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Heise: Verordnung zur Pflichtablieferung von Netzpublikationen tritt in Kraft

sie sollen mal archive.org besuchen, und vielleicht sowas programmieren und alles archivieren.
sonst verstehe ich nicht wie das funktionieren soll, wenn x.xxx.xxx tägliche Änderungen an homepages, foren, blogs usw. täglich bearbeitet werden.

Edit: achja, danke. habe mal die Pflichtexemplar*#*de mitgenommen. (man weiss ja nie wie sowas sich entwickelt)
 
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sonst verstehe ich nicht wie das funktionieren soll, wenn x.xxx.xxx tägliche Änderungen an homepages, foren, blogs usw. täglich bearbeitet werden.

Genau DAS ging mir auch zuerst durch den Kopf..
Ein Webmaster mit 20 großen Projekten kann quasi ja schon einpacken, da er sich entweder 3 Personen dafür anstellen, oder eine teure technische Voraussetzung schaffen muss, die es automatisiert erledigt.

Das kann sich alles wieder nur ein geisteskrankes Hirn in einer Stunde der Langeweile ausgedacht haben. Ist doch langsam echt zum Kotzen alles...
 
ich denke, in einigen wochen wird es die ersten module für wordpress, joomla, drupal, etc geben, die das dann täglich via cron auf deren ftp hochladen werden.

leute, die kein cms nutzen, werden es schwer haben..
 
Ziemlich übel das Ganze, aber das Schlimmste ist ja die derzeit noch bestehnde Rechtsunsicherheit WAS überhaupt abgeliefert werden muss...
Wenn es mit der einmaligen Angabe der URLs getan ist und die sich den Inhalt selbst regelmäßig abholen, so ist es ja anscheinend für kleinere Webseiten angedacht, dann hält sich der Aufwand ja noch in Grenzen...
Aber wie soll man bspw. Videos als PDF abliefern? Und was ist mit Foren- oder noch besser, Pornoseiten? Die werden sich wundern, was sich da für enorme Mengen an Datenmüll in ihrer tollen Deutschen Natrionalbibliothek ansammeln werden...

Aber ein Gutes hat das Ganze: Deutschland hat wohl bald keine Arbeitslosen mehr - denn die werden ab nun alle gebraucht, um die Webinhalte zu kategorisieren, katalogisieren...

Grüße
Charles
(der gerade überlegt, in welches Land er demnächst auswandert)
 
Aber ein Gutes hat das Ganze: Deutschland hat wohl bald keine Arbeitslosen mehr - denn die werden ab nun alle gebraucht, um die Webinhalte zu kategorisieren, katalogisieren...

Eigentlich witzig, aber wenn man es ernst sieht, muss man hier einen gigantischen Verwaltungsapparat aufbauen (als ob wir nicht schon einen hätten) um diese Anforderungen ansatzweise zu bewältigen. Die Mitarbeiter der Deutschen Nationalbibliothek (DNBG) werden das Ganze ähnlich wie wir sehen und alle Hände über den Kopf zusammenschlagen.
 
Und wer bezahlt mal wieder den ganzen Scheiß und diese Pisser?

Wenn ich mir vor Augen halte, dass ich mit meiner Arbeitskraft diese geisteskranken Hirne die sich sowas ausdenken und die Idioten, die im Sinne des Staates als Marionetten die sinnlose Arbeit verrichten, auch tatsächlich noch bezahle, kommt mir alles hoch!!!!!!!!

Deutschland, armes Land!
Wie lange liegt doch Bürgerkrieg noch hin?

Aber DDR-Angie wirds schon richten!
:2in1:
 
Wenn man sich mal die ursprüngliche Idee der Katalogisierung von (materiellen) Veröffentlichungen anschaut dann war die gar nicht schlecht und die Archive sind aus historischer Sicht heute für viele Zwecke unersetzbar.

Allerdings galten damals drei miteinander verknüpfte Bedingungen:
1. Publizieren (besonders in Buchform) war hinreichend aufwändig und teuer, um einen gewissen Standard der Inhalte und eine Begrenztheit der Angebotstitel zu garantieren
2. Die materielle Form der Medien garantierte eine gewisse zeitliche Stabilität der Inhalte, d.h. das archivierte Buch veraltet relativ langsam. Die dynamischsten archivierten Medien dürften wohl bisher (historisch durchaus interessante) Tageszeitungen gewesen sein
3. Die potenziell interessierte Zielgruppe war für die Masse der Publikationen gross genug, um später auch ein hinreichendes Interesse an den archivierten Beständen erwarten zu können, also der erwartete Nutzen für spätere Generationen liess die Kosten gerechtfertigt erscheinen

Keine dieser drei Prämissen lässt sich auf "neue Medien" übertragen. Das Publizieren kostet praktisch nichts, weder Geld noch Mühe. Das schafft Vielfalt, manchmal auch Beliebigkeit und oft jede Menge Müll.
Die digitale Form ist geradezu eine Einladung zur Dynamik, Inhalte in Blogs und Foren veralten oft in Minuten und sind danach vollkommen uninteressant, für mich wie auch für meine Kinder und Enkel. Ausserdem ist die Zielgruppe vieler Publikationen schon jetzt so klein (ich wette es gibt hunderttausende von Websites die ausser dem Autor noch nie jemand besucht hat), dass sich auch zukünftig garantiert kein Schwein dafür interessieren wird. Hier ist der Aufwand in der Breite gigantisch, der Nutzen jedoch praktisch gleich Null.

