Quaderno
Gesperrt
- Registriert
- 12. Juni 2002
- Beiträge
- 2.719
man kann bauern und landwirte nicht mit andere arbeitsgruppen vergleichen.
wenn es kein pflegepersonal mehr gibt, importiert man aus Asien und behandelt man sie als sklaven.
wenn es kein Arbeiter auf dem Baustellen mehr gibt, importiert man aus der türkei und osteuropa und bezahlt man 5 euro die stunde.
wenn es keine prost*** mehr gibt, holt man welche aus russland und neu aus afrika (da afrikanerin in AT zb. aufenthaltsgenehmigung bekommen nur für Prost****)
wenn niemand mehr zeitungen verteilen will, holt man welche aus ägypten und pakistan die 3 euro die stunde verdienen.
Claudio, Du vergleichst hier Dienstleistungen mit Produkten. Das geht aber nicht wirklich. Natürlich müssen Pflegekräfte da arbeiten wo die Leistungen von den Patienten benötigt werden, Häuser dort gebaut werden wo man sie haben will und Zeitungen zu Ihren Lesern nachhause gebracht werden wenn die das wünschen. Gleiches gilt offensichtlich auch für die Prostitution.
Bei Milch, Fleisch und Kartoffeln ist das aber grundlegend anders, denn sie sind nunmal recht gut transportierbar. Und gerade Dein Beispiel mit der Milch lässt sich leicht widerlegen, denn was glaubst Du welches Land der grösse Milchexporteur der Welt ist? Genau: Neuseeland ist Weltmeister im Milchexport
Es ist also schon heute durchaus üblich, Milch über sehr grosse Entfernungen zu transportieren. Noch einfacher ist das bei Fleisch. Ein sehr grosser Teil des in Europa verkauften Rindfleisches kommt seit Jahren aus Brasilien, auch wenn zahlreiche landwirtschaftliche Lobbygruppen das immer wieder zu verhindern versuchen. Ob das gut ist oder nicht will ich mal nicht beurteilen, aber es wird gemacht. Gäbe es keine deutschen Milch- oder Viehbauern, aber nach wie vor einen Markt dafür dann würde sich definitiv jemand finden, der das Angebot befriedigt. Genau wie bei anderen landwirtschaftlichen Produkten die schon immer in gigantischen Mengen nach Europa importiert werden, wie Bananen, Kaffee oder Reis. Dass bei Landwirtschaft und Kohle in Deutschland nicht die gleichen Gesetze gelten wie in anderen Industrien hat meiner Meinung nach rein politische Gründe, keine praktischen. Würde man lieber in die Märkte in den Entwicklungsländern investieren statt die Landwirte dort mit Importbeschränkungen und Preisdumpung der EU klein und arm zu halten dann könnte man sich in ein paar Jahren neben den Subventionen gleich noch den Entwicklungshilfeetat sparen. Und profitabel arbeitende Bauern gäbe es in Deutschland dann auch wieder...
Gruss,
Holger
Zuletzt bearbeitet: