menge Polizeifahrzeuge, Absperrgitter (Einlasskontrolle) und sogar Brezelverkaufsstände (!) verengt:
http://www.spiegel.de/images/image-114255-galleryV9-drmu.jpg
(Blick vom Partygelände die Rampe hinunter auf die beiden Tunnelöffnungen und den Ort des Unglücks. Die meisten Todesopfer soll es an der rechten Mauer direkt an der Tunnelöffnung gegeben haben)
Spätestens hier müsste jedem Idioten klar gewesen sein, dass das nie und nimmer funktionieren kann.
Statt dessen hat man die Besucher aber nicht nur von einer Seite, sondern sogar gleich von beiden Richtungen auf die Rampe geschickt. Man hätte da also auch noch so etwas wie ein funktionierendes Reißverschlussverfahren benötigt (das es in der Praxis nicht gibt).
Von Fahrlässigkeit kann man da imho nicht mehr sprechen. Aber da Dummheit ja nicht strafbar ist (nichtmal "im Amt"), fürchte ich, dass die Verantwortlichen wieder mit irgendwelchen läppischen Bewährungsstrafen davon kommen.
Ich hoffe, dass wenigstens der Richter mit dem Taschenrechner umgehen kann.
Und nein, das hat gar nichts mit Domains zu tun, aber ich bin sicher, dass es zu den Dingen gehört, die auch Domainer "noch so bewegen".
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