Zusätzlich werden selbst die wenigen heute für eine Archivierung wirklich interessanten Inhalte dadurch sehr wahrscheinlich unbrauchbar und uninteressant, dass man versucht sie aus dem Web in ein statisches Format zu zwingen. Was soll eine Website als PDF wert sein, wenn dabei alle dynamischen Elemente (Links?) erstarren? Überhaupt lassen sich viele Projekte gar nicht isoliert wie ein Buch mit in sich geschlossener Handlung betrachten, sondern entfalten ihren Eindruck und ihre Bedeutung erst durch die Eingebundenheit in das web. Die meisten xing-Profile sind für sich genommen zum Beispiel total irrelevant, lediglich die Verknüpfungen der Seiten miteinander enthalten die eigentliche Information. Selbst wenn man die Bringepflicht mit brachialen Bussgeldern durchsetzt wird hinterher niemand ein solches verkrüppeltes Archiv nutzen wollen.

Ich kann mir diese Regelungswut nur so erklären, dass die DNB genau wie die "bisherigen Lieferanten" der Archivprodukte (also die klassischen Medien) um ihren zukünftigen Status in einer sich drastisch ändernden medialen Welt besorgt sind. In der Tat denke ich, dass die Bedeutung der Archivierung mit dem Rückgang statischer Medien (Einstellung von Zeitschriftentiteln etc.) zurückgehen wird - und man sich dementsprechend darauf einstellen muss, damit auch selbst an Bedeutung zu verlieren. Das ist nunmal so und das kann man auch per Gesetz nicht ändern. Wahrscheinlich ist die Idee des Sammelns und Sortierens aber so typisch deutsch, dass niemand von den Entscheidern wirklich glauben kann dass es auch ohne geht...

Ich hätte absolut kein Problem damit, wenn die DNB in ihrer bisherigen Form mit geringen Anpassungen weiterarbeitet (also neben realen Büchern zum Beispiel die Archivierung von statischen und einer materiellen Ausgabe vergleichbaren eBooks ab einer gewissen "Auflage" übernimmt). Alles was darüber hinausgeht ist jedoch von vornherein zum Scheitern verurteilt und gegenüber den Erschaffern der Inhalte weder in Bezug auf den Aufwand noch auf die angedrohten Strafen zu rechtfertigen. Ein solches "Archiv" nutzt allein dem Statuserhalt der DNB, sonst niemandem. Mir tun nur die sicher netten Mitarbeiter leid die das jetzt ausbaden müssen...
Wie auch immer, von mir gibt's jedenfalls nix.
Gruss,
Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Verordnung zur Pflichtablieferung von Netzpublikationen...

...in diversen Foren als alter Hut abgetan war mir das nun doch auch ziemlich neu...Hier noch ein netter Blog-Artikel dazu...:

Was gehört als Pflichtexemplar in eine Deutsche Nationalbibliothek? - E-Fee IT-Blog

In einem der Heise-Foren-Beiträge hiess es, dazu haette der ccc auch eine radiosendung gemacht konnte das jetzt auf Anhieb aber leider nicht finden&verlinken.

Dann haette es noch laut Heise einen Artikel in einer 07er c't Ausgabe dazu gegeben.
Hat jemand zufällig diese c`t-CD des Jahres 07 oder diese DVD? Dann könnte man diesen Artikel ja mal posten.

Alles in allem erstmal arg zum an den Kopf greifen das ganze :stupid:
Eine deutsche ArchiveORG-Variante haette es doch auch getan oder ist das zu einfach gedacht - wieso werden "wir" da quasi "miteinbezogen"...??

LG
FrancisBlack
 
Zuletzt bearbeitet:
sind eigentlich auch radiosender und fernsehstationen bei euch in DE verpflichtet Beiträge, Nachrichten, Dokumentationen, Interviews etc... zu archivieren und an irgendeinen Amt zu liefern?
oder müssen sie dann nur mehr ihre homepages archivieren bald?
 
sind eigentlich auch radiosender und fernsehstationen bei euch in DE verpflichtet Beiträge, Nachrichten, Dokumentationen, Interviews etc... zu archivieren

Fernsehsender auf jeden Fall ein halbes Jahr, wie ich an anderer Stelle hörte.
 
hi,

wie sooft ist diese gesetzgebung ein beispiel dafür, dass der gesetzgeber zwar versucht, seinem auftrag gerecht zu werden (oder er versucht, einer verstaubten institution eine neue aufgabe/image zu verpassen), aber dennoch gnadenlos der zeit hinterherhinkt. das, was mit pflichtexemplar und ISBN in buchform funktioniert, kannst du nicht einfach auf nicht-materielle, digitale, vernetzte und dynamische inhalte übertragen.

dennoch: zunächst finde ich, dass die idee einer archivierung von netzinhalten prinzipiell zu befürworten ist. ich bin historiker und habe viel zeit in archiven und bibliotheken verbracht. es ist gut, dass ein dokument wie eine papsturkunde aus dem 11. jahrhundert heute noch "da" ist. dass die akten des naziregimes und der stasibehörde aufbewahrt und zugänglich gemacht werden.

