Vadder schrieb:
...genau das ist der grund weshalb wir auswandern müssen!
unsere mitbwerber sitzen in güntigen steueroasen oder als harz4 empfänger im heimischen wohnzimmer.
um unsere dienstleistung weiterhin wettberbsfähig anbieten zu können, müssen wir längefristig güntiger versteuern....gerade weil wir eine verantwortung gegenüber unseren angestellten haben.
Für mich war das nicht der Grund. Aber das liegt vielleicht auch daran dass bei relativ überschaubaren Umsätzen die Differenz der steuerlichen Belastung Deutschland - Ausland absolut betrachtet nicht so enorm ist. Andere Punkte wie z.B. die Krankenversicherung, Rente etc. würden da auf Dauer in Deutschland schon mehr stören wenn es nur darum ginge...
VADDER schrieb:
...wieso abgesetzt?
Das Finanzamt kalkuliert den Firmenwert eher an den Vorsteueranmeldungen bzw. am zu versteuerenden Gewinn.
Da die Bilanzierung im Rahmen der Auflösung und Neugründung erst ansteht und ich bisher den einfacheren Weg wählen konnte habe ich damit zugebenermassen nicht allzuviel Erfahrung. Ich meinte aber dass der Unternehmenswert ohne vorherige und noch nicht abgeschriebene Investitionen niedriger ausfallen dürfte als wenn z.B. gerade noch ein neuer Firmenwagen fällig war... Im meinem konkreten Fall gibt es praktisch ausschliesslich immaterielle Vermögenswerte, da die Technik rechtzeitig und in voller Höhe abgeschrieben sein wird und keine Gebäude / Fahrzeuge etc. im Unternehmensbestand existieren.
Vadder schrieb:
Doch was ist, wenn ein Finanzamtsheini das anzweifelt und Gutachten möchte etc. ...dann kann das eine verdammt teure kiste werden!
Bei gekauften Domains sehe ich das Problem nicht, da hier ja eine quasi von der Realität bestätigte Berechnungsgrundlage vorliegt. Bei von mir zum Registrierungspreis erstmals registrierten Domains (und das sind mit Abstand die meisten) würde ich mich nicht auf Gutachten über den möglichen Verkaufswert einlassen, schon weil ich sie nicht verkaufen werde. Das wäre dann aber in der Tat ein Problem das man lösen müsste. Eine Bewertung anhand der Umsätze in Form von Parkingeinnahmen erscheint aber möglich ohne das es extreme steuerliche Überraschungen geben dürfte.
Bei gesnappten Domains vertrete ich die Ansicht dass die Dienstleistung des Snappers und der Wert der Domain zwei paar Schuhe sind und die Kosten in keiner ansetzbaren Relation zum möglichen Wert der Domain stehen.
Ggf. wäre noch eine vorherige Veräusserung der Domains quasi an mich selbst in Person des Unternehmers im Ausland anzudenken, wodurch dann ja hier auch wieder eine reale Einnahme entstehen würde die der Steuer zugänglich wäre. Mal sehen was der Steuerberater und das Finanzamt dazu meinen.
Es geht wie gesagt nicht um gigantische Beträge so dass eine Lösung da sicher möglich sein wird.
Vadder schrieb:
Leicht überschlagen?!?! lol
Woher willst du wissen, wie sich dein Geschäft in 10 Jahren entwickelt...du müsstest sämtliche Abschreibungsmöglichkeiten, eventuelle Gesetzesänderugen, risikoabschläge für eventuelle rechtsunsicherheiten beim umzug usw. mit einrechnen....das ist nicht einfach!
....solltest du das anders sehen würde ich dich gerne für einen beratertag bei dir buchen!
Wie ich schon sagte, meine Erfahrung in Sachen Bilanzierung ist begrenzt. Dennoch machst Du ja bei bei einer Entscheidung zur Verlegung Deines Unternehmens nichts anderes als so eine Überschlagsrechnung. Ab welcher Steuerlast sind die zusätzlichen Kosten durch Umzug etc. durch die Einsparungen gedeckt? Welche steuerliche Entwicklung erwartest Du in den nächsten Jahren in Deutschland / im Land Deiner Wahl? Wie sieht die langfristige Perspektive Deiner Kundenbasis hier und dort aus (Altersdurchschnitt, verfügbare Mittel)? Und so weiter...
das ist ja mal ein superschlaues fazit!
also ich bin davon überzeugt, dass die mehrheit der auswanderer wegen den steuern, bzw. den schwindenden nettolöhnen auswandern, insofern ist das thema sehr wohl allgemein relevant ;-)
Wie ich schon sagte: Ich glaube das eher nicht. Eher schon weil sie in Deutschland gar nicht erst Arbeit finden für die sie Steuern zahlen könnten. Die von Dir angesprochene Klausel im EStG trifft m.E. nur für einen Bruchteil der Auswanderer zu, sowohl allgemein als auch hier im Thread. Und das gilt auch keinesfalls nur für Deutsche die sich eine neue Heimat suchen.
Und ich denke es ist nicht nur eine Frage des Aufwandes sondern auch des persönlichen Mutes. Ich habe selbst ganz schön lange erfolgreich Gründe dafür gefunden das gerade jetzt kein guter Zeitpunkt zum Auswandern ist.
Wenn man es dann wirklich angeht ist es plötzlich ganz einfach...
Grüsse,
Holger
P.S.: Ich werde vielleicht mal berichten wie sich die Sache mit der Bilanzierung geklärt hat. Dauert aber noch ein paar Wochen.