Hallo
In der Sache wurde schon so fast alles geschrieben, was man dazu schreiben kann und noch vieles mehr. Es kam zu Beleidigungen und die Sache wurde auch von einigen dazu verwendet sich persoenlich zu profilieren. Nachdem ich nun so viel mitgelesen habe, moechte auch ich meine Meinung dazu abgeben.
Die Penetranz, mit der Daniel hier Vorwürfe gemacht werden, lässt vermuten, dass es einigen mehr darum geht, Daniel persönlich einen reinzuwürgen, anstatt wirklich um die hochgehaltene Moral.
Die Penetranz, mit der einige moralisch fragwuerdiges Verhalten (damit meine ich nicht nur die Sache mit domainforum.de, sondern auch arkenanmeldungen, Dailer oder sonstige moralisch und teilweise auch rechtlich verwerfliche Aktionen) verteidigen, fuer gut befinden oder "alles nicht so schlimm" abtun ist auch nicht viel besser. Es ist eine andere Seite in der Art und Weise "es kann nicht sein was nicht sein darf" zu agieren und spricht dafuer, dass Daniel bisher bei einer Vielzahl von Domainer einen recht guten Ruf hatte. Hinsichtlich des Begriffes Wendehals. An Jemanden zu glauben, bis seine Schuld bewiesen ist, finde ich sehr anstaendig. Aus neuen Erkenntnissen sich eine neue Meinung zu bilden ist mehr als nur o.k. Beides hat nichts mit Wendehals zu tun. inwieweit Daniel seine Entschuldigung ernst meint, kann er nicht durch Worte, sondern nur durch Taten beweisen!
Man könnte noch weiter gehen und fragen, wie moralisch Kapitalismus überhaupt sein kann...
Netter Satz. Jedoch geht die Aussage des Satzes meiner Meinung nach am Kernproblem vorbei. Es gibt weder einen moralischen noch einen unmoralischen Kapitalismus. Kapitalismus ist ein abstraktes Wort, was eine gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Situation umschreibt. Es sind immer Menschen, die moralisch oder unmoralisch agieren. Weder die Wirtschaft an sich noch das
Dombiz agieren unmoralisch, sondern maximal die Menschen, die in der Wirtschaft taetig sind oder das Dombiz betreiben. Allerdings hat das Handeln der Menschen einen Einfluss auf die Aussenwirkung. Wenn Domainer durch Dialing, Grabbing, gefakten Marken ... moralisch (und teilweise rechtlich) verwerflich agieren, werden an den Stimmtischen, den Kaffekraenzchen oder auch nur am Abendbrottisch nicht die Namen jener "schwarzen Schafe" genannt, sondern es heisst DAS DOMBIZ oder auch die Wirtschaft oder der Kapitalismus sind ja ach so schlimm.
Sorry, aber schon alleine das vorrätige registrieren und erst recht das snappen lässt beides die Domainer in keinem guten Licht erscheinen.
That's Business! Mit dieser Argumentation muesste man jedes Hotel schliessen, denn es haelt Zimmer vorraetig, die es teuer vermieten will, jeden Baecker, denn er haelt Backwaren vorraetig, die er verkaufen will und jeden Arbeitnehmer, denn er erdreistet sich Arbeitskraft vorraetig zu halten, um diese meistbietend anzubieten. Wenn ein
Arbeitnehmer zu Hause "faul" vor dem Fernseher liegt, haelt dies auch niemand fuer unmoralisch, nur weil er seine Arbeitskraft gegenwaertig nicht "sinnvoll" einsetzt.
Jede Domain ist ein kleines Monopol und bei entsprechender Nachfrage kann der Inhaber den Preis in einem gewissen Rahmen diktieren. Der Preis ist also völlig unabhängig vom Einkaufpreis oder der investierten Arbeit - ist das moralisch so viel höher anzusiedeln, als der hiesige Fall?
Ja, weil jeder Mensch etwas "besitzt", dass er versucht fuer einen hoeheren Preis anzubieten als er dafuer im Einkauf bezahlt hat. Dies gilt fuer den Immobilienbereich
...in Barcelona. Es gibt kaum Mietwohnungen – und die wenigen, die es gibt sind recht teuer – da viele Spekulanten vorziehen, die Wohnungen lieber leer stehen zu lassen und auf Preissteigerungen zu hoffen, als die Wohnungen der Vermietung zuzuführen und die Situation zu entspannen.
ebenso wie in jedem anderen Lebensbereich auch.
Daniel trüge dazu bei, generische Domains unsicher zu machen?[/I] Es ging doch nur um einen Dispute. ... Aber hier ging es ja nicht um einen Rechtstreit, der irgendwie Auswirkungen auf die Rechtssicherheit hätte.
Woher wissen wir, dass es nur um einen Disput ging? Waere Daniel damit durchgekommen ohne
die oeffentliche Aufmerksamkeit, die sein "Deal" nun bekommen hat, wer weiss, vielleicht waere es ja nicht bei diesem einen Deal geblieben. Daniel schrieb ja selbst "Weitere Informationen und logisches Denken offenbarten mir Techniken wie solche Domains erobert werden können. Diese Eroberungen haben in den letzten zwei Jahren immens zugenommen. Was mir insbesondere aufgefallen war, dass sich manche der Eroberer genau auf solche falschen Inhaberadressen unter .de konzentriert haben und erfolgreich eine wertvolle Domain nach der anderen einkassiert haben." Daraus kann geschlussfolgert werden, dass ein solcher Disput eben kein Einzelfall ist und damit traegt ein jeder, der generische Domains auf diese Art versucht zu bekommen, dazu bei diese unsicher zu machen.