Denn:

1.) wenn wir es uns recht überlegen, dann wissen wir heute doch gar nicht, welche fragen die zukünftigen generationen an unsere heutige zeit stellen werden.

und 2.) ist das, was heute in archiven ruht, oftmals mehr aus zufall dort gelandet. vieles ist einfach nur so aufgehoben worden. will heissen: angesichts der masse an elektronischen "flüchtigen" publikationen (eBook, blog, online-zeitungen, pers. webpages, foren, wikis etc.etc.) müssen wir eine bewusste entscheidung für oder gegen das archivieren fällen.

und genau da liegt das problem:

was ist archivierungswürdig?

gruss,

brian
 
Eine dynamische Website mit ständig sich aktualisierenden, ergänzenden und schnelllebigen Inhalten wie Communities, Foren usw. jedenfalls nicht!

Ich bin gespannt wann die ersten Strafen / Abmahnungen hageln..
Man o man! Ich kann nur noch den Kopf schütteln.. über dieses Land.
 
was ist archivierungswürdig?

Da schreibt die DNB dazu, daß kein Anspruch auf Archivierung besteht.

dennoch: zunächst finde ich, dass die idee einer archivierung von netzinhalten prinzipiell zu befürworten ist.

Darüber kann man sicherlich angeregt diskutieren;)

es ist gut, dass ein dokument wie eine papsturkunde aus dem 11. jahrhundert heute noch "da" ist. dass die akten des naziregimes und der stasibehörde aufbewahrt und zugänglich gemacht werden.

Zugänglich werden noch lange nicht alle Archive gemacht. Teile vielleicht, die von den Siegermächten z.B. Ich möchte mal die Dokumente sehen, die der Paps heute noch unter Verschluß hält;)

Da beginnts dann auch langsam interessant zu werden.
 
da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.

Politiker in Aufsichträten von "LANDES-banken" verjuxen unsere Steuergelder.

Dieselbigen retten die Banken und stellen Konzernen günstige Kredite und
Konjunkturprogramme in Aussicht.

Statt der tragenden Säule der Gesellschaft, den Kleinunternehmen und dem Mittelstand, ein wenig unter die Arme zu greifen werden wieder mit Mehrkosten verbundene bürokratische Hindernisse "erfunden".

Wenn die DNB ein "Internetarchiv" möchte, dann möchten die das doch bitte selbst arrangieren. Steuereinnahmen sind doch reichlich da.

Viele gute und mögliche Alternativen wurden ja sogar hier in der Diskussion schon
vorgeschlagen.

Imho ist dieser Staat zur Zeit nur in der Lage andauernd die Probleme/Arbeit auf die Menschen abzuwälzen, ein bisschen mehr Staat in solchen Angelegenheiten wäre sehr zu begrüßen.

Was ist los mit diesem Staat und seinen Politikern?

Und dann wundert sich die Politik über immer neue Minusrekorde bei der Wahlbeteiligung.

Es wundert mich, daß es immer noch keine DDIP ( Deutsche Demokratische Internet Partei ) gibt. :-)

Gruss
selfman

PS: kann die Auswanderungsgedanken einiger hier gut verstehen.
 
Was ist los mit diesem Staat und seinen Politikern?

Um es auf den Punkt zu bringen: Nichts oder nur Scheiße

Hauptsache schön alles scheffeln, in die eigene Tasche.. die Idioten bezahlens doch.. hehe :)

Ich muss mich echt immer wieder fragen, ob ich nicht wirklich "DUMM" bin, noch hier zu leben...
 
passend dazu:

Finanzkrise: Deutsche Rentenversicherung legte Millionen bei Pleitebank Lehman an - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Dachte immer es gibt so etwas wie eine Sorgfaltspflicht.

So muss weitermachen, sonst kann ich nicht für "meine" 3 Rentner sorgen.

Gruß
selfman

PS: Auszug aus dem Stern zur IKB und Managerhaftung:

"Die Manager wurden für eine Leistung belohnt, die sie letztlich gar nicht erbracht haben. Das wird jetzt korrigiert. "Eine ganz andere Frage ist es, warum der Aufsichtsrat der IKB keine Schadenersatzansprüche geltend macht", sagt Schneider und hat auch gleich eine Erklärung parat: "Bei einer solchen Überprüfung könnte herauskommen, dass der Vorstand nicht angemessen überwacht wurde." Ein Krähe hacke der anderen kein Auge aus."
 
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