Ich denke, dass (ganz) große
Unternehmen vermehrt ihre eigene .marke nutzen werden und kleine Unternehmen sich einfach die TLD aussuchen werden, die Marketing-Technisch am besten passt.
Schon in der ersten Runde prognostiziere ich ca. 50 Brands, und in der zweiten wird es Brands "hageln".
Leute, versucht mal ohne Vorurteile (vergeigte alte neue TLD's) das -ohne Domainerbrille aufzuhaben- Ganze nüchtern betrachten:
1985 hatte absolut niemand aber ganz und gar gar keiner auch nur ansatzweise die Weitsicht das damals rein militärisch/universitär genutzte Internet eines Tages im ganz normalen Alltag des Durchschnitts-Industrie-Staaten Menschen zu verorten. Speziell nicht die kommerzielle Nutzung (Flüge buchen, Bücher kaufen, usw). Das zeichnete sich erst Anfang/Mitte der 90er ab.
Daher wurde 1985 ein sehr rudimentäres Grundskellett fürs DNS geschaffen, und mit dem bis 2000 gültigen Erst-Satz von TLD's ausgestattet. Einfach weil damals keinerlei anderer Bedarf existierte, bzw prognostiziert hätte werden können.
Das Internet hat sich entwickelt, und ist ihren Schöpfern entwachsen, und in der Businesswelt aufgegangen. Folgerichtig ist schon seit 1996 die DNS Erweiterung in Planung bzw in Gange. Dass man da noch Institutionen wie ICANN schaffen musste und dergleichen hat das natürlich zusätzlich verzögert. VeriSign als Platzhirsch mit Monopolmacht hat auch alles erdenkliche dazu beigetragen, dass der Monopolstatus so schnell nicht verschwindet.
".com" ist eine Domain die VeriSign bereibt. Sie ist zwar extrem beliebt und bekannt, aber es ist immer noch VeriSign's Domain. Und nahezu das gesamte Internet in den USA läuft auf Basis von Subdomains unter VeriSigns ".com". Schön, nett, tolle Marke, aber eben nicht "Nike's" Marke.
Jetzt wo sich jeder sein eigenes Häuschen hinstellen kann, warum um Gottes Willen sollte da auch nur ein Mega-Brand sich NICHT seine TLD holen?
Das ist DNS Evolution. Erst haben wir mühsam über 10 Jahre hinweg vorne den ganzen unnötigen Kram weggekratzt ("http://", "www."), und jetzt ratzen wir hinten noch das ".com" weg, fertig ist das Endprodukt.
1996 hätte sich bei Nike vermutlich im Markeing keiner vorstellen können, dass man mal nur "nike.com" kommuniziert. Und 1996 hätten viele auch nicht verstanden worum es denn genau geht, so ganz ohne "http://www". Die Zeiten aber ändern sich, und irgendeiner muss damit mal anfangen.
Brands und geo-TLD's (speziell StädteTLD's) werden spätestens in der zweiten Runde den Löwenanteil ausmachen.
Kleiner Ausblick mal:
www.username.hsbc bringt mich nach Abfrage meines Passworts auf MEINE Kontoführungsseite bei der Hongkong Shanghai Bank (HSBC, eine der grössten weltweit). DAS ist Kundenbindung wie Banken sie es sich wünschen.
www.user.twitter statt
www.twitter.com/user, inkl. emails an wahl-postfä
[email protected]
www.username.dhl, Passwort, und los gehts.
www.trackingnummer.dhl als einfache Web-Adresse zur Paketverfolgung!
www.singelfingen.dhl zeigt alle DHL Stationen in Sindelfingen an
www.usa.dhl statt
www.dhl-usa.com
www.M5.bmw,
www.Z4.bmw
www.hamburg.bmw (da gibts hunderte von
Herzlich willkommen bei der BMW Niederlassung Hamburg Sites von BMW, entsetzlich)
www.gebrauchtwagen.bmw
www.pannenhilfe.bmw
www.emotion.bmw (deren Kundenmagazin)
www.booking.delta
www.houston.delta
www.TG65H8.delta (Buchungscode als Domain, liefert alle Details einer Reise, macht z.B. mobile Online Checkin superschnell).
www.username.delta
www.skymall.delta
www.iphone.apple
www.ipad.apple
www.i-whatever-will-come.apple
www.itunes.apple
www.chat.apple
www.help.apple
www.manhattan.apple
www.apps.apple
www.drivers.apple
www.software.apple
www.manuals.apple
Da kann Apple eigentlich direkt mal alle ".com" Adressen direkt auf eigene .apple Adressen weiterleiten, und ist irgendwann den Abmahn und Missbrauchsärger los, weill wenn Apple keine ".com's" mehr kommuniziert, dann tippt auch keiner mehr XYZ-apple.com ein, ergo gibts keine Typos mehr, usw. Alle ungerouteten ".apple" Domains laufen einfach auf
http://apple und gut! Nie mehr Domainer verklagen müssen ;-)
Die neuen TLD's sind ein SEGEN für die Brandmanager und die Brandprotection Leute, das nimmt Firmen wie Apple wirklich viele Sorgen weg, und spart schon ab Jahr 1 Unsummen ein!
Nicht jedes Mega-Brand braucht eine Brand TLD. Aber Banken, Airlines, Online-Grossisten wie Amazone, Social Media, usw werden sich sowas zulegen. Erst die Branchenprimusse, die anderen folgen dann.
Und wenn schon die bloße ANKÜNDIGUNG des Bewerbungsfensters solchen Heibach ausgelöst hat, was wird dann erst passieren, wenn es richtig losgeht?
Sehr viele generische gTLD's (.keyword) werden unter anderem wegen mangelhafter Einführungsmethoden und oder mangels Bedarf nicht funzen. Aber gut durchdachte und entwickelte "Affinity-Group"-TLD's werden gehen. Deshalb habe ich ja schon 2005 (.berlin) und dann 2009 (.gay) jeweils eine solche ausgesucht. "Be always one step ahead of the curve", oder besser sogar zwei.
Wer in dieser Runde auf das altgediente ".com" Modell setzt, der wird aufs falsche Pferd gesetzt haben. Mit ".com" braucht keiner zu konkurieren. Reine "Adress-Verkäufer" braucht niemand. Da muss deutlichst mehr kommen. Klares mehrwerterzeugendes Management des community relevanten premium Namespaces (also taxi.berlin, travel.gay oder shoe.shop nicht einfach verauktionieren), TLD-übergreifende Useranmeldung bei oftgenutzten TLD's wie .berlin und .gay damit der User sich nicht bei jeder .gay oder .berlin (oder auch .shop) Site erneut anmelden muss um zu zahlen, buchen, bestellen oder chatten, mailen, bloggen, social networken, location based services und searches zu tätigen, usw.
Die Brands, dass sehe ich aus eigener Erfahrung, sind jedenfalls interessiert, und mit der Verabschiedung des Bewerbungskonzeptes inkl. Timeline haben die Brand- und Business Development Leute auch endlich eine Entscheidungsgrundlage in der Hand.
Muss ihnen jetzt nur noch jemand erklären wie das geht, DASS es das Tierchen "new gTLD" gibt hat das Fernsehen ja schon am Montag erklärt.
AlexS
"If I had asked people what they wanted, they would have said faster horses."
Quote by Henry Ford, Inventor, Visionaire
Gut das Ford nicht gefragt, sondern einfach Autos gebaut hat.