Prognosen darüber, ob es mal irgendwann und wenn ja wann dazu kommen wird, halte ich persönlich für weniger relevant. Menschen, die hiervon bisher noch nichts mitbekommen haben oder sich eben einfach noch nicht damit auseinandergesetzt haben, darüber zu informieren, dass es solch kuriose Bestrebungen gibt und welche Konsequenzen das dann für uns alle hätte, wird da wohl aussichtsreicher sein.
Die von Erwin (oben) aufgeführten fünf Argumente gegen eine Bargeldabschaffung sollten eigentlich überzeugen. Auch Leute, die schon zu 99% mit Karte bezahlen, wären hiervon betroffen. Besonders stark finde ich den 3. Punkt, der wohl jedem normalen Menschen einleuchten dürfte:
Da dann Bargeldlose-Abrechungs-/Zahlsysteme auch für kleine Händler/Kioske benötigt werden, sterben diese bis hin zum Blumenhändler um die Ecke sukzessiv aus, da sie gar nicht das Kapital/Bonität haben die dafür notwendig sind um die Soft- und Hardware überhaupt finanzieren zu können.
Man stelle sich nur mal vor, ein Pizzalieferant könnte sich von seinen Kunden nicht mehr in bar bezahlen lassen. Dann bräuchte er gleich mehere mobile Kartenlesegeräte, die die Fahrer bei Auslieferung stets mitführten. Die wohl sicherlich nicht gerade unbeträchtlichen Kosten dafür (einschließlich Mitarbeiterschulung für deren Bedienung) müsste er dann halt (je nach Preiselastizität) zum Teil selbst tragen, zum Teil durch Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben.
Die Verlierer dabei wären:
- v. a. kleinere und mittlere Unternehmen
- die Verbraucher
- die Arbeitnehmer
- die Gesamtwirtschaft
aufgrund der dann höheren Transaktionskosten.
Der einzige Profiteur hiervon: die Anbieter bargeldloser Zahlungssysteme - sprich die Bankenlobby - wie ja auch schon Erwin, Rheinlaender u. a. hier bereits bemerkt haben.
Doch selbst wenn Bargeldverkehr nicht gänzlich abgeschafft sondern lediglich beschränkt wird (sagen wir mal beispielsweise auf maximal 1000,- ) treffen ebendiese wirtschaftlichen Schäden - wenn auch in geringerem Maße - ein. Dazu denke man mal etwa an Auto-/Gebrauchtwagen-Verkäufe (zum Beispiel, aber nicht nur
von Privat an Privat. Gerade wenn es um größere Beträge geht, sind Zug-um-Zug-Geschäfte oft die beste Lösung, um das Vertrauensrisiko der Beteiligten zu lösen. Wie sollte das ohne Bargeld funktionieren? Hierzu müsste dann ein Treuhandservice eingeschaltet werden - i. d. R. sehr teuer, sehr langsam, sehr umständlich ...
... und wieder wären sowohl Käufer als auch Verkäufer sowie der Markt insgesamt die Verlierer; einziger Gewinner hierbei die Finanzdienstleister, die Treuhandservices anbieten.