Opel? War nicht vom besten Anbieter die Rede? ;D
Aber im Ernst: Ich sprach mich ja nicht dafür aus, dass generische Domains zu einem einzelnen Anbieter führen sollen, sondern dafür, dass sie zumindest den Weg dorthin weisen, und einen nicht gleich zu einem (gar auch noch zweitklassigen oder zweifelhaften) Anbieter hinsaugen.
Kurz gesagt: Generische Domains haben nur (echten!) Sinn (für jemdand anderen als den Inhaber), wenn der Inhalt so umfassend ist wie der Name beschreibend.
Solange man bei beschreibenden Domains damit rechnen muss, bei der Eingabe allgemeiner Begriffe auf sehr speziellen (wenn auch nicht besonderen ;D) Seiten zu landen, werden generische Domains für den User einfach nicht "sexy" sein.
Und da man den Domain-Inhaber ja nicht dazu verdonnern kann, ein Top-Portal zum Thema des Domainnamens aufzubauen, wird das auch immer so bleiben...
Dass dennoch so heiss über generische Domains diskutiert wird (und nicht nur von denen, denen ohne solche alle Type-In-Felle wegschwämmen ;D), liegt m.E. auch daran, dass viele den Aspekt der Vanity mit dem der potenziellen Lukrativität verwechseln:
Es ist natürlich für den "Focus" als Nachrichtenmagazin "cool", über
www.nachrichten.de erreichbar zu sein. Aber sind die Leute, die auf der Suche nach Nachrichten diese Domain eingeben, wirklich der Rede wert? Und hat das Magazin je damit geworben?
Nö ;D
Der Schluss, der gute Klang der Domain stünde auch für ein wirtschaftliches Potenzial, ist trügerisch. Dafür werden einfach zu viele generische Domains (die ja seit allermind. drei Jahren registriert sein müssten), noch immer gänzlich unwirtschaftlich genutzt (wo doch das Geld nur so sprudeln könnte ;D)...
Wie unabhängig von Domains sich Projekte etablieren lassen, zeigen z.B. die Scout24-Dienste, die mit (aus Domainhandels-Gesichtspunkten) völlig wertlosen Namen einen derartigen Bekanntheitsgrad erreichten, sich sogar erdreisten zu können, "Scout"-Domains (ohne die ätzende "24"!) in die Pfanne zu hauen...
Und um nochmal auf den Grundstücksvergleich zurückzukommen: Auch das Geschäft in bester City-Lage geht pleite, wenn es sich auf die gute Adresse verlässt, und damit ein lausiges Angebot an den Mann bringen will.
Aber solchen Fehlgriffen setzen die Preise "natürliche" Grenzen. Grundstücke in guter Lage gibt´s eben nicht für ein Butterbrot, wer eins hat, macht was draus.
Domains kosten ein paar Cent im Monat, also kann man sich locker tausend "Grundstücke" kaufen und verliert bei Leerstand der Objekte nicht viel, oder schlimmer: beim Versuch, möglichst ohne Aufwand damit "Geld zu verdienen".
Nicht umsonst haben etliche generische Domains (aus welchem Bereich wohl? ;D) das Niveau von Schmuddel-Kinos im Bahnhofsviertel: "Wenn einer nicht wiederkommt, sch**** drauf, es kommen ja genug Idioten vorbei..."
Das Schöne an dem Ganzen: Wie alles im Netz, ist das "Problem" rein virtuell. Wer sich von generischen Domains fernhält, wird mit dem Elend gar nicht erst konfrontiert ;D
M.E. der grösste Denkfehler: Domaininhaber (nicht "Grabber" ;D) fühlen sich als Bauherren, sind aber nur Mieter. Die "Gewerbeimmobilie" Domain ist also belegt, und dass jemand in einen existierendes Geschäft kommt und sich auf den blauen Dunst nach der Verfügbarkeit erkundigt, dürfte eher die Ausnahme sein (v.a., weil 99% der Adressen ja nicht so "top" sind). Und wenn jemand mit seinem eigenen Mietvertrag hausieren geht ("Aktives Marketing"), ist das auch schon verdächtig... Als Alibi haben dann natürlich alle keine Zeit mehr, das Projekt weiterzuverfolgen ;D
Und da kommt wieder der Faktor Vanity ins Spiel: Wer was auf sich hält, kauft ungern "seinen" Namen aus zweiter Hand. Viele Domains wären sicher von engagierten Nutzern registriert worden, aber der Umstand, dass umtriebige "Händler" schneller waren, macht sie de facto wertlos. Beim Kfz zählt ja auch der "Erstbesitz" ;D
Und wenn auch der Letzte einen Internet-Zugang und sich im Web die Hörner abgestossen hat, wird m.E. die Anziehungskraft generischer Domains noch weiter sinken, weil die "Laufkundschaft" durch blauäugige Newbies dahinschwindet und deshalb die Type-In-Fischnetze wie sex.de nur noch bedingt funktionieren.
Es ist wohl kein Zufall, dass auf den "grossen" Seiten dieser Art Unsitten wie Ketten-PopUps u.ä. kaum noch zu finden sind, sie machen die Abzocke wohl zu augenfällig
Es bedarf also gar keiner restriktiven Urteile, um den generischen Domains den Garaus zu machen.
Und vielleicht ist das auch gut so: Denn bislang erscheinen sie als letzte Zuflucht für Geschäftemacher, die - meist ideenlos - ohne eigenen (Marken-)Namen und mit Minimal-Aufwand ausschliesslich daran "verdienen", dass sie naive Blind-Hitter ohne Rücksicht auf Inhalt, Qualität u.ä. an denjenigen weiterleiten, der das lukrativste PP hat.
Altmodisch, ich weiss... ;D