...finde ich die Art und Weise, wie Daniel und alle die nicht die gleiche Verachtung der Beschwerdeführer an den Tag legen, hier angeprangert werden, nicht wirklich angebracht.
Menschen bilden sich zu allen Dingen eine Meinung: eben auch hinsichtlich Ihres Moralkodexes. Diejenigen, die gegen gewisse Praktiken zur Domainbeschaffung argumentieren und versuchen moralische Standards fuer das Dombiz zu schaffen werden teilweis als Dummkoepfe oder Neider dargestellt. Weil es ja zum "Kapitalismus" zu gehoeren scheint, sich legal in Grauzonen zu bewegen und jeder der dies nicht tut nur noch nicht verstanden hat, was Kapitalismus ist (zumindest wirkten einige der Diskussionen z.B. rund um die .EU-Einfuehrungen auf mich genau so und auch manchen im Rahmen dieser Diskussion gefallen Satz koennte man in diese Richtung auslegen.) Befuehrwortern oder Domainer, die sich Domains auf moralisch angreifbaren Weg beschaffen wird im Gegenzug Ihr Vorgehen wie ein Spiegel vors Gesicht gehalten. Das hat nichts (zumindest bei den meisten Gegnern) mit persoenlich reinwuergen zu tun.
Einige User dieses Forum, versuchen, mit Nazi- oder Waffen-Domains Geld zu machen. Einige User sind bekanntermaßen ehem. "Dialer-Fuzzis" und finanzieren ihre gransiosen Domainkäufe mit "abgezocktem" Geld. Moralisch besser? Zumindest höre ich da niemanden, der danach schreit, diejenigen sollten ihre Domains zu
gemeinnützigen Zwecken versteigern...
Auch jene bekommen regelmaessig in diesem Forum ihr Fett ab. Es kann sich jeder selbst entscheiden, ob er mit diesen "schwarzen Schafen" Geschaefte macht (sofern es nicht ueber Sedo abgewickelt wird, wo man meines Wissen niemanden direkt von Geboten auf die eigenen Domains ausschliessen kann, was ich schade finde!). Und nein dies wird nicht gefordert. Aber der Unterschied ist vielleicht, dass Daniel behauptet, dass es sich um einen Einzelfall bei ihm handelte und er den angerichteten Schaden wieder gut machen moechte. Diesen Wunsch scheinen andere, die Ihr Geld auf unsauberen (teilweise sogar strafwidrigem Wege) erworben haben, nicht zu verspueren. Das einige der Vorschlaege vielleicht nicht wirklich ausgereift sind, liegt auch daran, dass der Einzige der wirklich agieren kann Daniel ist, der sich hier nicht dazu zu Wort gemeldet hat (oder habe ich was uebersehen?).
- Er hat die Domain auf legalem, wenn auch auf moralisch fragwürdigem Weg beschafft – für mich bewegte er sich allerdings eher im hellgrauen Bereich.
- Der ehemalige Domainbesitzer hat die allgemein anerkannten DENIC-Richtlinien zur Kontaktaufnahme nicht beachtet – jahrelang. Selbst als jemand sein digitales Grundstück kaufen wollte, war es ihm wurscht. Ich kann dieses Jackyll & Hyde – Gedankenspiel von DK durchaus nachvollziehen – menschlich und unternehmerisch.
Es gibt Bereiche, in denen ich menschlich eine Aktion im "Graubereich" nachvollziehen kann, jedoch sollten im unternehmerischen Handeln solche Graubereiche ebenso tabu sein, wie jene, die rechtlich (als verwerflich) festgeschrieben sind! Regeln aendern sich. Anscheinend wird es auch in diesem Bereich Zeit, dass sich Regeln aendern oder welche festgesetzt werden. Was wenn in einem Jahr ein solches Vorgehen gesetzlich verboten ist? Ist Daniel dann der Held, weil er den Deal vor einer Regelanpassung durchgezogen hat? Oder verurteilen dann auch jene sein Handeln, die es heute noch als akzeptabel bis nachahmenswert empfinden? Dinge veraendern sich. Im vergangenen Jahrhundert wurde
viele Dinge erst gesetzlich verboten, deren Verbot heute kaum noch jemand hinterfragt. Nur weil eine Sache vor 50 Jahren erlaubt war, kann man doch trotzdem das Verhalten als unmoralisch anprangern, oder? Braucht es wirklich erst fuer alles Gesetze, Verordnungen, etc. damit das gesellschaftlichen Zusammenleben in einem Bereich (wie hier das Dombiz) so moralisch ablaeuft, dass es dem kategorische Imperativ entspricht (weder das Vorgehen von Daniel, noch jenes von Dialern oder sonstigen Domain-Grabbern entsprechen meiner Vorstellung des Leitsatzes „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ in keiner Weise).