Fazit daraus: Wir löschen alle unsere Portfolios mit guten generischen Keywords. Es ist alles sinnlos geworden, lasst uns Registrierungskosten sparen.
Das ist wohl gleich etwas überspitzt, aber in diesem Thread völlig angemessen
Nimm doch einfach mal einen Aspekt heraus: Die Merkbarkeit eines Begriffs. Geh von dem User aus, der bestimmte Seiten nur sporadisch nutzt weil er gerade irgendeinen Bedarf hat. Beispiel ich will gerade mal Musik hören. Wie hieß das Portal nochmal? Spottify? Spotyfy? Spotyfi? Spotify? - Wieviel einfacher hat es da eine Musik.de! Ich will in Urlaub fliegen. Wie hieß nochmal das Portal, wo ich letztes Jahr so günstig buchen konnte? Trivado? Trivago? Scheiße, versuche ich es doch mal unter Flüge.de!
Um das mal weiter zu führen: Ach wie wir das noch gleich? musik.de? Ach Mist nur eine Parking-Seite. Dann vielleicht musik.com oder musik.net? Ach Mist. Oder doch music.com, weil die in der Werbung was englisches gefaselt haben... Ach ne auch nicht... Kein Bock mehr auf Musik, nach der Type-In-Orgie brauch ich Urlaub. Wie war das noch gleich? Urlaub.de, Flüge.de, Fluege.de??? :maad:
Trivago vereint allerhand Leistungen unter einem Portal. Also wieviele generische Begriffe sollte in Portal deiner Meinung nach sichern? Und unter wie vielen TLD das Ganze? Die Investitionskosten wären - dank Domainern mit Mondpreisvorstellungen - enorm. Und dann willst du noch in anderen Ländern launchen... Und wenn nicht alle Begriffe unterhalb aller TLD kaufbar sind, sondern unter einem Begriff unterhalb .DE oder .COM ein anderes Portal läuft, dann hast du schon Streuverluste. Also was macht man dann wieder? Den Begriff mit TLD branden, was genau so schwer wird, wie einen Phantasiebegriff. Bestes Beispiel nach wie vor: wetter
Ich behaupte, dass ein Kunstbegriff viel länger, nachhaltiger und damit auch kostenintensiver gebrandet werden muss als ein generischer Begriff. Es dauert lange bis sich ein Kunstbegriff in die Köpfe von Otto-Normal-Verbraucher eingebrannt hat - ein generischer Begriff ist schon beim Kind mit dem Erlernen der Sprache da!
Okay, worauf stützt du deine Aussage, dass es lange dauert, um einen Kunstbegriff in die Köpfe zu branden? Ich habe ein sehr marketinglastiges Studium hinter mir und kann das auch aus zehn Jahren Praxis eben nicht bestätigen. Wie bereits mehrfach geschrieben: Zu deinem generischen Begriff gehört immer noch eine TLD. Wenn du dir den Begriff nicht unterhalb aller gängigen TLD sichern konntest, musst du branden, um die Streuverluste zu minimieren.
Und mal das Marketing außer acht gelassen: Wenn ich durch die Innenstadt laufe, höre ich ständig dreijährige Kinder nach einem Papiertaschentuch fragen und 14 jährige Mädels unterhalten sich über den Geschmack ihres Lippenpflegestifts... Ja, der generische Begriff ist viel fester in den Köpfen verankert, als ein Master Brand.
Zurück zum Marketing: Welche wirklich erfolgreichen Firmen gibt es, die ihre Dienstleistungen direkt unter einem passenden generischen Begriff anbieten. Mal von der Angreifbarkeit aus markenrechtlicher Sicht gesehen, hätten Unternehmen auch noch andere Hürden zu nehmen. Durch die Sprachbeschränkung müssten sie in jedem Land anders firmieren und hätten die die Chance auf einen Master Brand, wie Coca Cola, nike, Sony etc.
Da bin ich mir nicht sicher. Wenn du dich nicht ganz an den Phantasiebegriff erinnerst, gibst du etwas ähnliches in Google ein und findest 100% die richtige Seite (entweder per Adwords oder mit "meinten Sie...".
Bei "musik.de" ist die Verwechslungsgefahr viel höher - musik.net, musik.de - oder doch musik.com? wenn du spotify erst mal gefunden hast, kannst du dir sicher sein dass du auf der richtigen seite bist. bei musik.tld bestehen zweifel, ausser das erscheinungsbild der seite ist unverwechselbar.
hat sich ein phantasiebegriff erstmal etabliert, sind generische domains meiner meinung nach nur noch als zubringer sinnvoll, um ein paar visits mehr zu ergattern.
Word!
Ich merke, mein Signaturspruch trifft den Nagel mal wieder auf den Kopf ;-)